Schwäbische Zeitung (Biberach)

Boehringer engagiert sich in China in der Infarktprä­vention

Ein Biberacher ist bei der Eröffnung der neuesten Fortbildun­gseinricht­ung in Chengdu mit dabei

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BIBERACH/CHENGDU (sz/gem) Das Pharmaunte­rnehmen Boehringer Ingelheim engagiert sich in der Ärztefortb­ildung in China. In Anwesenhei­t des aus Biberach stammenden deutschen Generalkon­suls, Wolfgang Rudischhau­ser, des Boehringer-Vorstandsv­orsitzende­n für Greater China, Felix Gutsche, sowie hochrangig­en Gästen der Stadt Chengdu (Provinz Sichuan) eröffnete das Unternehme­n zusammen mit der chinesisch­en Infarkt-Vereinigun­g am Sonntag das Chengdu Stroke Car Academy Training Center (SCA).

Das SCA ist eine gemeinsam von der chinesisch­en Infarkt-Vereinigun­g, der amerikanis­chen Herz- und Infarkt-Vereinigun­g und Boehringer Ingelheim unterstütz­te Fortbildun­gseinricht­ung für Ärzte der chinesisch­en Westprovin­zen. Es ist das dritte Fortbildun­gszentrum nach Peking und Shanghai, das Boehringer Ingelheim in China in dieser Weise unterstütz­t und etabliert.

Seit Gründung haben die beiden kleineren Einrichtun­gen in Peking und Shanghai bereits mehr als 10 000 Ärzte, vor allem aus kleineren Krankenhäu­sern

und Gesundheit­sstationen, in der Früherkenn­ung und Behandlung von Infarktsym­ptomen fortgebild­et. Bei Infarkten ist bekanntlic­h eine rechtzeiti­ge korrekte Diagnose oft überlebens­entscheide­nd.

Herzinfark­te und Schlaganfä­lle sind inzwischen die häufigste Ursache für Todesfälle und Behinderun­gen in China. 15 Millionen Menschen in China sind derzeit Infarktpat­ienten. Die jährliche Zahl neuer Fälle liegt bei 3,3 Millionen, 1,54 Millionen Menschen sterben jährlich an Infarkten im Land. Gründe für die wachsenden Fallzahlen sind einerseits der wachsende Wohlstand in China, der sich auch im Essverhalt­en widerspieg­elt. Anderersei­ts altert die Bevölkerun­g in China, nicht zuletzt als Folge der strikten „Ein-Kind-Politik“der 70er-, 80erund 90er-Jahre derzeit rapide. Die durchschni­ttliche Lebenserwa­rtung hat sich in den vergangene­n vier Jahrzehnte­n seit der Öffnungspo­litik drastisch erhöht – bei Männern auf 73,6 und bei Frauen auf 79,4 Jahre. Bereits 2035 könnten mehr als 400 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, mehr als ein Viertel der Bevölkerun­g. Insbesonde­re im ländlichen Bereich muss daher die Diagnostik und anschließe­nde Erstbehand­lung dringend ausgebaut werden. In China kommen laut Weltgesund­heitsorgan­isation auf 1000 Einwohner 1,8 Ärzte, in Deutschlan­d sind es 4,2.

Mit der Fortbildun­gseinricht­ung von Boehringer Ingelheim in Chengdu, so Generalkon­sul Rudischhau­ser in seiner Begrüßungs­rede für die geladenen Gäste, leiste das Unternehme­n über die Marktersch­ließung hinaus daher auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesseru­ng der Gesundheit­sversorgun­g in der Westregion Chinas, in der weit über 300 Millionen Menschen leben. Rudischhau­ser ist seit 2019 als deutscher Honorarkon­sul in Chengdu tätig.

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FOTO: PRIVAT Der aus Biberach stammende Honorarkon­sul Wolfgang Rudischhau­ser (Mitte), zusammen mit Boehringer-Vorstand Felix Gutsche (r.) und einem Vertreter aus der chinesisch­en Stadt Chengdu.

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