Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schockbilder statt Impfstoff
Selbstverständlich hat auch uns in den vergangenen Wochen die Frage umgetrieben, weshalb die EU-Kommission bei der Impfstoffbeschaffung einen vertrottelten Eindruck hinterlässt. Aber dank fleißiger Recherchen können wir nun Entwarnung vermelden. Nämlich: Die EU-Kommission sorgt sich sehr umfassend um die Gesundheit der EU-Bürger (m/w/d) und muss deshalb zuerst die drängendsten Probleme abarbeiten. Priorisierung heißt das auf Schwäbisch. So kam es, dass der Alkohol gegen die Impfstoffe gewonnen hat.
Die zuständige Unterabteilung der zuständigen Hauptgesundheitsabteilung in Brüssel plant nämlich zur Ertüchtigung der EU-Volksgesundheit, alkoholische Getränke jeglicher Art mit Warnhinweisen zu verzieren. So berichtet es jedenfalls das Magazin „Cicero“. Nicht nur auf Schnapsflaschen, sondern auf allen Weinflaschen und allen Bierflaschen soll dann der Hinweis verpflichtend sein, dass der Inhalt wahres Teufelszeug sei. Auch Schockbilder – ähnlich wie auf den Zigarettenschachteln – seien angedacht. Das freut natürlich die Brauer und die Winzer.
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Wir denken speziell an eine Allgäuer Brauerei, die bis vor ein paar Jahren damit geworben hatte, ihr Gerstensaft sei bekömmlich. Dann kam ein Abmahnverein, und Justitia hat letztinstanzlich entschieden, dass solche Werbung unerlaubt sei. Stattdessen kann sich der Allgäuer Brauer schon mal Gedanken machen, wo er die Schockbilder auf seinen Bierflaschen platzieren möchte.
Insgesamt macht der Sachverhalt völlig klar, dass es derzeit Wichtigeres gibt als ollen Impfstoff. (vp)