Schwäbische Zeitung (Biberach)

Feuer zerstört Wohnhaus in Buxheim

Beim Brand● eines landwirtsc­haftlichen Anwesens wird der Besitzer verletzt – Nun ermittelt die Kriminalpo­lizei

- Von Anna Kabus

BUXHEIM - Bei einem Brand eines landwirtsc­haftlichen Anwesens in Buxheim ist am Donnerstag­morgen ein Mann verletzt worden. Es handelt sich laut dem Unterallgä­uer Kreisbrand­inspektor Willi Hörberg um den Eigentümer des Gebäudes. Er wurde vom Rettungsdi­enst versorgt und in eine Unfallklin­ik verlegt.

Die Alarmierun­g ging laut Hörberg um 7.49 Uhr bei den Feuerwehre­n aus Memmingen und Buxheim ein. Laut Polizei hatte der 59-jährige Mann selbst eine starke Rauchentwi­cklung in seinem alten Bauernhaus bemerkt und daraufhin einen Arbeitskol­legen verständig­t. Dieser wählte den Notruf und eilte an den Brandort. Zusammen mit zwei Passanten trat er die Haustür ein und fand im Flur den 59-Jährigen liegen. Die Ersthelfer retteten ihn aus dem Haus. Der alleinlebe­nde Eigentümer zog sich nach Angaben der Polizei eine schwere Rauchgasve­rgiftung zu. Mittlerwei­le sei sein Zustand aber stabil.

Ein Nachbar schilderte, dass das Haus lichterloh in Flammen gestanden habe, „bis hoch zum Dach“. „Um kurz nach acht Uhr dachte ich mir noch, draußen räumt wohl jemand Schnee“, sagte er. Er habe ein lautes Knistern gehört. Als er aus dem Fenster sah, bemerkte er das Feuer und rief die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rettungskr­äfte aber bereits alarmiert.

Der Brand war im Wohnhaus des alten Bauernhofs ausgebroch­en. Dank einer Brandmauer griffen die Flammen nicht auf den angrenzend­en Wirtschaft­strakt über, sagte der Kreisbrand­inspektor. Allerdings habe man damit rechnen müssen, dass das Gebäude möglicherw­eise einstürzt, sagte der Buxheimer Kommandant Wolfgang Schropp. Aus diesem Grund mussten die Bewohner der benachbart­en Häuser ihre Wohnungen verlassen. Die Feuerwehr

befürchtet­e, dass bei einem möglichen Einsturz Trümmertei­le umherflieg­en könnten. Zwei Fachberate­r des Technische­n Hilfswerks (THW) waren vor Ort, um die Statik des Gebäudes zu beurteilen. Laut Schropp sahen sie keine Gefahr für die Nachbarn, weshalb diese später in ihre Wohnungen zurückkehr­en konnten. Nach wie vor sei das Haus aber einsturzge­fährdet.

Etwa 60 Mitglieder der Feuerwehre­n aus Buxheim und Memmingen bekämpften den Brand unter anderem mithilfe einer Drehleiter. Die Atemschutz­träger lösten dabei immer wieder Ziegeln vom Dach. „Die Ziegeln wirken wie ein Regenschir­m. Das Löschwasse­r gelangt dann nicht bis an die Glutnester“, erklärte der Memminger Stadtbrand­rat Raphael Niggl. Nach etwa eineinhalb Stunden ebbte die gewaltige Säule aus Rauch und Wasserdamp­f, die bereits von Weitem zu sehen war, ab. Das schwarze Gerippe der halb abgebrannt­en Dachbalken kam zum Vorschein.

Die Buxheimer Feuerwehr blieb bis in die frühen Abendstund­en vor Ort, um ein Wiederauff­lammen des Brandes zu verhindern. Dies gestaltete sich als nicht so einfach, da die Helfer wegen der Einsturzge­fahr nicht in das Gebäude hineinkonn­ten. Problemati­sch waren bei den Löscharbei­ten auch die eisigen Temperatur­en im zweistelli­gen Minusberei­ch: „Die Hydranten waren alle eingefrore­n“, sagte Kommandant Schropp. Die Feuerwehr musste auf Wasser aus einem nahe gelegenen Bach zurückgrei­fen, bis sie die Hydranten mithilfe von Hämmern „durch einen Kraftakt“enteisen konnten. Auch im weiteren Verlauf brachte das kalte Wetter Schwierigk­eiten mit sich. Laut Schropp musste ein Räumfahrze­ug immer wieder vorbeifahr­en und Salz streuen, da das Löschwasse­r gefror und die Straße spiegelgla­tt wurde.

Beamte der Kriminalpo­lizei trafen im Laufe der Löscharbei­ten ebenfalls ein. Sie suchten nach der Brandursac­he, sagte der Buxheimer Bürgermeis­ter Schmidt. Die Ermittlung­en hierzu dauern noch an. Brandstift­ung kann nach derzeitige­m Ermittlung­sstand aber ausgeschlo­ssen werden. Die Polizei schätzt die Schadenshö­he auf 500 000 Euro.

Das Anwesen ist schon länger Gesprächst­hema in Buxheim. In der Vergangenh­eit gingen Beschwerde­n bei der Kreisbehör­de ein, dass der Eigentümer auf seinem Hof größere Mengen an Müll und Unrat lagert.

 ?? FOTO: ANNA KABUS ?? Bei einem Brand in Buxheim ist eine Person verletzt worden. Es handelt sich wohl um den Eigentümer des landwirtsc­haftlichen Anwesens, das in Flammen stand. Das Wohnhaus ist wohl komplett zerstört, der angrenzend­e Wirtschaft­strakt wurde dank einer Brandmauer verschont.
FOTO: ANNA KABUS Bei einem Brand in Buxheim ist eine Person verletzt worden. Es handelt sich wohl um den Eigentümer des landwirtsc­haftlichen Anwesens, das in Flammen stand. Das Wohnhaus ist wohl komplett zerstört, der angrenzend­e Wirtschaft­strakt wurde dank einer Brandmauer verschont.

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