Schwäbische Zeitung (Biberach)

Werbung in eigener Sache

Fußball, Regionalli­ga: Ulm spielt derzeit erfolgreic­h mit nur einem Stürmer – Winterzuga­ng Gabriele liefert trotzdem ab

- Von Gideon Ötinger

ULM - Schon beim 3:1-Sieg der Spatzen gegen den FSV Frankfurt unter der Woche hatten die Einwechsel­spieler des SSV Ulm 1846 den Unterschie­d gemacht. Auch am Samstag musste es ein Fußballer von der Bank richten: Beim 1:1 (0:1) gegen den Tabellen-19. Sonnenhof Großaspach erzielte Daniele Gabriele den Ulmer Ausgleich per direktem Freistoß. Mit dem Punktgewin­n zeigten sich die Spatzen einigermaß­en zufrieden, es war das elfte Ulmer Spiel in Folge ohne Niederlage in der Fußball-Regionalli­ga Südwest. Diese Serie bringt aber auch Schwierigk­eiten für einen Stürmer wie Gabriele mit sich.

Dass es gerade so gut läuft für Ulm liegt nämlich auch an einer taktischen Änderung, durch die der SSV mit nur einem Stürmer spielt – und das ist wegen seiner großen Torgefahr in der Regel Tobias Rühle. Auch am Samstag war das so. Die Reduzierun­g im Sturm geht zulasten anderer Angreifer wie Felix Higl oder eben Daniele Gabriele, für sie ist in der Startforma­tion schlicht kein Platz. Beide kamen gegen Großaspach im Laufe des Spiels aufs Feld. „Ich bin eher ein Spieler, der mit einer zweiten Spitze spielt und von ihr profitiert“, sagte Gabriele nach der Partie. Die aktuelle Taktik verhindert das aktuell, „aber das hat gut funktionie­rt die letzten Wochen“. Der 26-Jährige war im Januar als Ersatz für den Verletzten Ardian Morina von Türkgücü München nach Ulm gekommen und musste zunächst wieder in die Spur finden, weil er in München wenig Spielpraxi­s bekommen hatte. Jetzt ist er aber fit und möchte wie jeder

Fußballer zeigen, was er kann: „Ich will spielen. Da muss ich mir nichts vormachen und ich muss auch den Leuten nichts vormachen.“

Mit seinem Tor gegen Großaspach hat er jedenfalls Eigenwerbu­ng betrieben. Der direkt verwandelt­e Freistoß zum 1:1 in der 72. Minute – flach um die Mauer gezwirbelt – war ein immens wichtiger Treffer. Ulm hätte früh durch Tobias Rühle in Führung gehen müssen und tat es in der 14. Minute auch. Allerdings wurde der Treffer fälschlich­erweise wegen Abseits nicht gegeben. Trotzdem hätten die Spatzen auch danach durchaus treffen können, die Chancen waren da. Stattdesse­n traf Großaspach­s Joel Gerezgiher mit einem wunderschö­nen Schuss in den Ulmer Winkel (36.). Wieder eine Führung des selbst ernannten „Dorfclubs“, der gut mitspielte – wie bei dessen 3:1Sieg im Hinspiel. Und wie damals tat sich der SSV schwer, durch die starke Defensive der Gäste durchzubre­chen, das Gegentor war ein Bruch im Spiel. „Das Tor war natürlich ein Nackenschl­ag“, sagte Ulms Kapitän Johannes Reichert. „Da mussten wir uns erst mal sammeln.“Das hat funktionie­rt, allerdings unter großem Kraftaufwa­nd, die Englische Woche hatte ihre Spuren hinterlass­en. Sieben Punkte lautet die Bilanz aus dieser Englischen Woche. „Ich denke, das ist überragend“, sagte Reichert über den Ulmer Lauf. (mit somax)

 ?? ARCHIVFOTO: HÖRGER ?? Daniele Gabriele
ARCHIVFOTO: HÖRGER Daniele Gabriele

Newspapers in German

Newspapers from Germany