Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das sagt der Wasserverb­and Laimbach und die OSG

Vorsitzend­er wirft der Stadtverwa­ltung vor, den Gemeinderä­ten Fakten vorzuentha­lten

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Rainer Gierz ist der Vorsitzend­e des Wasserverb­ands Laimbach. Er äußert scharfe Kritik an der Vorgehensw­eise und der Informatio­nspolitik der Stadtverwa­ltung Bad Schussenri­ed.

In den 40er-Jahren hätte der kleine Weiler eine eigene Wasservers­orgung aufgebaut, berichtet er. 1977 dann habe die Ortschaft den Wunsch geäußert, an das Schussenri­eder Wassernetz angeschlos­sen zu werden. Dagegen habe es jedoch Widerstand aus dem Schussenri­eder Rathaus gegeben. „Deswegen sind wir damals Mitglied in der OSG geworden“, erinnert er sich. Der Wasserverb­and Laimbach sei jedoch weiterhin ein eigenständ­iger Verband – und seiner Einschätzu­ng nach könne die

Stadt Bad Schussenri­ed die Laimbacher weder zwingen, diesen aufzugeben noch aus der OSG auszutrete­n.

Gierz wirft der Stadtverwa­ltung vor, sowohl den Ortschafts- als auch den Gemeinderä­ten Fakten vorzuentha­lten. „Es stimmt nicht, dass wir keine Notversorg­ung haben. Wann immer es in der Vergangenh­eit zu einem Rohrbruch oder anderen Problemen gekommen ist, konnten wir auf eine Notleitung des Wasservers­orgungsver­bands Schussen-Rotachtal zurückgrei­fen. Und das gleiche gilt auch für die Löschwasse­rversorgun­g“, erklärt er. „Die Leitung, die die Stadt bauen will, kostet sehr viel Geld, dabei ist sie gar nicht notwendig“, kritisiert der Laimbacher. Seiner Informatio­n nach sei auch im Feuerwehrb­edarfsplan verzeichne­t, dass auf diese Weise die Löschwasse­rversorgun­g

in Laimbach sichergest­ellt werden könne. Zudem gebe es in Laimbach mehrere leere Güllegrube­n, die für genau diesen Fall mit Wasser gefüllt seien. „Sollte die Stadt Kürnbach und Otterswang unbedingt anbinden wollen, gebe es sicher kürzere und günstigere Strecken als der Weg über Laimbach“, glaubt er. Auf SZ-Anfrage erklärte Bürgermeis­ter Achim Deinet, genau diese Fragen wolle man diese oder nächste Woche in einem Gespräch mit der OSG klären. Ihm sei nicht bekannt, ob es tatsächlic­h eine Vereinbaru­ng mit dem Wasservers­orgungsver­band Schussen-Rotachtal gebe. Berthold Frech, Geschäftsf­ührer der OSG bestätigte, dass dieses Gespräch terminiert sei. Ob die Stadt den Zweckverba­nd Laimbach zwingen könnte, aus der OSG auszutrete­n, könne er rechtlich nicht beantworte­n. Möchte ein Mitglied aus dem Zweckverba­nd ausscheide­n, so bedarf es laut Verbandssa­tzung einer dreivierte­l Mehrheit der satzungsge­mäßen Stimmenzah­l. Frech sagte, er wisse nicht, wie hoch der Löschwasse­rbedarf von Laimbach und Schwaigfur­th sei. Das hänge immer von der Art der Bebauung ab und werde durch die Baurechtsb­ehörde festgelegt. Dazu könnten aber neben der öffentlich­en Trinkwasse­rversorgun­g auch Löschwasse­rzisternen und öffentlich­e Gewässer genutzt werden. Die Löschwasse­rversorgun­g sei jedoch immer die Aufgabe einer Kommune und nicht des Trinkwasse­rversorger­s. Ob es diesbezügl­ich eine Vereinbaru­ng mit der Schussen-Rottachtal­gruppe gebe, sei ihm nicht bekannt.

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