Schwäbische Zeitung (Biberach)
Seniorin wartet weiter auf zweiten Impftermin
Sozialministerium will Vergabesoftware prüfen lassen – Zahl der Betroffenen unklar
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INGERKINGEN - Seit Tagen schon versucht die Ingerkingerin Manuela Christ einen zweiten Corona-Impftermin für ihre Mutter zu bekommen (SZ berichtete). Das scheiterte bislang an technischen Problemen. Jetzt befasst sich das baden-württembergische Sozialministerium mit dem Fall. Unklar ist bislang, wie viele Menschen von der Panne betroffen sind.
Die Odyssee am Telefonhörer geht vorerst weiter für Manuela Christ. Nach der Berichterstattung in der „Schwäbischen Zeitung“wandte sie sich an das Deutsche Rote Kreuz in Ulm. Dort bestätigte Geschäftsführer David Richter, dass es in Ulm noch zahlreiche freie Impftermine ab Anfang Februar gebe. Sie könne dafür einen Termin über die Hotline vereinbaren. Bei der Hotline hingegen sei sie mehrmals abgewiesen worden. Es seien in Ulm aktuell keine Termine verfügbar. Richter aber widerspricht.
Er habe den Fall an das Sozialministerium weitergeleitet und wolle versuchen, in einer Online-Konferenz mit dem Sozialministerium, die Ursache für das Problem zu finden. Diese liegen „höchstwahrscheinlich in der Terminvergabesoftware“. Der Anmeldecode für einen zweiten Termin hat bei Manuela Christ bis zuletzt nicht funktioniert.
Richter erklärt auf Nachfrage: „Wir hören immer mal wieder davon, dass Menschen Schwierigkeiten haben, einen zweiten Termin zu erhalten, über die Häufigkeit kann ich allerdings keine fundierte Aussage treffen.“
Manuela Christ wird indes ungeduldig. „Fehler können ja mal passieren, aber die Zeit wird bald schon knapp.“Schließlich dürfen zwischen dem ersten und dem zweiten Impftermin nicht zu viele Tage verstreichen. „Ich bin sprachlos“, sagt sie. „Es kann doch nicht sein, dass meine Mutter keinen zweiten Termin bekommt.“