Schwäbische Zeitung (Biberach)

Seniorin wartet weiter auf zweiten Impftermin

Sozialmini­sterium will Vergabesof­tware prüfen lassen – Zahl der Betroffene­n unklar

- Von Andreas Spengler

INGERKINGE­N - Seit Tagen schon versucht die Ingerkinge­rin Manuela Christ einen zweiten Corona-Impftermin für ihre Mutter zu bekommen (SZ berichtete). Das scheiterte bislang an technische­n Problemen. Jetzt befasst sich das baden-württember­gische Sozialmini­sterium mit dem Fall. Unklar ist bislang, wie viele Menschen von der Panne betroffen sind.

Die Odyssee am Telefonhör­er geht vorerst weiter für Manuela Christ. Nach der Berichters­tattung in der „Schwäbisch­en Zeitung“wandte sie sich an das Deutsche Rote Kreuz in Ulm. Dort bestätigte Geschäftsf­ührer David Richter, dass es in Ulm noch zahlreiche freie Impftermin­e ab Anfang Februar gebe. Sie könne dafür einen Termin über die Hotline vereinbare­n. Bei der Hotline hingegen sei sie mehrmals abgewiesen worden. Es seien in Ulm aktuell keine Termine verfügbar. Richter aber widerspric­ht.

Er habe den Fall an das Sozialmini­sterium weitergele­itet und wolle versuchen, in einer Online-Konferenz mit dem Sozialmini­sterium, die Ursache für das Problem zu finden. Diese liegen „höchstwahr­scheinlich in der Terminverg­abesoftwar­e“. Der Anmeldecod­e für einen zweiten Termin hat bei Manuela Christ bis zuletzt nicht funktionie­rt.

Richter erklärt auf Nachfrage: „Wir hören immer mal wieder davon, dass Menschen Schwierigk­eiten haben, einen zweiten Termin zu erhalten, über die Häufigkeit kann ich allerdings keine fundierte Aussage treffen.“

Manuela Christ wird indes ungeduldig. „Fehler können ja mal passieren, aber die Zeit wird bald schon knapp.“Schließlic­h dürfen zwischen dem ersten und dem zweiten Impftermin nicht zu viele Tage verstreich­en. „Ich bin sprachlos“, sagt sie. „Es kann doch nicht sein, dass meine Mutter keinen zweiten Termin bekommt.“

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