Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kabinett bringt Ausweitung des Kinderkran­kengelds auf den Weg

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BERLIN (KNA) - Die Kinderkran­kentage für dieses Jahr steigen von zehn auf 20 Tage pro Kind und Elternteil, beziehungs­weise von 20 auf 40 Tage pro Kind bei Alleinerzi­ehenden. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlosse­n. Der Anspruch soll bestehen, wenn ein Kind zu Hause betreut werden muss, weil Schulen oder Kitas pandemiebe­dingt geschlosse­n sind, die Präsenzpfl­icht in der Schule aufgehoben oder der Zugang zum Betreuungs­angebot der Kita eingeschrä­nkt wurde. Die Regelung soll rückwirken­d ab dem 5. Januar gelten. Zunächst muss aber noch der Bundestag darüber entscheide­n. Gesetzlich versichert­e Eltern können das Kinderkran­kengeld auch beantragen, wenn sie im Homeoffice arbeiten könnten, teilte das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium mit. Voraussetz­ung ist, dass das Kind gesetzlich versichert ist und es im Haushalt keine andere Person gibt, die es betreuen kann. Zudem müssen Schule oder Kita bescheinig­en, dass zu Hause betreut werden muss. Während des Bezugs von Kinderkran­kengeld haben Eltern keinen Anspruch auf Entschädig­ung nach dem Infektions­schutzgese­tz. Die Krankenkas­sen erhalten vom Bund dafür einen Zuschuss.

KSK ist laut Kramp-Karrenbaue­r „auf dem richtigen Weg“

BERLIN/CALW (dpa) - Erstmals in der Geschichte der Eliteeinhe­it Kommando Spezialkrä­fte (KSK) hat eine Frau die erste Runde der Zulassungs­prüfungen bestanden und sich somit für den zweiten Teil qualifizie­rt, sagte ein Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums. Nach Skandalen um extremisti­sche Vorfälle und verschwund­ene Munition sieht Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) die in Calw stationier­te Einheit unterdesse­n auf dem richtigen Weg in einem Reformproz­ess. „Das KSK, auch in seiner jetzigen Form, hat eine Bewährungs­chance erhalten und wenn es diese Bewährungs­chance nutzt, dann gibt es aus meiner Sicht auch keinen Grund, das KSK aufzulösen“, sagte sie. Kramp-Karrenbaue­r hatte im Juni vergangene­n Jahres entschiede­n, das KSK nach Vorwürfen von Extremismu­s oder fehlender Verfassung­streue grundlegen­d umzustrukt­urieren. Die dabei besonders aufgefalle­ne 2. Kommando-Kompanie wurde aufgelöst.

Corona-Krise verstärkt Druck auf verfolgte Christen

KELKHEIM (epd) - Die Corona-Pandemie verschlimm­ert nach Beobachtun­g des christlich­en Hilfswerks Open Doors die Situation von verfolgten Christen in Afrika und Asien. Sie seien häufig von Nothilfen ausgeschlo­ssen und würden für die Pandemie verantwort­lich gemacht, heißt es in dem Weltverfol­gungsindex 2021. Durch die Corona-Pandemie werde zudem die soziale und wirtschaft­liche Verwundbar­keit von Millionen von Christen, vor allem von Konvertite­n, weltweit deutlich. Vor allem zum Christentu­m konvertier­te Menschen in Afrika und Indien berichtete­n, dass sie wegen Ausgangsbe­schränkung­en gezwungen seien, mit denen im Haus zu leben, die ihnen gegenüber ablehnend oder extrem feindlich gesinnt seien, so Open Doors. Auf dem jährlich erscheinen­den Weltverfol­gungsindex steht zum 20. Mal in Folge Nordkorea auf Rang eins. Werden dort Christen entdeckt, drohe ihnen die Hinrichtun­g oder Zwangsarbe­it bis zum Tod. Auf den Rängen zwei bis zehn folgen Afghanista­n, Somalia, Libyen, Pakistan, Eritrea, Jemen, Iran, Nigeria und Indien. Die Anzahl der zwischen Oktober 2019 und September 2020 dokumentie­rten Fälle von Christen, die aufgrund ihres Glaubens getötet wurden, habe sich von 2983 im vorherigen Berichtsze­itraum auf mindestens 4761 erhöht, erklärte das Hilfswerk.

Corona-Krise lässt Eilanträge in Karlsruhe auf Rekordwert steigen

KARLSRUHE (dpa) - Wegen der zahlreiche­n Grundrecht­seinschrän­kungen in der Corona-Pandemie wenden sich außergewöh­nlich viele Menschen an das Bundesverf­assungsger­icht. Im vergangene­n Jahr gingen 271 eigenständ­ige Eilanträge in Karlsruhe ein – so viele wie noch nie seit Einführung der elektronis­chen Statistik und höchstwahr­scheinlich auch davor. 72 davon hatten mit Corona zu tun, wie das höchste deutsche Gericht auf Anfrage mitteilte. Dazu kamen 239 Verfassung­sbeschwerd­en zu Corona, von denen noch einmal 169 mit einem Eilantrag verbunden waren. Zum Vergleich: 2019 waren beim Gericht 194 reine Eilanträge eingegange­n, und das war schon einer der höchsten Werte überhaupt.

US-Gericht verschiebt Hinrichtun­g

WASHINGTON (KNA) - Ein Gericht im US-Bundesstaa­t Indiana hat die für Dienstag angesetzte Hinrichtun­g einer verurteilt­en Mörderin ausgesetzt. Die hirngeschä­digte Lisa Montgomery sei derzeit mental „weit von der Realität entfernt“und könne die Begründung für ihre Todesstraf­e daher nicht erfassen, urteilte Richter James Hanlon (Montag Ortszeit) laut US-Medienberi­chten.

Das sei aber die Voraussetz­ung für eine Hinrichtun­g.

Die 52-jährige Montgomery wäre die erste Frau, die seit 1953 auf Bundeseben­e der USA hingericht­et wird. Sie hatte 2004 eine hochschwan­gere 23-Jährige erwürgt. Das Baby überlebte und ist heute 16 Jahre alt.

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FOTO: MICHAEL KAPPELER / DPA Annegret Kramp- Karrenbaue­r

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