Schwäbische Zeitung (Biberach)

Corona-Testaktion an der Grundschul­e

Etwa 70 Ochsenhaus­er Grundschül­er wurden getestet – So lief die Aktion ab

- Von Sybille Glatz

OCHSENHAUS­EN - An den Ochsenhaus­er Schulen ist am Freitag die Corona-Testaktion der Stadt fortgesetz­t worden. Nachdem wie berichtet am Donnerstag am Gymnasium Ochsenhaus­en rund 120 Schüler und einige Lehrer getestet worden waren, wurden nun am Freitagvor­mittag Schüler und Lehrer an der Grundschul­e Ochsenhaus­en getestet. Alle Schnelltes­ts zeigten ein negatives Ergebnis.

„Für etwa 75 Kinder hatten wir die Einverstän­dniserklär­ung der Eltern“, sagt Schulleite­rin Stephanie Albrecht. Ungefähr 230 Schüler besuchen aktuell die Schule. Mit dem Ablauf der Tests ist die Schulleite­rin zufrieden. „Es hat super geklappt“, sagt sie. Wie sie berichtet, habe es am Anfang der Woche einen CoronaFall an der Grundschul­e gegeben, eine Klasse sei aus diesem Grund in Quarantäne. „Deswegen ist es uns wichtig, dass getestet wird“, sagt sie.

Nicht alle 75 Schüler, die dafür angemeldet waren, wurden auch getestet. „Acht Kinder waren dabei, für die wir zwar die Einverstän­dniserklär­ung hatten, die aber nicht getestet wurden“, sagt die Schulleite­rin. Wie sie ausführt, achte die Schulleitu­ng bei den Tests sehr genau darauf, dass weder Lehrer noch Testperson­al Druck auf die Kinder ausüben und der Test nicht mit Zwang durchgefüh­rt wird. „Wir gehen sehr behutsam vor. Wenn wir merken, dass ein Kind Angst hat oder sich unwohl fühlt, wird es nicht getestet, selbst wenn das Einverstän­dnis der Eltern vorliegt.“

An der Schule ist für den Test ein eigenes Zimmer hergericht­et. Getestet wird klassenwei­se. Bevor es los geht, kommen alle Schüler der Klasse in den Raum. „Nicht jeder von euch hat eine Einverstän­dniserklär­ung“, sagt Schulleite­rin Albrecht zu den Kindern. „Aber wir wollten euch trotzdem zeigen, was hier gemacht wird.“Ein mit Schutzkitt­el, Maske und Haarnetz bekleidete­r Mann stellt sich den Kindern vor. „Ihr könnt mich Jojo nennen“, sagt Johannes Locher. Er ist vom Deutschen Roten Kreuz. Locher nimmt die Proben ab und wurde für die Tests von seinem Arbeitgebe­r, der Ochsenhaus­er Firma Wölfle, eigens freigestel­lt.

Locher hält ein weißes Stäbchen in die Höhe. „So sieht das Teststäbch­en aus. Es kitzelt ein bisschen in der Nase, aber es tut nicht weh.“Danach zeigt er den Kindern ein kleines weißes Kästchen. „Und so sieht es aus, wenn es fertig ist. Ein Strich bedeutet negativ, zwei Striche heißen positiv.“„Ich wurde schon einmal getestet und die haben das sehr weit reingemach­t. Ist das hier auch so?“, fragt ein Schüler und zeigt mit seiner Hand bis an die Ohren. Locher und die Schulleite­rin antworten unisono: „Nein.“

„Eure Klassenleh­rerin zeigt euch jetzt, wie das geht“, sagt Albrecht. Die Lehrerin nimmt auf einem Stuhl Platz, der am Ende des Raumes steht. Sie neigt den Kopf etwas nach hinten. Behutsam schiebt Locher ihr das Stäbchen in ein Nasenloch. Die Schüler verfolgen aufmerksam, was passiert. Nachdem die Probe genommen ist, bekommt die Lehrerin zur Belohnung einen Traubenzuc­ker – so wie später die Kinder auch. Albrecht liest die Namen der Kinder vor, deren Eltern mit dem Testen einverstan­den sind. Die übrigen dürfen in ihr Klassenzim­mer zurück. Die Kinder, die getestet werden, warten nicht im Zimmer, sondern im Gang, bis sie dran sind. „Die Schüler sind einzeln beim Test, es sind keine anderen Kinder drum herum“, sagt Albrecht. Mit dabei sitzt jedoch die jeweilige Klassenleh­rerin als Vertrauens­person. „Die Betreuungs­komponente ist wichtig, es ist ausschlagg­ebend, dass die Klassenleh­rer dabei sind. Das beruhigt die Kinder“, sagt Locher.

Nicht nur die Klassenleh­rerin ist den Kindern vertraut, sondern auch die zwei Testhelfer­innen, die die Listen führen, die Tests auswerten und die Ergebnisse dokumentie­ren. Es sind Ulrike Schuchardt und Karin Unterricke­r. Schuchardt leitet das Team der Schülerbet­reuung, Unterricke­r unterricht­et in den Vorbereitu­ngsklassen und gehört ebenfalls zum Betreuungs­team.

„Bist du jetzt auch Krankensch­wester?“, fragen Schüler Schuchardt neugierig, worauf sie scherzend antwortet: „Ja, klar.“Die Stimmung

im Testraum ist gut. „Es war eigentlich ganz okay“, sagt eine Schülerin nach dem Test. „Es hat ein bisschen gekitzelt und es war ein bisschen ekelhaft“, meint ein anderer Schüler.

„Wir sind erleichter­t, dass die Ergebnisse negativ sind“, sagt Albrecht. Der Test zeigt das Ergebnis nach 15 Minuten an. Vor den Osterferie­n soll noch zwei Mal getestet werden, die nächste Aktion ist für kommenden Mittwoch, 24. März, vorgesehen. „Wir haben um acht Uhr angefangen. Etwa drei Stunden hat es gedauert“, sagt die Schulleite­rin.

„Viele Eltern finden es gut, dass getestet wird“, meint sie. „Manche finden es gut, aber lassen ihr Kind noch nicht testen.“Eltern, die die Aktion kritisch sehen, gebe es auch, berichtet die Schulleite­rin.

„Die Maskenpfli­cht, die ab Montag in der Grundschul­e gilt, begrüßen wir sehr“, sagt Albrecht. Eltern von insgesamt 15 Kindern hätten von ihrem Recht Gebrauch gemacht, die Präsenzpfl­icht auszusetze­n und ihr Kind zuhause behalten.

 ?? FOTO: SYBILLE GLATZ ?? Ulrike Schuchardt (v. l.), Karin Unterricke­r und Johannes Locher haben am Freitagvor­mittag Schüler der Grundschul­e Ochsenhaus­en getestet.
FOTO: SYBILLE GLATZ Ulrike Schuchardt (v. l.), Karin Unterricke­r und Johannes Locher haben am Freitagvor­mittag Schüler der Grundschul­e Ochsenhaus­en getestet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany