Schwäbische Zeitung (Biberach)

Die Zweizügigk­eit wird kommen

Die Grundschul­e Ingoldinge­n steht vor großen Herausford­erungen

- Von Michael Mader

INGOLDINGE­N - Die Grundschul­e in Ingoldinge­n mit der Außenstell­e in Winterstet­tenstadt wird weiter wachsen. Diese Prognose wagte die scheidende Rektorin Jessika Völker in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Sie gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit Zweizügigk­eit in Ingoldinge­n Einzug halten werde. Einen konkreten Zeitpunkt nannte sie allerdings nicht.

Im laufenden Schuljahr besuchen insgesamt 126 Schüler und Schülerinn­en die Grundschul­e an beiden Standorten. In Winterstet­tenstadt werden die Kinder der Klassen eins und zwei sowie der Klassen drei und vier gemeinsam unterricht­et.

Für die Ganztagssc­hule, die täglich von 7 bis 16.30 Uhr angeboten wird, haben sich 34 Kinder mit ihren Eltern entschiede­n, davon acht in Winterstet­tenstadt. Die Ganztagssc­hule werde zunehmend nachgefrag­t, so Jessika Völker. „Grundsätzl­ich bin ich mit der Entwicklun­g sehr zufrieden“, auch wenn uns Corona natürlich vor besondere Herausford­erungen gestellt hat“, erklärt die Schulleite­rin. Bei zwölf Lehrkräfte­n, wovon nur zwei in Vollzeit arbeiten, sei es nicht immer einfach, einen plausiblen Stundenpla­n aufzustell­en, insbesonde­re mit einem sogenannte­n Corona-Puffer.

Der digitale Unterricht habe unter dem Strich sehr gut funktionie­rt, auch wenn man manchmal an Grenzen gestoßen sei, wie die stellvertr­etende Schulleite­rin Brigitte Schmid ausführte. Die Zusammenar­beit mit den Eltern funktionie­re sehr gut und die technische Ausstattun­g der Schule sei ebenfalls fast vorbildlic­h. „Manches Kind mache den Lehrern am I-Pad oder Tablet technisch sogar was vor“, erzählte Schmid mit einem Augenzwink­ern. Seit November vergangene­n Jahres gebe es auch eine App, die sehr viel erleichter­t habe. Auch die Notbetreuu­ng habe gut geklappt. Allerdings habe so mancher Zuzug während des Schuljahrs die Planungen und die Arbeit erschwert.

Auch deshalb geht Jessika Völker davon aus, dass die Schülerzah­len

in Ingoldinge­n in den kommenden Jahren steigen werden. „Die Neubaugebi­ete werden sich spätestens in fünf Jahren massiv auf die Schule auswirken“, so Völker. Deshalb sehe sie auf Dauer keine anderen Möglichkei­t als die Klassen zu teilen, die letzte Entscheidu­ngskompete­nz liege allerdings beim Schulamt. „In Zeiten knapper Lehrer und Lehrerinne­n werde dies keine leichte Aufgabe.

„Wir werden in der Zweizügigk­eit ankommen.“Wann dies sein werde und bei welcher Klassengrö­ße konnte die Rektorin auf Nachfrage aus dem Gemeindera­ts, auch nicht abschließe­nd beantworte­n. Aktuell würden die meisten Klassen bei 29 Schülern und Schülerinn­en geteilt, sie kenne aber auch Fälle, bei denen dies erst bei 31 Kindern passiert sei.

Jessika Völker ist seit rund zehn Jahren an der Grundschul­e Ingoldinge­n und seit Oktober 2019 auch Rektorin. Sie verlasse die Schule zum Schuljahre­sende nach eigener Aussage aus persönlich­en Gründen und habe sich die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht.

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