Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kurze Hoffnung auf den Einzug in die Play-offs

Tischtenni­s, Bundesliga: Am Ende reicht es für den TTC Neu-Ulm trotz des glatten 3:0-Siegs nicht ganz

- Von Willi Baur

PFAFFENHOF­EN - Für eine knappe halbe Stunde sah die Blitztabel­le der Tischtenni­s-Bundesliga den TTC Neu-Ulm am Sonntagnac­hmittag in den Play-offs. Da führte Mühlhausen nämlich beim Konkurrent­en ASV Grünwetter­sbach 1:0, während in Pfaffenhof­en Tiago Apolonia gegen Kilian Ort den 2:0Vorsprung der Gastgeber gegen den TSV Bad Königshofe­n fast schon in trockene Tücher gepackt hatte. Doch Grünwetter­sbach schaffte in einem verbissene­n Kampf noch die Wende und verteidigt­e letztlich mit dem 3:1 den begehrten vierten Tabellenpl­atz. Dem TTC Neu-Ulm blieb ungeachtet des souveränen 3:0-Siegs der undankbare Rang fünf.

Gleichwohl zog Vereinsche­f Florian Ebner am letzten Spieltag der Hauptrunde spontan eine positive Saisonbila­nz. „Ich bin sehr zufrieden. Das war so nicht zu erwarten“, sagte der TTC-Präsident, nicht ohne freilich der knappen Niederlage in Grünwetter­sbach nachzutrau­ern: „Da hatten wir den einzigen schwachen Moment der Saison.“Trainer Dmitrij Mazunov dürfte ihm bei dieser Einschätzu­ng beipflicht­en. Dennoch freute er sich über „einen tollen Abschluss der Saison“. Der sei so nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Schließlic­h hatten Mazunov zufolge alle drei Spieler nach ihrer Rückkehr aus Katar ihre Probleme. „Aber sie haben noch einmal das Maximum geleistet und vor allem in den wenigen brenzligen Momenten die Nerven behalten“, lobte der Trainer.

In der Tat hatte Emmanuel Lebesson im Eröffnungs­match gegen Bastian Steger seine fast obligatori­schen Anlaufschw­ierigkeite­n und musste im ersten Durchgang einen Satzball abwehren. Letztlich setzte sich der Franzose aber sicher durch, wenngleich nicht mehr ganz so deutlich wie im Hinrundens­piel. „Es war das erwartet schwere

Spiel“, meinte der Linkshände­r nach seinem letzten Einsatz für den TTC: „Zudem habe ich mich bei den ersten Bällen nicht gut gefühlt.“Steger, der am Freitag seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, haderte etwas mit der eigenen Leistung: „ Ich habe sicher nicht optimal gespielt.“Er stellte indes fest: „Neu-Ulm war insgesamt einfach besser und hat verdient gewonnen.“

Von einem „verdienten Sieg“sprach auch Tiago Apolonia, der zwar wie Lebesson einen Satz abgeben musste, aber am Ende rundum zufrieden war. Seine Schultersc­hmerzen jedenfalls waren dem Portugiese­n gegen das TSV-Eigengewäc­hs Kilian Ort nicht anzumerken. Vor allem im vierten Satz gelangen Apolonia reihenweis­e Zauberbäll­e, denen der junge Unterfrank­e nichts zu entgegnen hatte.

Sein Kollege Filip Zeljko konnte Neu-Ulms ebenfalls jungem Russen Vladimir Sidorenko nur im ersten Satz nennenswer­ten Widerstand bieten, danach war der 18Jährige in seinem Spielrausc­h nicht mehr zu bremsen. Restlos glücklich war der ehrgeizige „Wowa“aber dennoch nicht. Auch er hätte gerne am kommenden Sonntag gegen Rekordmeis­ter Düsseldorf im Halbfinale des Play-offs gespielt.

„Das wäre ein noch schönerer Saisonabsc­hluss gewesen“, bedauerte auch Lebesson nach seinem Abschiedsm­atch für den TTC. „Wir hatten viel Freude zusammen und eine gute Runde gespielt“, sagte der frühere Europameis­ter, der im Sommer voraussich­tlich zum französisc­hen Club Pontoise wechseln wird: „Aber unterschri­eben ist noch nichts.“

TTC Neu-Ulm – TSV Bad Königshofe­n 3:0. Ergebnisse: Emmanuel Lebesson – Bastian Steger 3:1 (13:11, 11:7, 11:13, 11:5), Tiago Apolonia – Kilian Ort 3:1 (11:8,

11:8, 8:11, 11:5), Vladimir Sidorenko – Filip Zeljko 3:0 (11:9, 11:7, 11:6).

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