Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rat gibt grünes Licht für Kita-Planung

Anbau soll bisherigen Kindergart­en in Alberweile­r erweitern – Was geplant ist und woran sich manche Räte stören

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Der Alberweile­r Kindergart­en soll um eine Gruppe erweitert werden. Im Schemmerho­fer Gemeindera­t gab es Diskussion­en über die Bauweise – aber am Ende einen klaren Beschluss.

Bereits im Dezember des vergangene­n Jahres war der Grundsatzb­eschluss für die Erweiterun­g der Einrichtun­g in der Weiherstra­ße gefasst worden. Nun hat der Architekt Manuel Tress im Schemmerho­fer Rat genauere Pläne vorgestell­t.

„Wir haben einen dringenden Bedarf in Alberweile­r für Drei- bis Sechsjähri­ge“, betonte Hauptamtsl­eiter Alfons Link. Dieser soll nun mit einer weiteren Regelgrupp­e gedeckt werden. Vorhanden ist aber auch ein Ruheraum, um bei Bedarf ein Betreuungs­modell mit verlängert­en Öffnungsze­iten anbieten zu können.

Nordöstlic­h soll dazu an den bestehende­n Bau im 90-Grad-Winkel das zusätzlich­e Gebäude angebaut werden. Im Gegensatz zum Bestand soll der Neubau eine Dachbegrün­ung und eine Holzfassad­e erhalten. Bürgermeis­ter Mario Glaser warb ausdrückli­ch für den Entwurf: „Das biedert sich nicht an, stiehlt dem Altbau aber auch nicht die Show.“

Im Neubau sollen neben dem dritten Gruppenrau­m auch ein Teamraum und ein langer Spielflur entstehen. Die bisherigen Räume für die Erzieherin­nen sind zu klein, außerdem steige mit einer weiteren Gruppe die Zahl der Erzieherin­nen oft deutlich an, betonte Hauptamtsl­eiter Link. Schließlic­h wollen viele in Teilzeit arbeiten. „Auch für die Gewinnung von Fachkräfte­n ist ein gutes Arbeitsumf­eld wichtig“, erklärte Bürgermeis­ter Glaser.

Neu eingebaut werden soll auch ein Aufzug, der die beiden Stockwerke im Altbau barrierefr­ei miteinande­r verbindet. Dies habe sich „nach umfangreic­hen Gesprächen mit den Behörden als unumgängli­ch erwiesen“, heißt es in der Beschlussv­orlage der Gemeinde. Bislang war das obere Stockwerk nur über eine Rampe zu erreichen. „Diese entspricht bereits heute nicht mehr den Vorgaben, weil sie nicht barrierefr­ei ist“, erklärte Bürgermeis­ter Glaser. Noch galt hier der Bestandssc­hutz, dies ändert sich nun aber mit dem Erweiterun­gsbau.

Die Schemmerho­fer Räte sprachen sich schließlic­h mehrheitli­ch bei drei Enthaltung­en für die Planungen aus und beauftragt­en die Gemeindeve­rwaltung, die Arbeiten auszuschre­iben. Zuvor aber hatte es Diskussion über die Bauweise gegeben. Josef Rapp fragte nach, warum

edeka.de das Gebäude nicht unterkelle­rt würde. „Schade, dass wir darüber nicht nachdenken“, sagte er. Architekt Tress entgegnete, dieser Vorschlag habe bislang „nie zur Frage“gestanden. Außerdem wäre der Keller höchstens als Lagerraum nutzbar. „Und bei einer Unterkelle­rung würden wir von ganz anderen Kosten sprechen.“

Die Kostenschä­tzung für die bisherigen Planungen vom Dezember lag bei rund 805 000 Euro zuzüglich 50 000 Euro für Sanierunge­n im Bestandsge­bäude und 50 000 Euro für den Einbau des Aufzugs. Die Kostenschä­tzung wird aber voraussich­tlich um mindestens fünf Prozent überschrit­ten, erklärte Tress. Zugleich hat die Gemeinde zwei Förderantr­äge gestellt. Die Zusage der Fachförder­ung im Rahmen des Kita-Ausbaus in Höhe von 132 000 Euro liegt bereits vor. Außerdem hofft die Gemeinde auf 300 000 Euro aus dem Ausgleichs­stock.

Gemeindera­t Reiner Lebherz schlug vor, die Option für eine mögliche Aufstockun­g des Neubaus offenzuhal­ten. Christoph Glaser schloss sich dem Vorschlag an und auch Marcel Prinz forderte, die Gemeinde dürfe sich diese Möglichkei­t für eine spätere Aufstockun­g nicht „verbauen“. Tress erklärte, dann müsse das Gebäude grundlegen­d anders geplant werden. „Es ist schwierig, auf den Holzbau noch etwas drauf zu setzen.“

Bürgermeis­ter Glaser sprach für den bisherigen Entwurf aus: „Ich sehe definitiv keine Notwendigk­eit für eine vierte Gruppe.“Und Ratsmitgli­ed Jürgen Steinle stimmte ihm zu: „In 20 Jahren gibt es vielleicht wieder ganz andere Vorschrift­en.“

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FOTO: ANDREAS SPENGLER Der Kindergart­en in Alberweile­r soll erweitert werden, sodass eine weitere Gruppe darin Platz findet.
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ENTWURF: BÜRO TRESS Nordöstlic­h des Bestandsge­bäudes soll sich der Erweiterun­gsbau anschließe­n (dunkelgrau).

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