Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kurz berichtet
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Über 4000 Corona-Verstöße am sonnigen Wochenende
STUTTGART (dpa) - Milde Temperaturen und Sonnenschein haben am Wochenende die Menschen in Baden-Württemberg wieder mehr ins Freie gelockt – die Polizei verzeichnete allerdings landesweit zwischen Freitag und Sonntag über 4000 Verstöße gegen die Corona-Verordnung. Davon bezogen sich 1409 auf die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-NasenBedeckung, wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) berichtete. Knapp 1100 Verstöße gab es gegen die Bestimmungen zu Ansammlungen und privaten oder sonstigen Veranstaltungen. Eine Vielzahl der Verstöße seien auch im Zusammenhang mit Demonstrationen festgestellt worden. Die Polizei wird demnach ihre Kontrollen weiterhin „konsequent durchführen“– auch am Osterwochenende. Insbesondere in den Naherholungsgebieten rechnen Kommunen und Polizei mit einem erhöhten Besucheraufkommen. Im Bedarfsfall seien Streckensperrungen möglich.
Baden-Württemberg will zögernde Kreise bei Notbremse anweisen
STUTTGART (dpa) - Die Landesregierung will bei der Anwendung der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen im Zweifel hart durchgreifen. „Wenn wir den Eindruck haben sollten, dass die Notbremse vor Ort ausgesessen wird, werden wir als Land unter anderem mit klaren Weisungen einschreiten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Zuletzt hatte es Stadt- und Landkreise gegeben, die die Notbremse zunächst nicht konsequent umgesetzt hatten. Das müssen sie tun, wenn der Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten hat. Lucha sagte, die Notbremse gelte „ohne Wenn und Aber“. Der Minister erklärte, die Regierung könne aus rechtlichen Gründen keine pauschale landesweite Regelung in Kraft setzen.
Sieben-Tage-Inzidenz in Modellkommune Tübingen deutlich gestiegen
TÜBINGEN (dpa) - Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tübingen mit seinem Modellprojekt mit Lockerungen durch massenhaftes Testen ist deutlich gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag zuletzt bei 35, wie eine Sprecherin der Stadt sagte. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei 23 gelegen. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) und die Pandemiebeauftragte Lisa Federle hatten angesichts des steigenden Infektionsgeschehens die Bürger aufgerufen, sich mindestens zweimal wöchentlich testen zu lassen. „Auch in unserer Stadt steigen nun die Fallzahlen“, hatten die beiden am Sonntag mitgeteilt.
Allgäu fordert „Modellprojekt Tourismus“zur Öffnung mit Testkonzept
KEMPTEN (dpa) - Ferienwohnungen, Unterkünfte auf Bauernhöfen und Campingplätze mit einem umfangreichen Testkonzept öffnen: Diese Möglichkeit fordert die Allgäu GmbH von der bayerischen Staatsregierung im Rahmen eines „Modellprojekts Tourismus“. Neben Modellstädten nach Tübinger Vorbild müsse auch dem „klein- und familienstrukturierten Tourismus eine Chance“gegeben werden, schrieb die Aufsichtsratschefin der Allgäu GmbH, die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker in einem Brief an Ministerpräsident Markus Söder (beide CSU).