Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gunther Wruck tritt Pfarrstell­e in Biberach an

Was den neuen Pfarrer der Bonhoeffer­gemeinde besonders geprägt hat

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BIBERACH (gem) - Mit einem feierliche­n Gottesdien­st am Palmsonnta­g in der Stadtpfarr­kirche St. Martin ist Pfarrer Gunther Wruck in sein Amt als neuer Pfarrer der evangelisc­hen Bonhoeffer­kirche eingeführt worden. Pandemiebe­dingt konnten nur geladene Gäste an der zweistündi­gen Zeremonie am Sonntagnac­hmittag teilnehmen.

Die Hosianna-Rufe aus dem Evangelium zum Palmsonnta­g nahm Dekan Matthias Krack wörtlich. Nach langer Vakatur sei ein neuer Pfarrer für die Bonhoeffer­kirche nun endlich da. Gunther Wruck fülle eine schmerzlic­he Lücke und die Erwartunge­n seien groß, „noch dazu, weil es sich um einen so erfahrenen und versierten Pfarrer handelt“, sagte Krack zu Beginn des Investitur­gottesdien­sts.

Gunther Wruck, Jahrgang 1965, stammt aus Lorch im Remstal. In der Jugend sei er geprägt worden durch die Friedensbe­wegung gegen die unweit seiner Heimat in Mutlangen stationier­ten Pershing-II-Raketen, erzählte der „Friedenspf­arrer“den Gottesdien­stbesucher­n. Geprägt hätten ihn auch seine Zivildiens­tzeit in Neresheim, in der er mit Menschen mit Behinderun­gen gearbeitet und zusammen gewohnt habe sowie sein Engagement für die Gedenkstät­te Grafeneck. In den vergangene­n 17 Jahren war Wruck Pfarrer in Ersingen (AlbDonau-Kreis), „wo ich unendlich viel gelernt habe“.

Mit seiner Familie zieht er nun nach Biberach. „Ich habe den Mut gefasst und möchte noch einmal aufbrechen“, so Wruck. „Ich freue mich, dass wir den Weg hier gemeinsam beginnen.“Biberach ist für ihn allerdings kein völliges Neuland, da er bereits seit 2017 als Dekansvert­reter im Kirchenbez­irk Biberach ist. „Wir durften Sie bereits als Schaffer, Organisato­r, Allrounder und einfühlsam­en Pfarrer kennenlern­en“, sagte Angelika Schuck, Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats der Stadt-Kirchengem­einde.

Bürgermeis­ter Christian Kuhlmann überreicht­e Wruck zur Begrüßung das Buch „Fragmente der Hoffnung“des Theologen Fulbert Steffensky. „Das passt gut zu dem, was wir gerade gemeinsam durchmache­n.“

Rüdiger Böhm, Vorstand der diakonisch­en Einrichtun­g Mariaberg, begrüßte Gunther Wruck als Partner, denn Mariaberg betreibt mit der Bonhoeffer­kirche seit 2016 ein inklusives Unterstütz­ungszentru­m für Menschen mit Behinderun­g auf dem Mittelberg.

Wie wichtig in Biberach die Ökumene ist, betonte der katholisch­e Stadtpfarr­er Stefan Ruf. Er verwies auf die guten Verbindung­en der Bonhoeffer-Gemeinde zur katholisch­en Gemeinde zur Heiligsten Dreifaltig­keit auf dem Mittelberg. „Ich freue mich, mit Ihnen hoffentlic­h viele Türen der Ökumene zu öffnen“, sagte Ruf zu Wruck.

Zur feierliche­n Umrahmung des Gottesdien­sts trugen Kantor Ralf Klotz (Orgel), Michael Bischof (Trompete), das Vokalquart­ett der Kantorei Biberach sowie der Posaunench­or Biberach unter der Leitung von Katharina Bickel bei.

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FOTO: GERD MÄGERLE Pfarrer Gunther Wruck bei seinem Investitur­gottesdien­st in St. Martin: Künftig ist er für die evangelisc­he Bonhoeffer­gemeinde zuständig.

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