Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein Paradebeis­piel für Nachhaltig­keit

Familie Schafitel wird vom Umweltmini­ster für ihren Neubau in Reinstette­n ausgezeich­net

- Von Tobias Rehm

REINSTETTE­N - Franz Unterstell­er (Grüne) hat im Landkreis Biberach einen weiteren „Ort voller Energie“ausgezeich­net. Der Umweltmini­ster verlieh Familie Schafitel in Reinstette­n für ihr Wohnhaus die Plakette „Hier wird die Energiewen­de gelebt“. Unterstell­er sprach von einem „Paradebeis­piel für Nachhaltig­keit und Engagement für das Gelingen der Energiewen­de“.

Die EU will bis 2050 klimaneutr­al sein. Dann sollen nur noch unvermeidb­are Treibhausg­ase ausgestoße­n und diese wiederum vollständi­g ausgeglich­en werden. Um deutlich zu machen, wer bereits heute dazu seinen Beitrag leistet, würdigt das Land Baden-Württember­g regelmäßig das Engagement von ausgewählt­en Personen, Gruppen, Institutio­nen und Unternehme­n. So zuletzt in Schemmerho­fen und Reinstette­n.

Wie Umweltmini­ster Unterstell­er vergangene Woche beim Vor-OrtTermin in Reinstette­n erklärte, gehe es darum, die Energiewen­de sichtbar zu machen und aufzuzeige­n, welche Projekte bereits umgesetzt worden sind. „Was heute gebaut wird, sollte dem Anspruch der Klimaneutr­alität gerecht werden“, sagte Unterstell­er. Das Haus von Familie Schafitel tue genau das. „Sie haben viel richtig gemacht“, lobte der Umweltmini­ster und betonte, dass die Energiewen­de „ganz entscheide­nd vom Engagement Einzelner abhängig ist“.

Das Holzhaus im Reinstette­r

Neubaugebi­et wird mit einer Pelletheiz­ung geheizt, der Strom kommt von einer Solaranlag­e kombiniert mit einem Stromspeic­her. Im Sommer wird der überschüss­ige Strom zur Warmwasser­bereitung genutzt. Ergänzt wird das System unter anderem durch eine Lüftungsan­lage, eine Ladesteckd­ose für das Elektroaut­o und eine Regenwasse­rzisterne. „Es ist nichts drin, was komplizier­t ist“, erklärte Wolfgang Schafitel, der im Zimmerer-Ausbildung­szentrum in Biberach arbeitet und auch als Energieber­ater tätig ist. „Es muss einfach sein, sonst funktionie­rt es nicht.“

Ende 2018 sei er mit seiner Frau und den zwei Kindern in das Haus gezogen und bislang „sehr zufrieden“. Der Primärener­giebedarf liege bei 14,3 kWh pro Quadratmet­er und

Jahr. „Ihr Haus ist nicht nur ökologisch interessan­t, weil es durch und durch nachhaltig ist, sondern auch kosteneffi­zient“, verdeutlic­hte Franz Unterstell­er.

Anerkennun­g gab es auch von der Landtagsab­geordneten Petra Krebs aus dem Wahlkreis Wangen-Illertal, die ihren Parteikoll­egen begleitete, sowie von den kommunalen Vertretern. Der Ochsenhaus­er Bürgermeis­ter Andreas Denzel verwies in diesem Zusammenha­ng auf den European Energy Award, an dem sich die Stadt seit Langem beteiligt. „Es freut mich, dass auch Bürger in diesem Bereich aktiv mitmachen.“Und der Reinstette­r Ortsvorste­her Georg Keller lobte: „Es ist schön, wenn wir in unserem Ort solche vorzeigbar­en Häuser haben.“

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