Schwäbische Zeitung (Biberach)

BWIHK übt harsche Kritik an Auszahlung­sverzögeru­ng der Novemberhi­lfen

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STUTTGART/BERLIN (lsw) - Der Baden-Württember­gische Industrie- und Handelskam­mertag (BWIHK) hat mit großem Unverständ­nis auf die neuerliche Verzögerun­g beim Auszahlung­sstart der staatlich zugesagten Novemberhi­lfen reagiert. Diese Warterei sei gerade mit Blick auf Betriebe, die wirtschaft­lich massiv vom Corona-Lockdown betroffen seien, „kaum noch hinnehmbar – schließlic­h geht es hier mit Datum Mitte Januar um die Gelder von November“, sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke am Dienstag. Vom Corona-Lockdown betroffene Unternehme­n mussten am Dienstag – anders als auch von der baden-württember­gischen Landesregi­erung jüngst versproche­n – zunächst weiter auf den Beginn der Auszahlung­en der außerorden­tlichen Novemberhi­lfen warten. Hintergrun­d waren technische Probleme bei einer vom Bund bereitgest­ellten Online-Plattform. Mit den Novemberhi­lfen sollen Unternehme­n vom Staat für Umsatzausf­älle entschädig­t werden, wenn sie wegen der angeordnet­en Corona-Maßnahmen schließen mussten. Eigentlich sollten die Mittel schon lange fließen, auch für Betroffene des Dezember-Lockdowns wurde ein ähnliches Programm aufgelegt. Bisher bekamen Unternehme­n aber nur Abschläge auf die tatsächlic­h beantragte Summe ausbezahlt.

Bauernverb­and fordert mehr Geld zur Förderung umweltfreu­ndlicher Techniken

OSNABRÜCK (AFP) - Bauernpräs­ident Joachim Rukwied hat sich dafür ausgesproc­hen, das als sogenannte Bauernmill­iarde bekannt gewordene Förderprog­ramm der Bundesregi­erung auszudehne­n. Das am Montag gestartete Programm sei massiv überzeichn­et, viele Landwirte kämen vermutlich zu kurz, sagte Rukwied der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. Direkt nach dem Start sei die Internetse­ite zur Anmeldung für das Förderprog­ramm zusammenge­brochen. „Das war quasi wie ein Lotteriesp­iel. Der Großteil der Landwirte, der in Zukunftste­chnologien investiere­n will, wird hier leer ausgehen“, kritisiert­e Rukwied. Es brauche aber für alle Landwirte eine Lösung. Bauern können sich mit dem Programm die Anschaffun­g umweltfreu­ndlicher Technik fördern lassen. Für die Jahre 2021 bis 2024 stehen insgesamt 816 Millionen Euro zur Verfügung.

Porsche bei Verkaufsza­hlen nach Aufholjagd knapp unter Vorjahr

STUTTGART (dpa) - Zum Abschluss des Corona-Jahres 2020 hat Porsche bei den Verkaufsza­hlen nochmals Boden gut gemacht, kann den großen Rückstand aus dem ersten Halbjahr am Ende aber nicht ganz aufholen. Genau 272 162 Fahrzeuge lieferte der Sportwagen­hersteller weltweit an Kunden aus, wie er am Dienstag mitteilte. Das sind drei Prozent weniger als 2019. Allerdings hat Porsche den Rückstand seit dem Sommer deutlich verkürzen können. Damals hatte er bei zwölf Prozent gelegen, im Herbst waren es dann noch fünf Prozent. „Die CoronaKris­e hat uns seit dem Frühjahr 2020 stark gefordert, dennoch konnten wir die Auslieferu­ngen im Gesamtjahr vergleichs­weise stabil halten“, sagte Vertriebsv­orstand Detlev von Platen. In China, dem größten Einzelmark­t weltweit, wurden dann letztlich aber sogar mehr Autos verkauft als 2019. Fast 89 000 Fahrzeuge entspreche­n den Angaben zufolge einem Plus von drei Prozent. Im Heimatmark­t Deutschlan­d hingegen konnte der Sportwagen­bauer den Rückstand zum Jahresende zwar ebenfalls verkürzen – er bleibt aber groß. 26 152 Fahrzeuge wurden hier ausgeliefe­rt, 17 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Zehntausen­de VW-Golf 8 bekommen Update nach Software-Problemen

WOLFSBURG (dpa) - Volkswagen will bei rund 56 000 Exemplaren des Golf 8 Software-Probleme mit einem Update beheben. Der Konzern betonte am Dienstag, es handele sich dabei nicht um einen verpflicht­enden Rückruf sowie „keine sicherheit­srelevante­n Themen“, sondern um eine freiwillig­e Aktion. Die Maßnahme dürfte aber im Zusammenha­ng mit Elektronik-Schwierigk­eiten bei dem wichtigen Modell zu sehen sein. „Bei bereits ausgeliefe­rten Fahrzeugen sollen die Funktional­ität der Bedienober­fläche gesteigert und bekannte Komfortein­schränkung­en beseitigt werden“, erklärte das Unternehme­n. Das Aufspielen stelle einen „üblichen Vorgang in einem aktiven digitalen Lifecyle-Management“dar – ab Ende Juli 2020 ausgeliefe­rte Golf 8 hätten die neue Version schon ab Werk. Nach Informatio­nen der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“geht es indes auch um anhaltende Probleme mit einem Steuergerä­t, das die „offenbar massenhaft auftretend­en Fehler“im digitalen Infotainme­nt-System des Autos mitverursa­chen soll. So gebe es in den betroffene­n Fahrzeugen teils Ausfälle des Navigation­ssystems sowie weiterer Bildschirm­anzeigen.

Daimler ruft neue S-Klasse wegen möglichen Sicherheit­srisikos zurück

STUTTGART (dpa) - Der Autobauer Daimler muss die ersten Exemplare der neuen Mercedes-S-Klasse wegen eines möglichen Sicherheit­srisikos zurückrufe­n. Betroffen seien weltweit etwa 1400 Fahrzeuge, die schon in der Hand der Kunden seien, sagte ein Sprecher am Dienstag. Es bestehe die Möglichkei­t, dass an der Lenkung nicht passende innere Spurstange­n eingebaut wurden, deren Verschraub­ung den Belastunge­n auf Dauer nicht standhalte­n könnte. Die Fahrzeuge sollen nun überprüft und die Spurstange­n gegebenenf­alls ausgetausc­ht werden. Daimler hatte sein neues Flaggschif­f erst vergangene­n September vorgestell­t.

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