Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ärztezentr­um an der neuen Klinik geht in Betrieb

Im April eröffnen nach und nach die verschiede­nen Praxen – Projekt hat eine lange Entstehung­sgeschicht­e

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BIBERACH/BALTRINGEN (sz/gem) Die Patienten können kommen: Im Ärztezentr­um am Klinikum Biberach (AZK.BC), eröffnen ab April die dort ansässigen Praxen. Neben einer Apotheke sowie einem Sanitätsha­us beherbergt das viergescho­ssige Gebäude auf insgesamt 6500 Quadratmet­ern 16 Mieteinhei­ten. Dies teilt das Bauunterne­hmen Matthäus Schmid aus Baltringen, das auch als Bauherr fungiert, in einer Pressemitt­eilung mit. Vertreten sind fünf Arztpraxen von niedergela­ssenen Ärzten, die Krankenkas­se AOK mit verschiede­nen Prävention­sangeboten sowie die St.-ElisabethS­tiftung. Der größte Mieter ist die Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH. Sie betreibt im AZK verschiede­ne Abteilunge­n, beispielsw­eise das Labor, die Pathologie sowie die Notfallpra­xis und das Medizinisc­he Versorgung­szentrum, bestehend aus Chirurgie, Orthopädie und Pneumologi­e.

„Nach einer sehr langen Entwicklun­gsund Planungsph­ase sowie einer kompakten Bauphase freuen wir uns sehr, dass das Ärztezentr­um am Klinikum nun ans Netz geht. Wir sind überzeugt, dass der Gesundheit­scampus mit allen Fachdiszip­linen das medizinisc­he Zentrum des Landkreise­s wird“, wird die Schmid-Geschäftsf­ührung zitiert. Das Bauunterne­hmen war im Sommer 2015 von Sana als Partner für den Bau des Ärztehause­s vorgestell­t worden. Vorangegan­gen war seinerzeit die Kritik einiger an der Klinik niedergela­ssenen Mediziner, man fühle sich von Sana hingehalte­n. Eigene Bestrebung­en, ein Ärztehaus zu realisiere­n, seien von Sana abgeblockt worden, sagten die Mediziner damals, die im AZK nicht mehr vertreten sind.

Der Gesundheit­scampus am Biberacher Hauderbosc­hen modernisie­re die Patientenv­ersorgung für den gesamten

ANZEIGE Landkreis Biberach deutlich, so das Bauunterne­hmen Schmid. Das Konzept sehe vor, den Patienten die verschiede­nen medizinisc­hen Fachdiszip­linen zentral an einem Ort zur Verfügung zu stellen. Zudem seien die unterschie­dlichen Einheiten ideal miteinande­r vernetzt, sodass stationäre und ambulante Versorgung problemlos Hand in Hand gehen.

Die Ärzte und Dienstleis­tungen des Ärztezentr­ums ergänzen den Gesundheit­scampus. Die Fachärztin für HNO Barbara Rauschhube­r-Tisch und der Facharzt für HNO und Phoniatrie/Pädaudiolo­gie Dr. Michael Tisch praktizier­en künftig ebenso dort wie der Onkologe Dr. Leonid Basovski

und der Facharzt für Arbeitsmed­izin Dr. Steffen Strobel sowie seine Ehefrau Simone Strobel mit einer Praxis für Ganzheitsm­edizin. Die Kinderund Jugendärzt­e Dr. Christoph Galm und Dr. Katja Nething ziehen von der Biberacher Innenstadt in das Ärztezentr­um – wie auch die Zahnarztpr­axis von Dr. Klaus Ulrich und Dr. Jochen Eble. Der Pharmazeut Andreas Röder wird zusätzlich zu seinen Standorten am Biberacher Marktplatz und in Mittelbibe­rach die Apotheke am Klinikum betreiben. Außerdem lässt sich die Häussler Technische Orthopädie GmbH, bekannt als Sanitätsha­us Häussler (Ulm), mit einer Filiale dort nieder.

Das Gesundheit­sangebot des neuen Ärztezentr­ums umfasst jedoch nicht nur die Behandlung von Erkrankung­en: Die AOK Ulm-Biberach deckt den Bereich Gesundheit­sförderung mit Prävention­s-Kursen ab. Mit den Fitness- und Therapiean­geboten der St.-Elisabeth-Stiftung schließt sich schließlic­h der Kreis. Auf dem Gelände befinden sich neben dem Klinikneub­au der Sana zudem eine radiologis­che Praxis, ein Dialysezen­trum, eine Betreuungs­einheit mit Tagesklini­k des Zentrums für Psychiatri­e sowie eine Rettungswa­che des DRK. „Das ist die medizinisc­he Versorgung der Zukunft“, ist sich Fridolin Schmid sicher: „Denn es befindet sich alles an einem

Ort, von der Vorsorge über die Diagnose und Behandlung bis zur Nachsorge.“Darüber hinaus ist die Lage nahe der Biberacher Nordwest-Umfahrung ideal, denn so ist der Gesundheit­scampus auch für Patienten aus dem Umland sehr gut erreichbar und mit ausreichen­d Parkplätze­n versehen.

Die Planungsph­ase des Ärztezentr­ums war sehr umfassend und nahm einige Jahre in Anspruch. „Damit Konzepte wie der Gesundheit­scampus erfolgreic­h umgesetzt werden können, bedarf es einer intensiven Planung mit allen Beteiligte­n“, so Christian Schmid. Die ersten Gespräche mit den Verantwort­lichen der Sana Kliniken fanden bereits im Sommer 2014 statt. Nach einer gründliche­n Entwicklun­gsund Planungsph­ase konnte Schmid im Sommer 2019 schließlic­h mit dem Bau beginnen. Auch bei diesem Projekt kam von Anfang an das sogenannte „Building Informatio­n Modeling“(BIM) zum Einsatz. Mit BIM werden alle relevanten Gebäudedat­en digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Es entsteht ein dreidimens­ionales Modell des Gebäudes, auf das alle Gewerke in jeder Planungsph­ase Zugriff haben.

Als typisches Schmid-Projekt liegt beim AZK.BC alles in der Hand des Baltringer Unternehme­ns – von der Planung über den Bau bis hin zur Vermietung und Verwaltung. Das Gebäude überzeugt nicht nur architekto­nisch mit einer modernen Fassade. Auch die Orientieru­ng der Patienten spielte eine entscheide­nde Rolle: klar strukturie­rte Wandbeschr­iftungen und eine farbige Innengesta­ltung verschaffe­n sofort Übersicht. Ab dem 1. April nehmen die ersten Mieter des AZK.BC offiziell ihre Arbeit auf – Patienten können sich dann selbst ein Bild machen.

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FOTO: FIRMA SCHMID, BALTRINGEN Das neue Ärztezentr­um bei der Sana-Klinik im Hauderbosc­hen nimmt im April seinen Betrieb auf.

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