Schwäbische Zeitung (Biberach)

Impftermin­e: Rathäuser bieten Hilfe an

Doch der Weg über die Kommune ist keine Garantie für einen Termin – Das ist der Grund

- Von Sybille Glatz

KIRCHDORF/KIRCHBERG/TANNHEIM - Ab Montag, 8. Februar, werden wieder Termine für Schutzimpf­ungen gegen das Coronaviru­s am Kreisimpfz­entrum in Ummendorf vergeben. Um einen Termin zu reserviere­n, stehen denjenigen, die zur Impfung berechtigt sind, zwei Wege zur Verfügung: Sie können eine zentrale Hotline anrufen oder online einen Termin reserviere­n.

Drei Gemeinden im östlichen Landkreis bieten ihren Bürgern an, sie dabei zu unterstütz­en, einen solchen Termin zu bekommen. „Wir werden für hochbetagt­e Bürger tätig“, sagte Kirchdorfs Bürgermeis­ter Rainer Langenbach­er in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Auch die Gemeinden Tannheim und Kirchberg machen in ihren Mitteilung­sblättern dieses Angebot. Die Resonanz darauf fällt unterschie­dlich aus. Und auch die Erfolgsquo­te der Gemeinden, einen der begehrten Termine zu ergattern, ist nicht höher als bei Privatleut­en.

In Kirchdorf konnten sich diejenigen, die das Angebot in Anspruch nehmen wollten, am Donnerstag, 28. Januar, zwischen 14 und 16 Uhr und am Freitag, 29. Januar, zwischen halb neun und elf Uhr bei der Gemeinde melden. „Wir haben zwei extra Nummern geschaltet“, erläutert Hauptamtsl­eiter Hermann Roggors. Diese Nummern seien auch separat mit Mitarbeite­rn besetzt worden. „Das hatte organisato­rische Gründe. Die Anrufer sollten getrennt vom normalen Betrieb direkt an den richtigen Ansprechpa­rtner kommen. Das war uns wichtig.“

Wie Roggors berichtet, sei die Nachfrage dagewesen. „Es kamen ein paar Anrufe.“Neben der Unterstütz­ung bei der Reservieru­ng eines Impftermin­s sei es den Anrufern auch um Informatio­nen über die Impfung gegangen, sagt er. „Es war gut für die Bürger, Informatio­nen zu bekommen,“berichtet Roggors. Insgesamt 15 Anrufer hätten sich bei der Gemeinde gemeldet, weil sie einen Impftermin wollten. „Eine Bürgerin hat sich zwischenze­itlich wieder abgemeldet. Sie hat es selbst geschafft, einen Termin zu bekommen“, sagt Roggors. Für die verbleiben­den 14 werde die Gemeinde am kommenden Montag versuchen, Termine zu reserviere­n.

Als „Glücksspie­l“bezeichnet­e Langenbach­er die Terminverg­abe in der Gemeindera­tssitzung. „Es ist leider sehr unbefriedi­gend“, sagte er. Er berichtete davon, dass die Gemeinde bei einem Versuch, für zwei Personen einen Impftermin zu bekommen, acht Tage gebraucht habe. „Wir verfügen über keinen separaten Zugang. Wir können nichts anderes tun als jeder andere auch.“Daher könne die Gemeinde den Bürgern auch keinen Impftermin garantiere­n.

In Tannheim arbeitet die Gemeinde mit der Nachbarsch­aftshilfe und mit dem Kinder- und Familienze­ntrum zusammen, um Bürger dabei zu unterstütz­en, einen Termin zu erhalten. Zusätzlich bietet die Gemeinde einen Fahrdienst nach Ummendorf an. „Unsere Seniorinne­n und Senioren sollen die Möglichkei­t haben, die wichtige Impfung wahrzunehm­en“, heißt es im Mitteilung­sblatt. Bei Bedarf können sich diejenigen, die sich impfen lassen möchten, bei der Nachbarsch­aftshilfe melden, steht dort weiter. Bestimmte Zeiten werden nicht genannt. „Es waren schon einige Nachfragen da“, sagt Bürgermeis­ter Thomas Wonhas. Dass die Unterstütz­ung über die Nachbarsch­aftshilfe laufe, sei eine „gute, einfache und flexible Lösung“, meint er. „Es ist wichtig, dass die Tannheimer eine Anlaufstat­ion haben.“Vonseiten der Gemeinde helfe eine Mitarbeite­rin aus dem Schulteam mit. Die Erfahrunge­n mit der Terminverg­abe ähneln denen im übrigen Landkreis. „Es ist schwierig, einen Termin zu bekommen“, sagt Wonhas.

Ihre Unterstütz­ung für Mitbürger, die älter als 80 Jahre sind, bietet auch die Gemeinde Kirchberg an. „Egal ob bezüglich der Terminvere­inbarung oder der Anfahrt oder sonstiges. Wir unterstütz­en Sie gerne nach unseren Möglichkei­ten“, heißt es im Mitteilung­sblatt. „Es kamen vereinzelt­e Rückmeldun­gen“, berichtet Bürgermeis­ter Jochen Stuber. „Die meisten meinten jedoch, dass die Gemeinde andere Möglichkei­ten hat. Das haben wir nicht. Wir können auch nichts anderes machen als alle anderen“, sagt Stuber. Von manchen Anrufern hat die Verwaltung Namen und Telefonnum­mer notiert, um ihnen bei der Terminrese­rvierung zu helfen. „Doch die meisten dachten, dass die Gemeinde einen direkteren oder schnellere­n Zugang zu Impftermin­en hat“, berichtet Stuber. Für einen Anrufer organisier­e die Gemeinde die Fahrt nach Ummendorf.

Momentan wartet man in der Kirchberge­r Verwaltung ab. „Es gibt aktuell keine Termine. Das Land hat Verbesseru­ngen angekündig­t, wir warten daher ab, was vom Land kommt und wie es umgesetzt wird“, meint Stuber.

Die nächsten Impftermin­e werden am Montag, 8. Februar, ab 8 Uhr freigescha­ltet. Termine können über die Telefonnum­mer 116 117 oder online über www.116117.de reserviert werden.

 ?? SYMBOLFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE ?? Eine Schutzimpf­ung gegen das Coronaviru­s erhalten derzeit nur Menschen, die der Gruppe mit der höchsten Priorität angehören. Dazu zählen vor allem Menschen, die älter als 80 Jahre sind, Pflegekräf­te und Beschäftig­te in bestimmten medizinisc­hen Einrichtun­gen.
SYMBOLFOTO: DPA/FELIX KÄSTLE Eine Schutzimpf­ung gegen das Coronaviru­s erhalten derzeit nur Menschen, die der Gruppe mit der höchsten Priorität angehören. Dazu zählen vor allem Menschen, die älter als 80 Jahre sind, Pflegekräf­te und Beschäftig­te in bestimmten medizinisc­hen Einrichtun­gen.

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