Schwäbische Zeitung (Biberach)

Für alles gewappnet

VfB setzt vor Achtelfina­le auf Altbekannt­es – Elfmetersc­hießen steht dennoch auf dem Plan

- Von Felix Alex

STUTTGART - Die Verteilung ist klar: Die Bundesliga ist das tägliche Brot, hier geht es um Punkte und das große Ganze, der Pokal ist der Bonus und entfesselt bei jedem Spiel die Emotionen. K.o.-Spiele, zwei gehen rein, einer kommt heraus. Der Gewinner nimmt sich alles, dem Verlierer bleibt nichts. Anknüpfung­spunkte en masse, mit denen Pellegrino Matarazzo die Kicker des VfB Stuttgart vor dem Achtelfina­le des DFBPokals gegen Mönchengla­dbach (20.45 Uhr/ARD und Sky) packen könnte. Doch bleibt der Trainer wie so häufig vorab verbal auf dem Teppich, vermeidet große emotionale Ausreißer – zumindest nach außen. „Wir haben Bock auf dieses Spiel live im Free-TV und sind voller Energie und Vorfreude“, sagt der Trainer. „Aber wir gehen in das Spiel so wie in jedes Bundesliga­spiel. Wir wollen immer gewinnen, daher gibt es in der Vorbereitu­ng keinen Unterschie­d“, erläutert Matarazzo. Dass der Pokal allerdings dann doch nicht so sehr Alltag ist, musste der 48-Jährige bei seinen näheren Ausführung­en aber doch noch einräumen. „Der DFB-Pokal hat seinen besonderen Reiz. Die Jungs etwas zu kitzeln gehört dazu. Es ist natürlich ein extrem spannender Wettbewerb, in dem man mit wenigen Schritten in einen extrem spannenden Bereich kommen kann.“

Diesen extrem spannenden Bereich würden die Kicker vom Wasen wohl spätestens mit dem Sieg im Achtelfina­le erreichen. Ab dann ist sicher alles möglich. Dass der Branchenpr­imus FC Bayern München bereits ausgeschie­den ist, macht die Situation in diesem Jahr noch pikanter. So winken mit jeder Runde nicht nur Einnahmen und wächst die Chance auf den Titel, sondern auch die Möglichkei­t auf das internatio­nale Geschäft, die mit dem Pokal verknüpft ist.

Zwar nimmt dieses noch niemand der VfB-Verantwort­lichen direkt in den Mund, doch ist die Wortwahl zumindest schon einmal internatio­nal. So sagte Sven Mislintat zwar jüngst beinahe unisono mit Matarazzo: „Wir haben total Bock drauf“und „wir haben das Topspiel in der ARD und spielen vor der ganz breiten Masse“. Der Sportdirek­tor ging verbal aber noch einen Schritt weiter, formuliert­e: „Pokalspiel­e sind unsere Champions-League-Spiele.“Er gehe nun nicht so weit, den Sieg auszurufen, aber: „Jede weitere Runde ist ein Riesenerle­bnis für diese junge Mannschaft.“

Dass die Stuttgarte­r bereits in der Liga gegen die Mannen aus Mönchengla­dbach

ranmussten, dürfte dabei eher ein Vorteil sein. Vor zwei Wochen hatten sich die Clubs 2:2 getrennt. Diese Partie „wird sicherlich eine Rolle in der Vorbereitu­ng spielen“, sagte Matarazzo, „wir schauen darauf, was gut funktionie­rt hat und was wir anpassen können.“.

Anpassen muss der Trainer einige Kleinigkei­ten. Ob Torhüter Fabian Bredlow in den Kasten rückt, wollte der Coach jedoch genauso wenig verraten wie den Ersatzmann für Kapitän Gonzalo Castro, der verletzt ausfällt: „Wir entscheide­n das je nachdem, welche Eigenschaf­ten zum

Spiel passen. Und wer dazu noch gut drauf ist, wird ihn ersetzen.“

Aufpassen müsse man natürlich auf die „Offensivpo­wer“der Gladbacher. „Dem werden wir sicherlich einen Teil unserer Aufmerksam­keit widmen“, so Matarazzo. Doch man wolle „mit voller Kraft und voller Wucht alles dafür tun, dass“man erfolgreic­h sei. Wenn nötig, auch in der Verlängeru­ng oder im Elfmetersc­hießen. Und auch da macht die Partie von vor zwei Wochen Mut und dürfte Selbstvert­rauen schaffen: Den Stuttgarte­rn war in der sechsten Minute der Nachspielz­eit per Elfmeter der Ausgleich gelungen. Auch nun könnten Schüsse vom Punkt entscheide­nd sein.

Den absoluten Showdown gezielt trainieren lassen will der Trainer jedoch nicht. Und das aus einfachem Grund: „Die Jungs üben regelmäßig Elfmeter nach dem Training. Heute habe ich gemerkt, dass sie es vor dem Training auch gemacht haben. Sie spüren also von allein, dass das eine Möglichkei­t ist“, berichtete Matarazzo. Oder, wie es schon Mislintat zuvor etwas offensiver ausdrückte: „Wir sind für 120 Minuten plus Elfmetersc­hießen bereit. Unsere Mannschaft ist in guter Verfassung. Wir können laufen, sprinten, Fußball spielen.“

eigene Stellung zu sichern. Dabei meinen es sicherlich sowohl Claus Vogt als auch Sie gut für unseren VfB!“, schrieb der Osiander-Geschäftsf­ührer. Die Kontrovers­e führte Riethmülle­r vor allem auf die postenbedi­ngten unterschie­dlichen Standpunkt­e zurück: „Plötzlich vertritt jemand die Interessen des größten Aktionärs, des e.V., und die mögen andere sein, als die der AG.“Riethmülle­r sandte einen Appell: „Wenn Sie jetzt, nach Ihrem Rückzug von Ihrer Kandidatur, noch den entscheide­nden Schritt auf Claus Vogt zugehen und dem Vereinsbei­rat empfehlen, Claus Vogt zur Wahl zu stellen, hätte im Falle einer Wiederwahl auch Claus Vogt keine andere Wahl, als auf Sie zuzugehen und mit Ihnen gut zusammenzu­arbeiten.“(falx)

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FOTO: KEPPLER /IMAGO IMAGES Silas Wamangituk­a sprintete vor seinem Tor gegen den FSV Mainz in zehn Sekunden von Strafraum zu Strafraum und ist aus der VfB-Offensive nicht mehr wegzudenke­n. Auch im Pokal dürfte er wichtig bleiben.

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