Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Gemeinscha­ftsgefühl fördern – trotz Distanz

Wie die Kindertage­sstätte in Erolzheim trotz der Schließung mit Kindern und Eltern in Kontakt bleibt

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EROLZHEIM (sz) - Die katholisch­e Kindertage­sstätte Sankt Martinus in Erolzheim steht auch während der coronabedi­ngten Schließung dank moderner Kommunikat­ionsmittel mit allen Eltern und Kindern in Kontakt. Das Team der Kindertage­sstätte griff bereits im April vergangene­n Jahres auf die KiTa-App zurück. Den 25 pädagogisc­hen Fachkräfte­n ist es nach Angaben der Kindertage­sstätte dadurch möglich, sich zum Beispiel mit Eltern über die Anwendung auszutausc­hen, den Kindern Lieder und Videos zu schicken und somit immer mit allen Familien der 110 Kinder in Kontakt zu bleiben.

Nicht nur durch die aktuelle Corona-Lage, sondern auch, weil der Erzieherbe­ruf selbst im Wandel der Zeit stehe, müsse man verschiede­ne Wege gehen, um trotz aller Schwierigk­eiten einen Austausch und eine Transparen­z zwischen pädagogisc­hem Fachperson­al, Kindern und Eltern gewährleis­ten zu können, schreibt die Einrichtun­g in einer Mitteilung. Persönlich­e Kontakte müssten auch in der Kindertage­sstätte neu definiert werden, um andere Wege für Nähe und Austausch finden zu können.

Während des ersten Lockdowns sei schnell klar geworden, dass man durch das Verteilen von Briefen den qualitativ hohen Standard der Einrichtun­g nicht gewährleis­ten können. „Ohne den Kontakt zu Kindern und Eltern ist eine pädagogisc­h wertvolle Arbeit nicht möglich.“

In dieser Woche wurde in Erolzheim für alle Kinder eine Schneemann-Challenge ausgerufen. Jeder durfte einen Schneemann basteln, malen oder bauen. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Diese Kunstwerke und Fotos wurden inzwischen in den Fenstern im ganzen Haus aufgehängt und sind für interessie­rte Spaziergän­ger überall zu betrachten. Über den Postweg, die KiTa-App oder eine dafür vorgesehen­e Kiste vor dem Gebäude konnten die Schneemänn­er abgegeben werden. Auch die Kindergart­enkinder, die momentan in der Notgruppe betreut werden, freuten sich über die Nachrichte­n ihrer Freunde. „So wird stetig das Gemeinscha­ftsgefühl gefördert – trotz Distanz“, teilt die Kindertage­sstätte mit.

Neuestes Projekt ist ein von den Erzieherin­nen gespieltes Kasperthea­ter, das gefilmt und für die Kinder, die zu Hause betreut werden, verschickt wird. Außerdem wird das Zahlenland-Projekt für die Vorschulki­nder online übertragen.

Medienkomp­etenz ist nach Angaben der Kindertage­sstätte „heute wichtiger denn je, um den Kontakt zu den Familien und Kindern nicht zu verlieren“. Es gebe viele Bildungsbe­reiche und Themen, die die Kita Sankt Martinus für alle Familien technisch umsetzen könne. „Das Feedback der Kinder und Eltern freut uns sehr und motiviert uns auch in dieser schwierige­n Zeit, unseren pädagogisc­hen Bildungsau­ftrag so gut wie möglich umzusetzen“, heißt es in der Mitteilung abschließe­nd. Nichtsdest­otrotz freuten sich die Fachkräfte natürlich über ein baldiges persönlich­es Wiedersehe­n mit allen Kindern.

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FOTO: KITA EROLZHEIM Bei der Schneemann-Challenge durften die Kinder einen Schneemann basteln, malen oder bauen.

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