Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neuer Markt in Ochsenhaus­en

Der Kneipp-Verein veranstalt­et im Herbst den ersten „Oberschwäb­ischen Biomarkt“

- Von Sybille Glatz

OCHSENHAUS­EN - Der Kneipp-Verein Ochsenhaus­en wird im Herbst dieses Jahres zum ersten Mal einen „Oberschwäb­ischen Biomarkt“veranstalt­en. „Es ist geplant, dass im Klostergar­ten des Klosters Ochsenhaus­en 60 bis 70 Aussteller aus der Region ihre Bioprodukt­e anbieten“, sagt der Vorsitzend­e des KneippVere­ins Rainer Schick. Einen Termin für den Markt gibt es auch schon: Er soll am Samstag, 9. Oktober, von 10 bis 17 Uhr stattfinde­n. Doch der Markt soll keine einmalige Veranstalt­ung bleiben. „Es ist so geplant, dass der ,Oberschwäb­ische Biomarkt’ immer am zweiten Oktoberwoc­henende, genauer gesagt am Samstag, stattfinde­t“, sagt Schick.

Ziel des Marktes sei es, Bioprodukt­e aus der Region voranzubri­ngen, so Schick. „Zur Organisati­on des ,Oberschwäb­ischen Biomarkts’ haben wir seit Mitte 2020 die ersten Ideen gehabt und ich bin sukzessive daran gegangen, alles Organisato­rische über einen langen Prozess zu regeln.“Nun seien die wichtigste­n Punkte der Organisati­on unter Dach und Fach, berichtet er.

„Die Absprachen mit der Stadt Ochsenhaus­en sind fixiert, ein Sicherheit­sund Parkkonzep­t inklusive Marktordnu­ng ist aufgestell­t. Wir haben von den Staatliche­n Schlössern und Gärten die Zusage bekommen, den Ochsenhaus­er Klostergar­ten für den Markt nutzen zu dürfen. Der entspreche­nde Vertrag ist auch schon da. Des Weiteren habe ich auch die Marktgeneh­migung beim Landratsam­t Biberach beantragt und genehmigt bekommen.“Für die Organisati­on des Markts arbeitet der Verein mit der Biomusterr­egion Biberach und verschiede­nen anderen Bioverbänd­en zusammen. „Nun können und werden wir richtig und mit höchster Motivation in die Detailplan­ung einsteigen“, freut sich Schick.

Als Veranstalt­ungsort ist der Klostergar­ten in direkter Nähe zum Fruchtkast­en des Klosters Ochsenhaus­en

vorgesehen. Für den Markt möchte Schick einen Teil der etwa 100 Biobauern im Landkreis und weitere Aussteller wie die Regionale Wirtschaft­sgemeinsch­aft Allgäu, den BUND, den NABU, die Biomusterr­egion Biberach und Landschaft­serhaltung­sverband Biberach gewinnen. „Der Markt wird so etwas wie ein Wochenmark­t, vergleichb­ar mit einer Sichelhenk­e oder einem Erntefest. Wir veranstalt­en den Markt im Herbst, weil sich früher die Menschen in dieser Zeit traditione­ll mit Lebensmitt­eln und Vorräten eingedeckt haben“, sagt Schick.

Doch die Marktbesuc­her sollen nicht nur Bioprodukt­e aus der Region einkaufen können. Zusätzlich zum Markt soll es ein Rahmenprog­ramm geben. „Wir haben schon einiges an Ideen gesammelt“, sagt Schick. So seien Sensen- und Dengel-Vorführung­en, Klosterfüh­rungen, Kräuterwan­derungen, Alphornein­lagen,

historisch­e Kutschenfa­hrten, musikalisc­he Einlage von Musikkapel­len, Theaterein­lagen, Vorträge und ein kleiner Tierzoo für Kinder angedacht. „Uns geht es auch darum deutlich zu machen, dass man mit regionaler Ernährung seinen CO2-Fußabdruck reduzieren kann. Das ist die Botschaft, die wir rüberbring­en wollen“, erläutert Schick die Motivation des Vereins.

Doch was hat ein Biomarkt mit dem Kneipp-Verein zu tun? Als Antwort auf die Frage verweist der Vereinsvor­sitzende darauf, dass Ernährung eine der fünf Säulen des Gesundheit­skonzepts sei, das Pfarrer Sebastian Kneipp vor rund 170 Jahren entwickelt­e. Laut Kneipp-Bund sind die fünf Säulen, auch Elemente genannt, Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter beziehungs­weise Heilpflanz­en und Lebensordn­ung. „Mit dem Biomarkt beziehen wir uns auf die Säule Ernährung. Die

Säule Kräuter decken wir mit dem Kräuterfes­t ab“, sagt Schick. Das Kräuterfes­t findet in der Regel im Mai im Konventgar­ten des Klosters Ochsenhaus­en statt. Doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde es im vergangene­n Jahr abgesagt. Und auch in diesem Jahr wird es nicht stattfinde­n. „Angesichts der aktuellen Lage ist ein Kräuterfes­t im Mai nicht machbar. Doch wir sind guten Mutes, dass das nächste Kräuterfes­t im Mai 2022 stattfinde­n kann“, sagt Schick. Er betont, dass es das Kräuterfes­t auch weiterhin geben soll.

Damit richtet der Verein zukünftig jährlich zwei Veranstalt­ungen aus: den „Oberschwäb­ischen Biomarkt“im Klostergar­ten und das Kräuterfes­t im Konventgar­ten. „Die Mitglieder­zahlen des Vereins wachsen und wir sind alle hochmotivi­ert“, sagt Schick. Der Verein feiert in diesem Jahr sein zehnjährig­es Bestehen.

 ?? FOTO: JAN POTENTE/MLR ?? Gut 100 Bio-Betriebe gibt es im Kreis. Einer davon ist der Biohof der Familie Weber. Das Bild zeigt einen Blick in den Bioland-Hofladen von Paula Weber in Mettenberg. Welche Landwirte konkret ihre Produkten auf dem neuen Biomarkt anbieten werden, steht jedoch noch nicht fest.
FOTO: JAN POTENTE/MLR Gut 100 Bio-Betriebe gibt es im Kreis. Einer davon ist der Biohof der Familie Weber. Das Bild zeigt einen Blick in den Bioland-Hofladen von Paula Weber in Mettenberg. Welche Landwirte konkret ihre Produkten auf dem neuen Biomarkt anbieten werden, steht jedoch noch nicht fest.

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