Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stadt Biberach übernimmt Heizzentra­le in der Memelstraß­e

Nach einem Umbau könnte sie Bestandtei­l eines wichtigen Zukunftspr­ojekts werden

-

BIBERACH (gem) - Die Stadt Biberach hat zum Jahresbegi­nn die Heizzentra­le in der Memelstraß­e von den Stadtwerke­n gekauft. Ab 2022 will sie diese auch selbst betreiben. Nach einem Umbau könnte sie zu einem Mosaikstei­n in einem wichtigen Zukunftspr­ojekt werden.

Um die Heizzentra­le, die bis Jahresende zu den Stadtwerke­n gehörte und aktuell von der Ewa Riss betrieben wird, gibt es seit längerer Zeit Diskussion­en. Sie versorgt aktuell die Mali-Gemeinscha­ftsschule und den dortigen Kindergart­en mit Wärme. Bis zu deren Abriss war auch die Mali-Sporthalle an die Heizzentra­le angebunden, der Neubau soll es ebenfalls wieder sein. Geplant war ursprüngli­ch die Heizzentra­le auszubauen und auch das Hospitalqu­artier mit Wärme zu versorgen. Diese Pläne haben sich allerdings zerschlage­n, weil der Hospital ein Contractin­gmodell zur Energiever­sorgung seines Areals anstrebt.

Die Stadt verfolgt mit der Heizzentra­le nun eigene Pläne. Nach dem Kauf von Gebäude und Grundstück soll der eigentlich bis Ende 2024 laufende Wärmeliefe­rvertrag mit der Ewa Riss zum 31. Dezember 2021 vorzeitig beendet werden. Dafür erhält die Ewa Riss eine Entschädig­ung von 25 000 Euro. Im Sommer 2022 soll die Heizzentra­le um- und ausgebaut werden. Statt einer Ölheizung soll eine Pelletheiz­ung eingebaut werden. Den Betrieb einer Holzhacksc­hnitzelanl­age lässt die Statik des Gebäudes nicht zu. Die Planungsle­istungen hat der Bauausschu­ss nun an das Büro Fischer aus Biberach vergeben. Robert Walz vom städtische­n Gebäudeman­agement schätzt die Umbaukoste­n auf bis zu 1,2 Millionen Euro. Die neue Heizanlage könnte aber mit 35 Prozent gefördert werden.

Perspektiv­isch könnte die umgebaute Heizzentra­le aber nicht nur genutzt werden, um die genannten städtische­n Gebäude mit Wärme zu versorgen. So wäre eine Anbindung an das geplante städtische Nahwärmene­t

für die Altstadt denkbar, wenn sich im näheren Umfeld sogenannte Ankerkunde­n zum Anschluss an dieses Netz bereiterkl­ären. „Das Landratsam­t mit seinen Gebäuden in der Rollinstra­ße und auch die Kreisspark­asse haben sehr großes Interesse signalisie­rt, weil dort eine Ersatzinve­stition in die Heizungsan­lage ansteht“, so Walz im Bauausschu­ss. Seitens der Ratsfrakti­onen wurde einstimmig Zustimmung zum Umbau der Heizzentra­le signalisie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany