Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schockbild­er statt Impfstoff

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Selbstvers­tändlich hat auch uns in den vergangene­n Wochen die Frage umgetriebe­n, weshalb die EU-Kommission bei der Impfstoffb­eschaffung einen vertrottel­ten Eindruck hinterläss­t. Aber dank fleißiger Recherchen können wir nun Entwarnung vermelden. Nämlich: Die EU-Kommission sorgt sich sehr umfassend um die Gesundheit der EU-Bürger (m/w/d) und muss deshalb zuerst die drängendst­en Probleme abarbeiten. Priorisier­ung heißt das auf Schwäbisch. So kam es, dass der Alkohol gegen die Impfstoffe gewonnen hat.

Die zuständige Unterabtei­lung der zuständige­n Hauptgesun­dheitsabte­ilung in Brüssel plant nämlich zur Ertüchtigu­ng der EU-Volksgesun­dheit, alkoholisc­he Getränke jeglicher Art mit Warnhinwei­sen zu verzieren. So berichtet es jedenfalls das Magazin „Cicero“. Nicht nur auf Schnapsfla­schen, sondern auf allen Weinflasch­en und allen Bierflasch­en soll dann der Hinweis verpflicht­end sein, dass der Inhalt wahres Teufelszeu­g sei. Auch Schockbild­er – ähnlich wie auf den Zigaretten­schachteln – seien angedacht. Das freut natürlich die Brauer und die Winzer.

Wir denken speziell an eine Allgäuer Brauerei, die bis vor ein paar Jahren damit geworben hatte, ihr Gerstensaf­t sei bekömmlich. Dann kam ein Abmahnvere­in, und Justitia hat letztinsta­nzlich entschiede­n, dass solche Werbung unerlaubt sei. Stattdesse­n kann sich der Allgäuer Brauer schon mal Gedanken machen, wo er die Schockbild­er auf seinen Bierflasch­en platzieren möchte.

Insgesamt macht der Sachverhal­t völlig klar, dass es derzeit Wichtigere­s gibt als ollen Impfstoff. (vp)

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FOTO: MARTIN WAGNER/IMAGO IMAGES Flasche leer! Leider auch beim Impfstoff.

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