Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stafflange­n und Ringschnai­t profitiere­n von ELR-Geldern

23 private Bauvorhabe­n im Ortskern erhielten Zuschüsse – Nun sind Rißegg/Rindenmoos und Mettenberg dran

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BIBERACH (gem) - 23 Bauvorhabe­n sind in den Ortskernen von Stafflange­n und Ringschnai­t mit Zuschüssen des Entwicklun­gsprogramm­s Ländlicher Raum (ELR) in den vergangene­n fünf Jahren umgesetzt worden. Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann bezeichnet­e dies im Bauausschu­ss als „wirkliche Erfolgsges­chichte“. Diese soll in den nächsten Jahren auch in Rißegg/Rindenmoos und Mettenberg fortgeschr­ieben werden.

Das Problem ist nicht neu: Oft entstehen an der Peripherie der Dörfer Neubaugebi­ete, während alte Gebäude in den Ortskernen mehr und mehr leer stehen. Mit dem ELR-Programm soll diesem Trend entgegenge­wirkt werden. Ziel ist es, private Investitio­nen im innerörtli­chen Bereich mit Zuschüssen zu fördern, um vorhandene Gebäude zu modernisie­ren oder durch einen Neubau zu ersetzen und so neuen Wohnraum zu schaffen. 23 Vorhaben wurden auf diesen Weise in den vergangene­n fünf Jahren mit 721 000 Euro aus ELR-Mitteln gefördert, die wiederum Investitio­nen von insgesamt 8,9 Millionen Euro in Stafflange­n und Ringschnai­t in Gang setzten.

Stadtplane­r Roland Groß (Altshausen) hatte die Innnenentw­icklungsko­nzepte in beiden Biberacher Teilorten betreut und zog im Bauausschu­ss ein positives Zwischenfa­zit.

So habe es vor einigen Jahren in beiden Dörfern im Einzelfall große Probleme mit innerörtli­cher Bausubstan­z gegeben und auch viele Leerstände, wie Groß anhand eines Plans zeigte.

Erfolge konnten mit dem ELRProgram­m vor allem in Stafflange­n erzielt werden, wo 16 Anträge mit einer Zuschusssu­mme von rund 519 000 Euro bewilligt wurden. In Ringschnai­t waren es bislang sieben Anträge mit einer Fördersumm­e von 202 000 Euro. In Ringschnai­t sei es möglicherw­eise deshalb etwas schwierige­r, weil die Bundesstra­ße, die das Dorf „durchtrenn­e“, unter

Umständen Investitio­nen hemme, vermutete Groß. Außerdem gebe es in Ringschnai­t noch viele aktive landwirtsc­haftliche Betriebe. Um ELR-Projekte anzuschieb­en, brauche es auch die Ortsvorste­her, die bei ihren Einwohnern um das Vertrauen dafür werben, so Groß.

Baubürgerm­eister Kuhlmann kündigte an, das ELR-Programm in diesem jahr in Rißegg/Rindenmoos und 2022 in Mettenberg fortzusetz­en, warnte allerdings vor der Erwartung, dass diese Maßnahmen für Entspannun­g bei der überhitzte­n Bauplatzna­chfrage sorgen. „Das sind in der Regel alles private Eigentümer, das heißt, der Wohnraum, der hierbei neu entsteht, kommt nur selten auf den freien Markt. Wir brauchen also auch weiterhin Neubaugebi­ete“, so Kuhlmann.

Bei den Stadträten und auch bei den Ortsvorste­hern kam diese ELRZwische­nbilanz gut an. „Uns ist wichtig, das Leben und die Identität unserer Dörfer zu erhalten, sagte Stafflange­ns Ortsvorste­her Helmut Müller. Es gebe nach wir vor Leerstände im Dorf und er sei im Dialog mit den Eigentümer­n. Er hoffe deshalb auf weitere zehn bis 15 Projekte in den nächsten drei Jahren.

Ringschnai­ts Ortsvorste­her Walter Boscher verwies außerdem auf zwei Investoren, die innerorts mehrere Wohnungen schaffen. „Das wird den Druck auf die Flächen im Außenberei­ch aber nicht mildern.“Auch er zeigte sich aber überzeugt, dass es in Ringschnai­t noch Potenzial für ELR-Projekte gebe.

Alexander Wachter, Ortsvorste­her von Mettenberg, lenkte den Blick in diesem Zusammenha­ng auf das Areal der früheren Fensterbau­firma Montag. „Wenn das zu erwerben wäre, wäre das für Mettenberg eine tolle Sache“, so Wachter. Er freue sich auf den Start des ELR-Programms im nächsten Jahr. Auf den Start bereits in diesem Jahr freut sich Rißeggs Ortsvorste­her Tom Abele: „Das ELRProgram­m ist eine tolle Sache.“

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FOTO: HELMUTH ASSFALG Im Ortskern von Stafflange­n sind in den vergangene­n Jahren 16 Bauvorhabe­n mit ELR-Mitteln gefördert worden.

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