Schwäbische Zeitung (Biberach)
Im Blindflug zu Nummer 11
Dominator Friedrich triumphiert auch im Viererbob
ALTENBERG (SID) - Francesco Friedrich hob erleichtert den Daumen, dann versammelte der Bob-Dominator seine Anschieber zur Jubeltraube um sich. Auf seiner Hausbahn in Altenberg triumphierte „Friedrich der Große“selbst im Blindflug noch hochüberlegen in der Königsdisziplin und feierte sein elftes WM-Gold. Ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen scheint seine Überlegenheit in Stein gemeißelt. „Wir sind sehr zufrieden. Wir müssen aber gucken, was in Peking passiert. Das wird richtig, richtig eng“, sagte der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang in gewohnter Zurückhaltung.
Allerdings fuhr ihm auf der spielerisch wirkenden Triumphfahrt zu seinem vierten WM-Double in Serie auch der Schreck in die Glieder, als sein Visier nach Kurve sechs beschlug. „Das war eine kleine Aufregung zwischendurch“, merkte Friedrich an – dennoch holte er sich mit komfortablen 79 Hundertsteln Vorsprung auf den Österreicher Benjamin Maier nach dem Titel im Zweier nun auch Gold im Vierer. Der Vorjahreszweite Johannes Lochner kämpfte mit seinem Material, raste aber dennoch zur Bronzemedaille. Der dritte deutsche Starter Christoph Hafer verpasste als Sechster das Podest.
„Wir wollen in Peking um Gold fahren, da haben wir noch viel Arbeit vor uns. Was der Franz macht: Da sind wir alle massiv chancenlos. Da muss viel passieren“, erklärte Lochner geknickt – und stellvertretend für sämtliche Kontrahenten des Dauergewinners Friedrich.
Zuvor hatten bei der WM-Premiere im Monobob der Frauen bereits Stephanie Schneider und Laura Nolte hinter Siegerin Kaillie Humphries (USA) Silber und Bronze gewonnen – zwei Medaillen, die angesichts der bislang wackligen deutschen Leistungen im Einzelschlitten nicht unbedingt eingeplant waren. „Wir haben unsere Ziele übertroffen“, sagte Bundestrainer René Spies zufrieden.