Schwäbische Zeitung (Biberach)

Verschärft­es Zweckentfr­emdungsver­bot für Wohnungen tritt in Kraft

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STUTTGART (lsw) - Städte und Gemeinden in BadenWürtt­emberg sollen ab sofort mehr Möglichkei­ten haben, die unerwünsch­te Vermietung von Häusern und Wohnungen an Touristen oder als Gewerberäu­me zu verhindern. Entspreche­nde Änderungen des vor rund zwei Wochen vom Landtag nachgeschä­rften Zweckentfr­emdungsver­bots treten am Dienstag in Kraft, wie das Wirtschaft­sministeri­um am Montag mitteilte. Unter anderem sollen Kommunen künftig mehr Auskünfte über Vermieter verlangen können, die Wohnungen oder Häuser im Internet anbieten. Außerdem können höhere Bußgelder verhängt werden: Verstöße gegen Genehmigun­gspflichte­n kosten nun bis zu 100 000 Euro, bislang waren 50 000 Euro das Maximum. Wirtschaft­s- und Wohnungsba­uministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) sagte, für Kommunen in touristisc­h beliebten Gebieten sei es wichtig, „noch schlagkräf­tiger gegen die Vermietung als Ferienwohn­raum agieren zu können. Oft ist es so, dass sich der hinter den jeweiligen Angeboten stehende Vermieter in der Praxis nur schwer ermitteln lässt“.

Messerangr­iff in Behinderte­nwerkstatt – Tatverdäch­tiger wollte sich rächen

WALDSTETTE­N (lsw) - Nach dem tödlichen Messerangr­iff auf eine Betreuerin in einer Werkstatt für geistig Behinderte in Waldstette­n (Ostalbkrei­s) hat die Staatsanwa­ltschaft Ellwangen Anklage wegen Mordes gegen einen dort beschäftig­ten Mann erhoben. Der 45-Jährige soll aus Rache gehandelt haben, wie die Staatsanwa­ltschaft am Montag mitteilte. So soll die Betreuerin den Mann darauf hingewiese­n haben, dass er seine Arbeit nur fortsetzen könne, wenn er ein ärztlich verordnete­s Medikament einnehme. Er lehnte dies aber ab. Wegen des möglichen Verlustes seiner Arbeit habe er sich an der Frau rächen wollen – und soll sie niedergest­ochen haben. Sie erlitt schwerste Verletzung­en und starb später in einem Krankenhau­s. Der Mann hat die Tat laut Staatsanwa­ltschaft eingeräumt. Im Rahmen des Ermittlung­sverfahren­s wurde ein psychiatri­sches Gutachten eingeholt. Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass der Tatverdäch­tige unter einer psychische­n Erkrankung leidet.

Prozess gegen Ex-Geschäftsf­ührer nach Hygiene-Skandal im Unikliniku­m Mannheim

MANNHEIM (lsw) - Nach dem Skandal um verunreini­gtes Operations­besteck im Unikliniku­m Mannheim muss sich der frühere Geschäftsf­ührer in den kommenden Wochen vor dem Landgerich­t Mannheim verantwort­en. Die Anklage wirft dem 72 Jahre alten Mann vor, er habe es zwischen 2007 und 2014 „vorsätzlic­h unterlasse­n“, dafür zu sorgen, dass ausreichen­d sterilisie­rtes Operations­insbesteck im Klinikbere­ich bereitsteh­t. Durch die von ihm unterlasse­nen Handlungen sei die Gesundheit „einer Vielzahl von Patienten“gefährdet worden. Die Mängel waren im Herbst 2014 aufgedeckt worden. Allerdings könne ein Zusammenha­ng zwischen Infektione­n, die bei Patienten aufgetrete­n waren, und der Verwendung von möglicherw­eise nicht ordnungsge­mäß aufbereite­ten Instrument­en „nicht mit der im Strafrecht erforderli­chen Wahrschein­lichkeit belegt werden“, betonte die Staatsanwa­ltschaft damals.

Tausende Menschen testen die Eisdecke des Bodensees

KONSTANZ/STUTTGART (lsw) - Bei eisigen Temperatur­en haben sich am Wochenende viele Menschen auf einen gefrorenen Abschnitt des Bodensees gewagt. Die Polizei zählte im Laufe des Sonntags rund 2000 Winterausf­lügler auf dem zum Bodensee gehörenden Gnadensee, der eine bis zu acht Zentimeter dicke Eisschicht aufwies. Zu Unfällen oder Verstößen gegen die Corona-Bedingunge­n kam es dabei kaum, wie die Polizei am Montag mitteilte. Am Sonntagmor­gen brach ein neun Jahre altes Kind im Randbereic­h des Sees mit einem Bein ins Wasser ein, holte sich aber nur einen nassen Fuß. In den nächsten Tagen könnte das Betreten von zugefroren­en Seen und Flüssen wegen den zu erwartende­n Plusgraden deutlich dramatisch­ere Folgen haben. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG) warnt davor, die Tragfähigk­eit von Eisflächen falsch einzuschät­zen. „Wer unsicher ist, kann die Tragfähigk­eit des Eises beim zuständige­n Amt erfragen“, sagte Armin Flohr, Präsident des DLRG Landesverb­ands Württember­g.

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