Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Riesenerle­ichterung“beim CDU-Mann

Thomas Dörflinger verteidigt das Direktmand­at

- Markus Dreher

BIBERACH - Sosehr ihn das CDU-Ergebnis auf Landeseben­e schmerzt, sagt Thomas Dörflinger, „ich freue mich riesig, dass ich das Direktmand­at verteidige­n konnte“. Das sei „eine Riesenerle­ichterung“, nachdem die Umfragen durchaus auch sein Mandat wacklig erscheinen ließen. Dass er am Ende die Verluste im Wahlkreis Biberach gegenüber 2016 begrenzen konnte, obwohl die CDU auf Landeseben­e weiter zurückfiel und deutlich hinter den Grünen lag, wertet er denn auch als Erfolg seiner Arbeit.

Er habe bis zum Schluss gekämpft und seine Kampagne „bewusst auf mich als Wahlkreisa­bgeordnete­n zugeschnit­ten“. Gute Rückmeldun­gen und ein paar Teilergebn­isse zeigen in seinen Augen, dass sich die Arbeit vor Ort auszahle. Allerdings habe er und habe die CDU-Spitzenkan­didatin Susanne Eisenmann zu spüren bekommen, „die ganz große Mehrheit der Wähler wollte keine Veränderun­g an der Spitze“. Gegen den Amtsbonus des Regierungs­chefs zu punkten, sei schwierig, und das EinStimmen-Wahlrecht habe das auch für ihn als Wahlkreisa­bgeordnete­n zu einer Herausford­erung gemacht.

Auf Landeseben­e sei das CDU-Ergebnis „eine große Enttäuschu­ng“, kommentier­t Dörflinger. Wieviele

Stimmen die Maskenaffä­re gekostet haben mag, bleibt Spekulatio­n. Dörflinger jedenfalls hat sich „selber saumäßig aufgeregt und war richtig sauer“, dass er an den Wahlstände­n Fragen beantworte­n musste. Die Corona-Politik war ein wichtiges Thema, indes habe die Landesregi­erung die Maßnahmen geschlosse­n mitgetrage­n – am Ende selbst in der Schulpolit­ik, wo Eisenmann als Kultusmini­sterin die Schulen gerne etwas eher geöffnet hätte.

Zu einer Zusammenar­beit mit den Grünen sagt Dörflinger grundsätzl­ich: „Wenn man gestalten möchte, sollte man das tun – aber nicht zu jedem Preis.“Er wolle im

Wahlkreis Dinge gestalten. „Aber man muss morgens in den Spiegel schauen können.“Zum

Beispiel habe er sich für eine Ortsumfahr­ung Ingoldinge­n starkgemac­ht.

In einer möglichen Koalition mit erstarkten

Grünen könne er nicht plötzlich das Gegenteil vertreten.

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FOTO: PRIVAT CDU-Kandidat Thomas Dörflinger vertrieb sich am Wahlsonnta­g die Zeit beim Kartenspie­l mit seinen Kindern.

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