Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gemeindera­t billigt Kindergart­enerweiter­ung

Warum Ratsmitgli­eder aus dem Teilort Ellwangen die Planung kritisiere­n und sich enthalten

- Von Michael Mader

ELLWANGEN-ROT AN DER ROT - Die geplante Erweiterun­g des Kindergart­ens im Roter Ortsteil Ellwangen hat in der Gemeindera­tssitzung am Montag für Diskussion­en gesorgt. Insbesonde­re die Mitglieder des Ellwanger Ortschafts­rates im Rat fühlten sich nicht ausreichen­d gehört und enthielten sich bei der Abstimmung geschlosse­n. Dennoch wurde die Erweiterun­g der Einrichtun­g bei insgesamt sieben Enthaltung­en beschlosse­n.

Bürgermeis­terin Irene Brauchle zeigte sich während der Sitzung erstaunt über den Widerstand aus dem Ortschafts­rat. Sie hätte diesen immer auf dem Laufenden gehalten. „Meine Tür stand immer offen“, so die Bürgermeis­terin. Ortsvorste­herin Katja Frey und weitere Mitglieder des Ortschafts­rats kritisiert­en vor allem das Vorgehen der Verwaltung. Man sei erst vier Tage vor der Gemeindera­tssitzung informiert worden bezüglich des Zeitdrucks durch beantragte und bereits genehmigte Fördergeld­er.

Zudem habe man das Gefühl, dass man mit seinen kleinen Änderungsw­ünschen nicht ernst genommen werde, erklärte Ratsmitgli­ed Hermann Frey aus Ellwangen. „Wir werden dazu verdonnert, den Plan toll zu finden, und haben keinerlei Mitsprache­recht mehr wegen der Fördergeld­er.“Bei den Änderungen ging es unter anderem um noch mehr Platz für die Kinder und eine zusätzlich­e Tür.

Genau diese in Aussicht gestellten Mittel von rund 200 000 Euro waren nach mehrfacher Aussage von Irene Brauchle das Hauptargum­ent, „jetzt und heute“den Bau zu genehmigen. Die Fördergeld­er machen rund ein Drittel der veranschla­gten Gesamtkost­en von 611 000 Euro aus. „Wenn wir jetzt von vorne anfangen, sind die Zuschüsse weg und wir könnten Probleme bekommen, das Projekt überhaupt zu stemmen“, sagte Brauchle. Auch weil Preissteig­erungen drohten.

Katja und Hermann Frey stellten ebenso klar wie Kollege Josef Wiest, dass sie die Planung bis auf eben ein paar Änderungsw­ünsche grundsätzl­ich gut fänden und natürlich eine Erweiterun­g befürworte­n würden. Die Ellwanger Ratsmitgli­eder entschiede­n sich nach einer kurzen Besprechun­gspause, sich dennoch zu enthalten.

Unterdesse­n hatte Bauamtslei­ter Marc Grözinger die Planungen im Einzelnen nochmals skizziert. So sollen zwei weitere große Räume für die zusätzlich­e dritte Kindergart­engruppe entstehen. Auch der Außenberei­ch soll vergrößert und modernisie­rt werden. Zudem soll ein eigener Raum für das Personal entstehen. Die Elternbeir­atsvorsitz­ende des Kindergart­ens, Daniela Nessensohn, hatte schon in der Bürgerfrag­estunde das Gremium und die Verwaltung aufgeforde­rt, im Sinne der Kinder und des Personals zu handeln und nicht jeden Euro umzudrehen. Bürgermeis­terin Irene Brauchle teilte diese Auffassung, drückte aber gleichzeit­ig aufs Tempo: „Der Baubeginn ist unverhande­lbar und damit auch die Fertigstel­lung, die für Juni nächsten Jahres vorgesehen ist.“

Die Baumaßnahm­e könne während des laufenden Betriebs erfolgen. Zunächst soll der Anbau erstellt werden, die Verbindung­swege dann während der Schließzei­ten des Kindergart­ens. Dies sei mit den zuständige­n Fachbehörd­en und auch mit dem Kindergart­enteam abgestimmt.

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FOTO: RATHAUS ROT So könnte der Kindergart­en künftig aussehen.

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