Schwäbische Zeitung (Biberach)
Rat gibt grünes Licht für Kita-Planung
Anbau soll bisherigen Kindergarten in Alberweiler erweitern – Was geplant ist und woran sich manche Räte stören
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SCHEMMERHOFEN - Der Alberweiler Kindergarten soll um eine Gruppe erweitert werden. Im Schemmerhofer Gemeinderat gab es Diskussionen über die Bauweise – aber am Ende einen klaren Beschluss.
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres war der Grundsatzbeschluss für die Erweiterung der Einrichtung in der Weiherstraße gefasst worden. Nun hat der Architekt Manuel Tress im Schemmerhofer Rat genauere Pläne vorgestellt.
„Wir haben einen dringenden Bedarf in Alberweiler für Drei- bis Sechsjährige“, betonte Hauptamtsleiter Alfons Link. Dieser soll nun mit einer weiteren Regelgruppe gedeckt werden. Vorhanden ist aber auch ein Ruheraum, um bei Bedarf ein Betreuungsmodell mit verlängerten Öffnungszeiten anbieten zu können.
Nordöstlich soll dazu an den bestehenden Bau im 90-Grad-Winkel das zusätzliche Gebäude angebaut werden. Im Gegensatz zum Bestand soll der Neubau eine Dachbegrünung und eine Holzfassade erhalten. Bürgermeister Mario Glaser warb ausdrücklich für den Entwurf: „Das biedert sich nicht an, stiehlt dem Altbau aber auch nicht die Show.“
Im Neubau sollen neben dem dritten Gruppenraum auch ein Teamraum und ein langer Spielflur entstehen. Die bisherigen Räume für die Erzieherinnen sind zu klein, außerdem steige mit einer weiteren Gruppe die Zahl der Erzieherinnen oft deutlich an, betonte Hauptamtsleiter Link. Schließlich wollen viele in Teilzeit arbeiten. „Auch für die Gewinnung von Fachkräften ist ein gutes Arbeitsumfeld wichtig“, erklärte Bürgermeister Glaser.
Neu eingebaut werden soll auch ein Aufzug, der die beiden Stockwerke im Altbau barrierefrei miteinander verbindet. Dies habe sich „nach umfangreichen Gesprächen mit den Behörden als unumgänglich erwiesen“, heißt es in der Beschlussvorlage der Gemeinde. Bislang war das obere Stockwerk nur über eine Rampe zu erreichen. „Diese entspricht bereits heute nicht mehr den Vorgaben, weil sie nicht barrierefrei ist“, erklärte Bürgermeister Glaser. Noch galt hier der Bestandsschutz, dies ändert sich nun aber mit dem Erweiterungsbau.
Die Schemmerhofer Räte sprachen sich schließlich mehrheitlich bei drei Enthaltungen für die Planungen aus und beauftragten die Gemeindeverwaltung, die Arbeiten auszuschreiben. Zuvor aber hatte es Diskussion über die Bauweise gegeben. Josef Rapp fragte nach, warum
edeka.de das Gebäude nicht unterkellert würde. „Schade, dass wir darüber nicht nachdenken“, sagte er. Architekt Tress entgegnete, dieser Vorschlag habe bislang „nie zur Frage“gestanden. Außerdem wäre der Keller höchstens als Lagerraum nutzbar. „Und bei einer Unterkellerung würden wir von ganz anderen Kosten sprechen.“
Die Kostenschätzung für die bisherigen Planungen vom Dezember lag bei rund 805 000 Euro zuzüglich 50 000 Euro für Sanierungen im Bestandsgebäude und 50 000 Euro für den Einbau des Aufzugs. Die Kostenschätzung wird aber voraussichtlich um mindestens fünf Prozent überschritten, erklärte Tress. Zugleich hat die Gemeinde zwei Förderanträge gestellt. Die Zusage der Fachförderung im Rahmen des Kita-Ausbaus in Höhe von 132 000 Euro liegt bereits vor. Außerdem hofft die Gemeinde auf 300 000 Euro aus dem Ausgleichsstock.
Gemeinderat Reiner Lebherz schlug vor, die Option für eine mögliche Aufstockung des Neubaus offenzuhalten. Christoph Glaser schloss sich dem Vorschlag an und auch Marcel Prinz forderte, die Gemeinde dürfe sich diese Möglichkeit für eine spätere Aufstockung nicht „verbauen“. Tress erklärte, dann müsse das Gebäude grundlegend anders geplant werden. „Es ist schwierig, auf den Holzbau noch etwas drauf zu setzen.“
Bürgermeister Glaser sprach für den bisherigen Entwurf aus: „Ich sehe definitiv keine Notwendigkeit für eine vierte Gruppe.“Und Ratsmitglied Jürgen Steinle stimmte ihm zu: „In 20 Jahren gibt es vielleicht wieder ganz andere Vorschriften.“