Schwäbische Zeitung (Biberach)
Medica: Umsatzstärkstes Jahresergebnis
Das Hochdorfer Unternehmen profitiert von den Auswirkungen der Corona-Pandemie
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HOCHDORF - Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft insgesamt schwer getroffen. Einige Medizintechnikkonzerne profitieren jedoch von der gestiegenen Nachfrage nach ihren Produkten. Zu diesen Firmen zählt auch das Hochdorfer Unternehmen Medica Medizintechnik. 2020 verzeichnete die Firma einen Umsatzzuwachs im zweistelligen Prozentbereich, was es zum umsatzstärksten Jahr in der Unternehmensgeschichte machte.
Medica Medizintechnik entwickelt und produziert Geräte für die Bewegungstherapie. Im Mai 2020, also mitten in der ersten Corona-Welle, erhielt der Hersteller die Zulassung für einen neuen Bewegungstrainer für bettlägerige Patienten.
Laut Pressemitteilung könnten seitdem viele Covid-19-Patienten auf Intensivstationen oder isolierte bettlägerige Patienten in Rehabilitationskliniken vom täglichen Training mit dem Thera-Trainer BEMO profitieren. „Regelmäßige Aktivität ist gerade für bettlägerigen Patienten von größter Bedeutung. Mit dem TheraTrainer BEMO können wir den Patienten nicht nur Aktivität, sondern auch ein Stück Motivation und Hoffnung zurückgeben“, ist Peter Kopf, Geschäftsführer der Medica Medizintechnik, überzeugt.
Mithilfe des neuen Gerätetrainers wird die Aktivität der Lunge wieder gesteigert und der Abbau von Kraft und Ausdauer reduziert. Neben Intensivstationen wird der Thera-Trainer BEMO auch in der Frührehabilitation oder in Pflegeheimen eingesetzt. Neben der erfolgreichen Markteinführung des Betttrainers trug im vergangenen Jahr auch das bestehenden Produktportfolio zum Umsatzwachstum bei. Je größer die Isolation von älteren und behinderten Menschen, umso bedeutender sei die Bewegung in den eigenen vier Wänden – etwa mit Unterstützung des Bewegungstrainers Thera-Trainer TIGO, für den Krankenkassen bei entsprechender Diagnose die Kosten übernehmen würden, so das Unternehmen.
„In Summe war 2020 ein Jahr mit extremen Herausforderungen, was die Planung und Lieferfähigkeit anbelangt. Andererseits war 2020 ein extrem erfolgreiches Jahr und wir konnten unsere Wachstumsstrategie wie geplant im In- und Ausland fortführen. Wir konnten neue Mitarbeiter
einstellen und waren in der Lage, jedem vorhandenen Mitarbeiter eine Corona-Prämie von 1000 Euro auszuzahlen“so der Geschäftsführer Peter Kopf. Und er gehe davon aus, dass das Unternehmen auch weiterhin auf Wachstumskurs bleibe. Wie hoch der Umsatzzuwachs genau 2020 war, dazu wollte die Geschäftsführung keine Aussage machen.
Bei Medica Medizintechnik werde langfristig und nachhaltig geplant. Deshalb sei die Erweiterung der Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäude trotz der Pandemie zum Jahresbeginn fertiggestellt worden. Damit sei der Weg für weiteres Wachstum und die Entwicklung von neuen, professionellen Produkten und robotikgestützten Lösungen für die Bewegungstherapie frei.