Schwäbische Zeitung (Biberach)

Aus „Barfüßer“wird „Joesepp’s“

In Memmingen gibt es Veränderun­gen bei der Gastronomi­e am Schweizerb­erg und den beiden Riku-Hotels

-

MEMMINGEN (arz) - Zwei markante Memminger Immobilien haben einen neuen Namen bekommen: Das Riku-Hotel am Hallhof und das Riku-Hotel am Schweizerb­erg samt Gastronomi­e „Barfüßer“. Beide heißen seit dem 1. Januar „Joesepp’s“. Dahinter steckt die Geschichte zweier Geschäftsf­reunde, die nun neue Wege gehen.

Vor rund zehn Jahren beschlosse­n Eberhard Riedmüller und Josef Kurz, gemeinsam in den Bereichen Gastronomi­e und Hotellerie aktiv zu werden. Sie riefen die Hotelkette Riku ins Leben – zusammenge­setzt aus den beiden Nachnamen – und betrieben die Barfüßer-Allgäu-Restaurant­s samt eigenen Brauereien und Biergärten. Jeder hielt die Hälfte der Anteile. Nun sortieren sie sich neu, teilen die Immobilien untereinan­der auf beziehungs­weise übernehmen die Anteile des jeweils anderen. „Das war eine strategisc­he Nord-Süd-Entscheidu­ng“, sagt Kurz.

Somit gehören nun die Riku-Hotels in Memmingen samt „Barfüßer“zur neu gegründete­n Kurz-Firma „Joesepp’s Hoga Gmbh & Co. KG“sowie der „Barfüßer“in Leutkirch und die „Kunstmühle“in Mindelheim. Sie firmieren einheitlic­h unter „Joesepp’s“. Den kurzen, prägnanten Namen mit Anspielung auf den Firmenchef ließ sich eine Werbeagent­ur einfallen; er ist inzwischen auch urheberrec­htlich geschützt. Unter anderem der „Barfüßer“in Weißenhorn und die RikuHotels in Neu-Ulm und Weißenhorn gehen komplett an Riedmüller. „Wir haben das in aller Freundscha­ft aufgeteilt und bleiben geschäftli­ch bei anderen Projekten verbunden“, erklärt Josef Kurz.

Kurz hat einen interessan­ten Lebenslauf. Geboren 1950 in der Memminger Wiesmühle, wuchs er entspreche­nd in einer Mühlen-Familie auf, zu der auch die Drei-KönigsMühl­e gehörte. In der Maustadt machte Kurz auch seine Mittlere Reife und dann eine kaufmännis­che Ausbildung im elterliche­n Betrieb.

„Weil ich schon immer Interesse an Häusern und am Bauen hatte, machte ich mich nach einer entspreche­nden Ausbildung 1981 zum Immobilien­kaufmann selbststän­dig“, erzählt er. Allein 45 Mitarbeite­r beschäftig­t er inzwischen in der „K+S“-Gruppe, die nicht nur baut und saniert, sondern auch Immobilien verwaltet. Kurz denkt nicht ans Aufhören, hat aber sein Erbe bereits seit etwa zehn Jahren geregelt, indem er die „Lydia und Josef KurzStiftu­ng“gründete. Mit der „K+S“Firmengrup­pe betreibt er pro Jahr 15 bis 20 Baustellen. Aktuell entstehen beispielsw­eise in der „Neuen Priel“38 Familienhä­user, von denen sieben dieses Jahr aufgestell­t werden, und er sanierte einige denkmalges­chützte Häuser in der Memminger Altstadt.

Zudem hat er einige gastronomi­sche Einrichtun­gen in Memmingen verpachtet. „Wegen Corona lassen wir da niemanden im Regen stehen“, betont Kurz. Man sei mit allen Mietern und Pächtern im Gespräch und würde ihnen die Pacht mangels Einnahmen aktuell auch stunden. „Denn wir haben das Interesse, dass es dort nach der Pandemie mittelund langfristi­g wieder weitergeht – und für die Situation kann ja niemand etwas.“

Doch zurück zu den aktuellen

Immobilien. Bis auf den Namen ändert sich bis auf die eine oder andere Speise erst einmal nicht viel. So werden alle Lieferante­n und auch alle 52 Angestellt­en der Hotels und der Gastronomi­e samt Brauerei übernommen, es gibt weiter selbst gebrautes Bier und eher deftige, regionale Speisen. Auch der Biergarten mit 240 Plätzen sowie drinnen 200 bleiben – wenn Corona es wieder zulässt. In den Leitungsfu­nktionen sind seit Januar verantwort­lich Kurz als Geschäftsf­ührer, Bernhard Kugelmann für das Kaufmännis­che, Daniel Friedrich für das Technische und Frank Zott für die Gastronomi­e und die Hotels. Auch bei den 22 Hotelzimme­rn am Schweizerb­erg und den 29 am Hallhof bleibt alles beim Alten.

 ?? FOTO: THOMAS WEIGERT ?? Das Unternehme­rehepaar Lydia und Josef Kurz im „Joesepp’s“, das ihnen seit dem Jahreswech­sel samt Hotel zu 100 Prozent gehört.
FOTO: THOMAS WEIGERT Das Unternehme­rehepaar Lydia und Josef Kurz im „Joesepp’s“, das ihnen seit dem Jahreswech­sel samt Hotel zu 100 Prozent gehört.

Newspapers in German

Newspapers from Germany