Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Brenzlige Situation“: Ulmer Händler bitten um Solidarität
Die finanziellen Hilfen müssten schnell fließen, sonst gebe es „ein trauriges Ende“
ULM (sz) - Die Lage in der Ulmer Innenstadt sei „angespannt“, teilte Ulms Citymanagerin Sandra Walter am Donnerstag mit. Bei vielen Händlern, Gastronomen und Dienstleistern lägen buchstäblich die Nerven blank. Denn ein Ende des Lockdowns sei derzeit nicht in Sicht – und die versprochenen Hilfen kämen nicht zum Tragen. Dies bedrohe die Existenz vieler Betriebe. Doch auch jeder einzelne könne helfen.
Walter lässt in einer Pressemitteilung wissen, dass zahlreiche Geschäfte einen Abhol- oder Lieferservice anbieten. Bestellen lasse sich problemlos über Telefon, E-Mail, Social Media oder Online-Shops mit Abholung vor Ort (Click&Collect).
„Wir freuen uns über die Solidarität vieler Ulmer und Neu-Ulmer, die nach wie vor den Fokus auf den Einkauf in der Region legen“, ergänzt Walter. Viele Privatpersonen, aber auch große Firmen, hätten im Vorweihnachtsgeschäft „auf den bewährten Citygutschein“als Präsent gesetzt. So bleibe der Umsatz in der Region.
Allerdings: Die Situation sei „brenzlig“. Flössen die finanziellen Hilfen nicht schnell und unkompliziert, gebe es „ein trauriges Ende für unsere Innenstädte“. Am Mittwoch tagte der Gesamtvorstands des Ulmer City Marketings online, um eine gemeinsame Linie in der andauernden Pandemie festzulegen. Sie lautet: „Der Verein Ulmer City Marketing legt absoluten Wert darauf, Covid-19 nicht zu verharmlosen und zeigt keinerlei Akzeptanz für Verstöße gegen die Corona-Verordnung.“Walter: „Unser aller gemeinsames Ziel muss es sein, zusammenzuhalten, Solidarität zu zeigen und die Infektionszahlen zu senken, damit wir unsere Geschäfte so schnell wie möglich wieder dauerhaft öffnen dürfen.“
Das Ulmer City Marketing will den Fokus darauf legen, „mit sympathischen Aktionen“auf die Lage im Innenstadthandel hinzuweisen und sich gleichzeitig aktiv auf die Zeit vorzubereiten, wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen.
Positiv die Bilanz des kostenlosen Weihnachtskuriers. Bis Ende Januar seien mehr als 1500 Pakete der Ulmer Händler an Kunden ausgeliefert worden.
Eine Liste der Geschäfte, die aktuell über Click&Collect verfügen, gibt es unter www.ulmercity.de