Schwäbische Zeitung (Biberach)

Liebe im Internet? Baden-Württember­ger fallen auf Betrüger rein

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OFFENBURG (dpa) - Eine Frau aus dem Landkreis Waldshut und ein Mann aus dem Ortenaukre­is haben jeweils mehr als 100 000 Euro an Betrüger überwiesen, die ihnen online eine Liebesbezi­ehung vorgetäusc­ht hatten. Die 79 Jahre alte Frau war das erste Opfer. Ein Betrüger hatte im November über eine Partnerbör­se Kontakt zu ihr aufgenomme­n und behauptet, ein Arzt zu sein, der für die Vereinten Nationen in Jordanien arbeite. Der Mann gab an, Geld für eine vermeintli­che Flucht oder wegen einer angebliche­n Festnahme zu benötigen. Die Seniorin überwies ihm das Geld dafür auf deutsche Konten. Später wurde es den Ermittlung­en zufolge weiter transferie­rt. Gegen die Inhaber der Konten werde nun wegen Geldwäsche ermittelt. Ein Mann aus Lahr erstattete Anzeige, nachdem er einer vermeintli­chen Partnerin mehr als 100 000 Euro überwiesen hatte. Die Betrügerin hatte im August über Twitter Kontakt mit dem 50-Jährigen aufgenomme­n.

Stuntman-Legende Rémy Julienne stirbt an Corona-Infektion

ORLÉANS (AFP) - Er überlebte zahlreiche Autounfäll­e und einen abenteuerl­ichen Freiluftfl­ug über Venedig, doch gegen das Coronaviru­s war Stuntman Rémy Julienne machtlos: Der Franzose, der an mehreren James-BondFilmen mitwirkte und als einer der führenden Stuntmen weltweit galt, starb im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion. Weil Julienne mit fast wissenscha­ftlicher Präzision an seine Arbeit ging, nannte ihn der Regisseur Claude Lelouche einmal „den Einstein der Stuntmen“. Er doubelte Schauspiel-Legenden wie Sean Connery, Roger Moore, Alain Delon und Jean-Paul Belmondo. Im Laufe seiner mehr als 50-jährigen Karriere kam Julienne auf 1400 Auftritte in Filmen, Videos und Werbeaufna­hmen. Er koordinier­te auch die Stunts in sechs James-Bond-Filmen, darunter „In tödlicher Mission“von 1981. Sein wohl spektakulä­rster Stunt war ein Flug über Venedig, bei dem er von einer Strickleit­er aus einem Hubschraub­er hing. „Angst ist vorher und nachher notwendig, aber nicht währenddes­sen“, sagte Rémy Julienne dazu.

Gericht: Hundesalon darf wieder öffnen

MANNHEIM (dpa) - Der baden-württember­gische Verwaltung­sgerichtsh­of hat die pauschale Schließung von Hundesalon­s im Zuge der Corona-Pandemie gekippt. Demnach dürfen solche Salons wieder öffnen, bei denen das Tier in einer bestimmten Zeit abgegeben und abgeholt werden kann. Gegen die Corona-Verordnung des Landes hatte in einem Eilverfahr­en die Betreiberi­n eines Hundesalon­s geklagt. In ihrem Salon fände kein einen Infektions­weg begründend­en Kontakt zwischen Menschen statt, argumentie­rte sie. Sie habe bereits im März 2020 eine Art Schleusenb­etrieb zur Übergabe der Tiere eingericht­et, der Kontakt zu Kunden verhindere. Die Bezahlung erfolge über kontaktlos­es Zahlen. Termine würden mit Pufferzeit so vergeben, dass es keine Kontakte zwischen Kunden gebe. Das Gericht folgte ihrer Argumentat­ion. Inzwischen seien für den geschlosse­nen Einzelhand­el Abholangeb­ote zugelassen. Vergleichb­ares Hundesalon­s nicht zu gestatten, verstoße gegen den Gleichbeha­ndlungsgru­ndsatz.

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