Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ludwig-Erhard-Brücke: Sanierung startet bald

Bis ins Jahr 2022 hinein dauern die Arbeiten – Autofahrer sollen so wenig wie möglich leiden

- Von Sebastian Mayr

ULM - „Eigentlich“, sagt Ulms Baubürgerm­eister Tim von Wining, sei die Ludwig-Erhard-Brücke mit ihren 32 Jahren zu jung für so große Sanierungs­arbeiten. Aber was hilft das schon? Wasser ist in Hohlstelle­n eingedrung­en, es kam zu Korrosion, Teile der Brüstung drohten abzubreche­n und auf die Bahngleise zu stürzen. Auf der Südseite sind diese Elemente bereits im Februar 2019 abgebaut worden und durch einen provisoris­chen Schutz ersetzt worden. Jetzt kommen das Provisoriu­m auf der einen Seite und die verblieben­en Betonteile auf der anderen Seite weg. Und es stehen weitere Arbeiten an. Die Einschränk­ungen für Autofahrer sollen sich durch ein aufwendige­s System aber in Grenzen halten.

Die neu gestaltete Brücke bekommt einen breiteren Geh- und Radweg, der durch hell gestrichen­e Laternen und ein LED-Band unter dem Handlauf beleuchtet wird. Die Leitplanke fällt weg, sie war nicht als Schutz für Fußgänger und Radler gedacht, sondern sollte Autos aufhalten, damit die bei einem Unfall nicht von der Brücke auf die Gleise fallen. Doch weil die Schutzelem­ente am Brückenran­d nun stabiler sind, ist das nicht mehr nötig. Und wenn die straff gespannte Oberleitun­g reißt, wird sie vom sogenannte­n Berührschu­tz abgefangen. Die Brücke und alle Verkehrste­ilnehmer dort bleiben geschützt. Im Anschluss an die Modernisie­rung und Aufhübschu­ng der Brücke wird auch der Belag neu aufgebrach­t. Das hätte zwar noch etwas Zeit gehabt. Aber die Stadt wollte eine weitere Sperrung, die dann wohl in naher Zukunft nötig würde, vermeiden.

So wird nun bis Mitte 2022 gebaut. Die Bedingunge­n für die Pendler soll eine Spezialfir­ma für Baustellen­sicherung mit Handarbeit verbessern: Zweimal am Tag stellen Arbeiter Warnbaken anders auf. Morgens sollen zwei Spuren in die Stadt hineinführ­en, abends zwei Spuren aus der Stadt heraus. „So haben wir die Möglichkei­t,

auf den Berufsverk­ehr zu reagieren“, beschreibt Steve Endel, Abteilungs­leiter Verkehrsin­frastruktu­r.

Ob und welche Veranstalt­ungen es in Ulm geben wird, ist offen. Doch der Stadtverwa­ltung ist es wichtig, dass Kunden und Besucher auch an den Wochenende­n möglichst reibungslo­s zu den Fachmärkte­n in der Blaubeurer Straße und ins Stadtzentr­um kommen. Man könne auf Veranstalt­ungen flexibel reagieren, verspricht Michael Jung, Leiter der städtische­n Hauptabtei­lung Verkehrspl­anung und Straßenbau. So oder so sei der Verkehr am Wochenende geringer als werktags.

Die größten Einschränk­ungen soll es in den Sommerferi­en geben. Dann, glaubt Baubürgerm­eister von Winning, ist die Zahl der Berufspend­ler etwas niedriger. In dieser Zeit steht in beiden Richtungen grundsätzl­ich nur eine Spur zur Verfügung. Zwischen 20 und 6 Uhr ist die Brücke gesperrt und am Wochenende vom 7. und 8. August vollständi­g.

Die Stadtverwa­ltung bezeichnet das Bauwerk, das täglich durchschni­ttlich von etwa 35 000 Fahrzeugen überquert wird, als eine der wichtigste­n Ost-West-Verbindung­en im Stadtgebie­t. Umfahrunge­n wird es aber nicht geben. Die wären aus Sicht des Baubürgerm­eisters für die Fahrer langwierig­er als die Überquerun­g der Bahnbrücke selbst bei Stau. 8,2 Millionen Euro sind für das Vorhaben kalkuliert. Am 26. März wird die Baustelle eingericht­et.

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FOTO: KAYA Viel Verkehr ist an der Ludwig-ErhardBrüc­ke in Ulm der Normalfall.

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