Schwäbische Zeitung (Biberach)
Minister Müller erwartet keine steigenden Verbraucherpreise durch Lieferkettengesetz
●
BERLIN (AFP) - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat den Kompromiss zum Lieferkettengesetz gegen Kritik verteidigt und Sorgen vor einer Verteuerung vieler Produkte zurückgewiesen. „Steigende Verbraucherpreise wird das Gesetz nicht bringen, der Anteil der Lohnkosten am Endpreis ist verschwindend gering“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“vom Samstag. Die FDP warnte, das Gesetz gefährde wegen der erweiterten Klagemöglichkeiten für Organisationen in Deutschland das Engagement deutscher Unternehmen in Entwicklungsländern. Der Kompromiss sei ein Gesetz mit Augenmaß und Wirkung, sagte Müller. „Mittelständler und Handwerksbetriebe sind ausgenommen und es gibt Übergangsfristen.“Er wies auch Warnungen der Wirtschaft vor steigender Bürokratie zurück. Nach langem Streit hatten sich am Freitag Union und SPD auf den Entwurf für ein Lieferkettengesetz geeinigt. Demnach sollen große deutsche Unternehmen künftig dafür sorgen, dass entlang ihrer weltweiten Lieferkette die Menschenrechte eingehalten werden. Wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie soll es erst 2023 in Kraft treten.
Russlands Vize-Regierungschef hält an Zusage für Fertigbau von Nord Stream 2 fest
MOSKAU (dpa) - Russland hat eine Fertigstellung der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 trotz USSanktionen erneut bekräftigt. „Wir sind überzeugt, dass sie (die Leitung) ungeachtet des destruktiven Vorgehens, das wir vonseiten der Vereinigten Staaten von Amerika beobachten und das natürlich die Realisierung dieses Projekts hemmt, fertig gebaut wird“, sagte der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Sonntag im Staatsfernsehen. Das milliardenschwere deutsch-russische Gasprojekt sei mittlerweile zu 95 Prozent fertig und im Interesse europäischer Staaten und europäischer Unternehmen. Auch wegen Russlands Umgang mit dem vor Kurzem verurteilten Kremlkritiker Alexej Nawalny fordern Kritiker, Nord Stream 2 zu stoppen.
Pflegekräfte laut Kassen-Erhebung am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben
BERLIN (dpa) - Beschäftigte in der Altenpflege sind nach einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse am häufigsten wegen Infektionen mit dem Coronavirus krankgeschrieben worden. Im vierten Quartal 2020 betraf dies 7,6 von je 1000 Erwerbstätigen dieser Branche, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Verglichen wurden 20 besonders von Corona-Fällen betroffene Berufsgruppen. Bei Personal in Arztpraxen lag dieser Wert bei 5,5. Am niedrigsten war der Anteil der Corona-Krankgeschriebenen dagegen in Werbung und Marketing mit 2,5 gemessen an je 1000 Erwerbstätigen dieser Berufsgruppe.
Werksschließungen in der Autoindustrie durch Corona-Grenzkontrollen
BERLIN (dpa) - Die deutsche Autoindustrie befürchtet nach Darstellung des Branchenverbandes VDA durch die seit Sonntag geltenden Kontrollen und Corona-Testpflicht an Grenzen erhebliche Lieferprobleme und Produktionsausfälle. Durch die zu erwartenden Probleme an den Grenzübergängen werde die Automobilproduktion ab Montagmittag größtenteils zum Erliegen kommen, teilte ein VDA-Sprecher mit. „Die Werke in Ingolstadt, Regensburg, Dingolfing, Zwickau und Leipzig sind als erste betroffen.“Beim Volkswagen-Konzern hieß es am Sonntagnachmittag, es gebe noch keine Engpässe wegen fehlender Teile aus dem Lkw-Grenzverkehr, auch nicht im VW-Werk Sachsen und im Porsche-Werk Leipzig. Auch bei Daimler hieß es am Sonntag, es würden keine Beeinträchtigungen erwartet, von Werksschließungen könne keine Rede sein.