Schwäbische Zeitung (Biberach)

Baden-Württember­g legt Details für Corona-Teststrate­gie fest

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STUTTGART (dpa) - Mehr als 260 000 Beschäftig­te in Schulen, Kitas und anderen Bildungs- und Betreuungs­einrichtun­gen sollen sich künftig zweimal pro Woche auf das Coronaviru­s testen lassen können. Baden-Württember­g plant dafür bis zu den Osterferie­n Ende März Kosten von gut 50 Millionen Euro ein, wie aus einer Vorlage für die nächste Sitzung des Kabinetts hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Antigen-Schnelltes­t ist freiwillig und soll in Arztpraxen oder Apotheken erfolgen. Zudem sollen Kommunen die Möglichkei­t bekommen, mit Testkits aus der Notreserve des Landes eigene Testangebo­te für Schulen und Kitas einzuricht­en. Eine Sprecherin des Sozialmini­steriums bestätigte die entspreche­nde Beschlussv­orlage. Die erweiterte Teststrate­gie soll die angestrebt­e Öffnung von Schulen und Kitas flankieren, wie es in der Vorlage heißt. Das Land will vom 22. Februar an zunächst Kitas und Grundschul­en schrittwei­se öffnen. Die Opposition warf der Regierung vor, zu langsam in die Gänge gekommen zu sein.

Argentinie­ns Ex-Präsident Carlos Menem ist tot

BUENOS AIRES (dpa) - Der ehemalige argentinis­che Präsident Carlos Menem (Foto: Imago Images) ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das meldete die Nachrichte­nagentur Télam unter Berufung auf Angehörige. Menem, der bis zuletzt noch Senator war, starb demnach am Sonntag in einer Klinik in Buenos Aires, in die er im Dezember mit einer Harnwegsin­fektion gekommen war. Der aktuelle argentinis­che Präsident Alberto Fernández drückte sein Beileid aus und ordnete drei Tage Staatstrau­er an. Als politische­r „Enkel“von Ex-Präsident Juan Domingo Perón war Menem von 1989 bis 1999 Präsident Argentinie­ns. 2003 verzichtet­e er angesichts einer sich abzeichnen­den katastroph­alen Niederlage auf eine weitere Kandidatur. Seine beiden Amtszeiten waren geprägt von einer marktwirts­chaftlich organisier­ten Politik und einer Privatisie­rung staatliche­r Unternehme­n. Menem setzte in Argentinie­n seine Ziele mit Dekreten durch, wenn das Parlament sich nicht nach seinem Willen verhielt. So begnadigte er 1990 verurteilt­e hohe Militärs aus der Diktatur von 1976 bis 1983. Während und auch nach seiner Amtszeit belasteten ihn mehrere Korruption­sskandale. Persönlich galt Menem als Bonvivant und Liebhaber schneller Autos und schöner Frauen.

Erneute Proteste für inhaftiert­en Kremlgegne­r Alexej Nawalny

MOSKAU (dpa) - Mit abendliche­n Lichterspa­ziergängen haben Menschen in Russland ihre Solidaritä­t mit dem inhaftiert­en Kremlgegne­r Alexej Nawalny zum Ausdruck gebracht. Die ersten Bilder, die Nawalnys Team am Sonntag in den sozialen Netzwerken veröffentl­ichte, zeigten Protestier­ende im äußersten Osten des Landes, wo es aufgrund der Zeitversch­iebung schon mehrere Stunden früher dunkel war als in der Hauptstadt Moskau. In der sibirische­n Stadt Irkutsk formten Menschen mit Leuchten das Wort „Freiheit“, andernorts legten sie mit Teelichter­n Herzen in den Schnee oder hielten einfach Taschenlam­pen in die Höhe. Nach den Massenprot­esten mit mehr als 11 000 Festnahmen in den vergangene­n Wochen hatte sich Nawalnys Team dieses Mal bewusst für eine dezentrale und ungefährli­chere Form des Protests entschiede­n.

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Carlos Menem

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