Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Ein Nachteil für alle Beteiligten“
TTF-Spitzenspieler Hugo Calderano blickt auf das Pokalfinale vor leeren Rängen
OCHSENHAUSEN (sz) - Auf Hugo Calderano und die TTF Liebherr Ochsenhausen wartet am Samstag, 9. Januar, der erste Höhepunkt der Saison: In der Neu-Ulmer RatiopharmArena wird das Finale um den deutschen Tischtennispokal ausgetragen. Ochsenhausen trifft im Halbfinale um 11 Uhr zunächst auf den TTC Schwalbe Bergneustadt. Im Interview blickt Hugo Calderano (24), die Nummer sechs der Weltrangliste, auf die erste Titelvergabe in diesem Jahr, zu der keine Zuschauer zugelassen sind: „Ich denke, inzwischen sind alle Spieler daran gewöhnt, in einer leeren Halle zu spielen.“
Herr Calderano, kurz vor der Weihnachtspause hatten Sie kleinere Verletzungsprobleme und haben daher auch das Spiel gegen Borussia Düsseldorf verpasst. Wie fit fühlen Sie sich?
Die Pause hat sehr gutgetan und mir geholfen, mich etwas zu erholen. Ich tue derzeit alles, um möglichst schnell wieder in Topform zu sein.
Im Final Four treffen Sie mit den TTF Liebherr Ochsenhausen auf den TTC Schwalbe Bergneustadt, der im Viertelfinale den 1. FC Saarbrücken eliminiert hat. Wie schwer wird das Halbfinal-Duell?
Es wird ein schweres Spiel, Bergneustadt hat eine sehr starke Mannschaft. Im Einzel haben sie mit Benedikt Duda einen Topspieler, zudem sind sie im Doppel sehr stark aufgestellt. Aber das sind wir auch. Ich würde daher nicht sagen, dass wir zwangsläufig in den Einzeln gewinnen müssen. Wir werden am 9. Januar alles geben und dann hoffentlich ins Finale einziehen.
Sie haben inzwischen mit Ochsenhausen wettbewerbsübergreifend fünf Finals in Folge erreicht. Was macht Ihr Team so stark?
Wir haben lange warten müssen, um ein Finale zu erreichen. Nachdem wir es zum ersten Mal geschafft hatten, 2018 in der TTBL gegen Borussia Düsseldorf, wollten wir auf dieses Gefühl nicht mehr verzichten.
Im Parallelspiel am 9. Januar treffen Borussia Düsseldorf und der ASV Grünwettersbach aufeinander. Welcher Gegner wäre Ihnen im Finale lieber?
Was soll ich sagen? Zuerst müssen wir uns auf unser eigenes Halbfinale konzentrieren. Und wenn in unserem Spiel alles klappt, freue ich mich einfach auf das Finale und den Gegner dort – egal, welches Team es dann schließlich wird.
Die Final-Atmosphäre in leerer Arena kennen Sie bereits, im Sommer haben Sie das Liebherr-TTBLFinale in der Fraport-Arena ebenfalls ohne Zuschauer gespielt. Könnte das am 9. Januar ein kleiner Vorteil sein?
Ich denke, inzwischen sind alle Spieler daran gewöhnt, in einer leeren Halle zu spielen – und der Unterschied zu einer Arena wie der Ratio
● pharm-Arena ist diesbezüglich nicht so groß. Obwohl die Entscheidung, keine Zuschauer zuzulassen, angesichts der Corona-Situation definitiv richtig ist, denke ich, dass es am Ende ein Nachteil für alle Beteiligten ist.
Den Umbruch im Sommer hat Ochsenhausen bislang gut bewältigt. Wie ist Ihr bisheriger Eindruck Ihrer neuen Mitspieler Kanak Jha, Samuel Kulczycki und Maciej Kubik?
Unsere Ergebnisse könnten bislang kaum besser sein, daher bin ich sehr zufrieden. Außerdem ist die Atmosphäre im Team großartig, auch das ist wichtig. Die Jungs machen bisher einen sehr guten Job.
In der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) geht es derzeit noch ein wenig enger zu als sonst. Was glauben Sie, welche Teams es in die
Play-offs schaffen?
Ochsenhausen, Düsseldorf und Bergneustadt sind in der Tabelle derzeit sehr gut aufgestellt. Aber es gibt sehr viele starke Teams in der Liga, und die Abstände sind teilweise unheimlich gering. Daher ist es schwer, zu erraten, wer am Ende die Play-offs erreichen wird.
Das Pokalfinale am 9. Januar:
In den Halbfinals treffen ab 11 Uhr die TTF Liebherr Ochsenhausen und der TTC Schwalbe Bergneustadt sowie der ASV Grünwettersbach und Borussia Düsseldorf aufeinander. Die Spiele sind im Internet auf Sportdeutschland.TV zu sehen. Die beiden Sieger tragen ab 15.30 Uhr das Finale aus. Dieses wird auf Sportdeutschland.TV und im Fernsehen auf Sport 1 übertragen.