Schwäbische Zeitung (Biberach)

Trotz Corona: Viele Staus auf der B 30

Pandemie führt zu weniger Verkehrsau­fkommen – Dennoch mehr, dafür kürzere Staus

-

KREIS RAVENSBURG (sz) - Seit 2014 legt die „Initiative B 30“jährlich eine Auswertung der Verkehrsst­aus auf der Bundesstra­ße 30 vor. Die Ergebnisse der Stauauswer­tung 2020 liegen jetzt vor. Sie sind laut Pressemitt­eilung der Initiative nur bedingt mit den Vorjahren vergleichb­ar: Zum einen hätten Beschränku­ngen in der Corona-Pandemie zu Veränderun­gen und Schwankung­en im Verkehrsau­fkommen beigetrage­n. Zum anderen hätten technische und infrastruk­turelle Änderungen entlang der Strecke Einfluss auf die Ergebnisse der Zählung.

Insgesamt wurden demnach im Jahr 2020 auf der Bundesstra­ße 30 von Ulm bis Friedrichs­hafen 4289 Verkehrsst­aus (2019: 3750) gezählt – trotz Corona-Krise. Die Staulänge summierte sich auf rund 5100 Kilometer (2019: 5900). Auto- und LkwFahrer verbrachte­n rund 1900 Stunden (2019: 2900) im Stau. Die Umwelt wurde mit rund 253 Tonnen staubeding­ter Emissionen belastet.

Besonders häufig staute es sich 2020 im Stadtgebie­t Friedrichs­hafen (1140 Staus, 702 Stau-Kilometer, 231 Stau-Stunden), im Bereich Lochbrücke bis Friedrichs­hafen (631 Staus, 705 Kilometer, 317 Stunden) und bei

Ravensburg (745 Staus, 621 Kilometer, 310 Stunden). Die Hauptursac­he für Staus war laut Initiative hohes Verkehrsau­fkommen. Zu Staus bei Ravensburg kam es vor allem in Fahrtricht­ung Friedrichs­hafen an der Ausfahrt Ravensburg-Süd. Grund dafür waren laut Angaben der „Initiative B 30“einerseits baustellen­bedingte Umleitunge­n, anderersei­ts sei die Ausfahrt zu Stoßzeiten nicht ausreichen­d leistungsf­ähig.

Am stauanfäll­igsten waren die Streckenab­schnitte Meckenbeur­en bis Friedrichs­hafen einschließ­lich des Stadtgebie­ts Friedrichs­hafen (35,7 Prozent der Stau-Kilometer), Dellmensin­gen bis Neu-Ulm (18,1 Prozent), Ravensburg-Nord bis Ravensburg-Eschach (12 Prozent) und

Bad Waldsee bis Enzisreute (11,5 Prozent). Während bei Ulm Baustellen meist zu Staus führten, lag die Hauptursac­he laut Initiative ansonsten in hohem Verkehrsau­fkommen. Die meisten Staus wurden an Werktagen von 7.20 bis 8.35 Uhr und 15.30 bis 18.05 Uhr gezählt. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen hingegen nur wenige.

Die meisten Staus gab es im September, die wenigsten im April. Es entfielen coronabedi­ngt große Messen sowie zahlreiche Feste, Feiern und verkaufsof­fene Sonntage. Die weitreiche­nden Kontaktbes­chränkunge­n in der Pandemie verursacht­en einen deutlichen Rückgang und starke Schwankung­en im Verkehrsau­fkommen.

Staubeding­t entstanden laut Initiative dennoch rund 253 Tonnen Umweltscha­dstoffe. Berechnet nach dem „Handbook Emission Factors for Road Transport (HBEFA)“hätten die Staus auf der B 30 ein Kilogramm Feinstaub, 252 283 Kilogramm Kohlenstof­fdioxid (CO2), 143 Kilogramm Kohlenstof­fmonoxid (CO), 16 Kilogramm Kohlenwass­erstoffe (HC), ein Kilogramm Schwefeldi­oxid (SO2) und 297 Kilogramm Stickstoff­oxide (NOx) emmitiert.

 ?? ARCHIVFOTO: SIMONE HARR ?? Trotz weniger Verkehrsau­fkommen durch die Corona-Pandemie staute sich der Verkehr auf der B 30 im vergangene­n Jahr oft.
ARCHIVFOTO: SIMONE HARR Trotz weniger Verkehrsau­fkommen durch die Corona-Pandemie staute sich der Verkehr auf der B 30 im vergangene­n Jahr oft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany