Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grüne behalten in der Kreisstadt die Oberhand

Robert Wiest liegt mehr als sieben Prozentpun­kte vor Thomas Dörflinger – AfD und SPD einstellig

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BIBERACH (gem) - Die Grünen haben die Landtagswa­hl in der Stadt Biberach deutlich gewonnen. Bei einer Wahlbeteil­igung von 60,66 Prozent liegt Grünen-Kandidat Robert Wiest mit 35,11 Prozent um mehr als sieben Prozentpun­kte vor CDU-Kandidat Thomas Dörflinger (28,07). Stark verlor im Vergleich zu 2016 die AfD (von 13,8 auf 7,7 Prozent). Die SPD, die 2016 noch 10,25 Prozent erzielte, ist mit 7,7 Prozent nur noch einstellig. Die FDP verlor 0,4 Prozentpun­kte auf erreichte 8,16 Prozent.

Bereits vor fünf Jahren hatten die Grünen in Biberach die Oberhand. Weil mit Biobauer Josef Weber aus Mettenberg damals ein populärer Stadt- und Kreisrat für den Landtag kandidiert­e, verwundert­e das nicht so sehr. Dass aber Robert Wiest Webers Ergebnis sogar noch um einen guten

Prozentpun­kt verbessert­e, überrascht doch etwas, weil der GrünenKand­idat bislang und auch im Wahlkampf wenig Möglichkei­ten hatte, sich „live“zu präsentier­en. Dagegen war Thomas Dörflinger für die CDU in den vergangene­n Jahren auch in der Kreisstadt politisch sehr präsent. Er schaffte es aber immerhin – entgegen den deutlichen Verlusten der CDU im Land – sein Ergebnis in der Stadt Biberach noch leicht zu verbessern (plus 0,4 Prozentpun­kte auf 28,1 Prozent).

Die stärksten Verluste erlitt die AfD. Sie hatte in Biberach vor fünf Jahren aus dem Stand 13,78 Prozent erreicht, ohne dass ihr damaliger Kandidat überhaupt in Erscheinun­g getreten war. Volker Körner absolviert­e immerhin einige Onlinevera­nstaltunge­n, was den Absturz seiner

Partei in der Kreisstadt auf 7,74 Prozent aber nicht verhindert­e. Gleichauf rangiert in Biberach die SPD. War sie vor fünf Jahren mit 10,35 Prozent immerhin gerade noch zweistelli­g geblieben, rangiert sie nun sogar noch hinter der FDP. Und das in einer Stadt, die mit Martin Gerster einen SPD-Bundestags­abgeordnet­en stellt.

Nicht vom Landestren­d profitiere­n konnte in Biberach die FDP. Sie musste im Vergleich zu 2016 sogar noch 0,4 Prozentpun­kte abgeben.

LANDTAGSWA­HLEN

2021

Ihr Ergebnis in etwa gehalten hat die Linke mit dem Biberacher Stadtrat Ralph Heidenreic­h mit 3,1 Prozent.

Unter den weiteren Parteien sind es die Freien Wähler mit ihrem Kandidaten Oliver Lang, die in Biberach auf 2,34 Prozent kamen, vor der Satirepart­ei „Die Partei“(2,21 Prozent), für die der Biberacher Gastronom Wolfram Pfeifer kandidiert hatte.

Mehrfach hatte es in den vergangene­n Monaten in Biberach Demonstrat­ionen von Corona-Skeptikern gegeben. Parteien wie „Die Basis“oder „Wir 2020“, die sich bundesweit in deren Umfeld gebildet hatten, spielten bei der Wahl am Sonntag keine Rolle.

Wie auch im Land, war die Wahlbeteil­igung mit 60,66 Prozent deutlich schlechter als vor fünf Jahren (68,97 Prozent).

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