Schwäbische Zeitung (Biberach)
Festhalle soll barrierefrei werden: So lange ist die Bauzeit
Sanierung der Mittelbiberacher Turn- und Festhalle – So weit ist das Vorhaben gediehen
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MITTELBIBERACH - Die Gemeinde Mittelbiberach will ihre Turn- und Festhalle sanieren. Wichtigstes Ziel dabei: Das Gebäude soll barrierefrei werden. Der Gemeinderat hat nun den Architektenauftrag vergeben. Zuvor hakten die Räte bei zwei Fragen ein: dem geplanten Aufzug und dem Zeitplan.
Die Kosten für die Hallensanierung belaufen sich nach einer Grobschätzung des Planungsbüros Groß auf rund 1,9 Millionen Euro. Fast die Hälfte der Summe kann über Landeszuschüsse gedeckt werden. 407 000 Euro fließen aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“, außerdem gibt es Mittel aus dem Landessanierungsprogramm – unter Strich sind es insgesamt rund 851 000 Euro. Darüber hinaus hat die Verwaltung einen Antrag auf einen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock gestellt. Ob die Gemeinde zum Zug kommt, ist noch nicht klar. Mit Glück könnten es 150 000 Euro werden, sagte Bürgermeister Florian Hänle in der Sitzung. Die Entscheidung über die Verteilung der Ausgleichsstockgelder wird im April/Mai erwartet.
Für die Sanierung gibt es bereits eine Grobplanung des Büros Groß (SZ berichtete): Die Halle erhält einen Aufzug, die Treppe läuft künftig parallel zur Fensterfront. Die Zahl der Damentoiletten wird erhöht, das Behinderten-WC im Obergeschoss lässt sich dank des Aufzugs barrierefrei erreichen. Zwischen Aufzug und Sportlergang wird im Obergeschoss eine Brandschutztür eingebaut. Die Außenoptik der Halle ändert sich leicht: Um die für den Aufzug nötige Höhe zu gewinnen, muss das Dach angepasst werden.
Mit der weiteren Planung und Umsetzung hat der Gemeinderat nun das Architekturbüro Sick & Fischbach aus Ochsenhausen beauftragt. Die Grobplanung sei für den Zuschussantrag gemacht worden, der Auftrag sei abgeschlossen, berichtete der Bürgermeister über den Wechsel des Büros. Das Büro Groß sei kein klassischer Sanierer und es könnte erst später mit dem Projekt anfangen, fügte er hinzu.
Es gehe nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sagte Architekt Thomas Sick über den Umgang mit der bereits vorliegenden Grobplanung.
Sein Büro werde die Halle analysieren, nach der Untersuchung sei festzulegen, was gemacht werde. „Der Gemeinderat entscheidet, was realisiert wird“, hob Sick hervor. Er hält es für realistisch, mit den Bauarbeiten im ersten Quartal 2022 zu beginnen. Er rechne mit zehn bis zwölf Monaten Bauzeit, sagte er der SZ.
„Wir sollten nicht zu sehr Gas geben. Wir haben mehrere Großprojekte am Start“, sagte Claus Nägele mit Blick auf den Kitaneubau in Mittelbiberach, die Umgestaltung des Rathausvorplatzes und die Erweiterung des Reuter Kindergartens. Bürgermeister Hänle führte aus, das Ziel sei, vor Mitte 2022 mit den Sanierungsarbeiten an der Halle zu beginnen, weil danach der Neubau der Mittelbiberacher Kita starten soll. „Wir müssen schauen, dass wir die Halle und den Vorplatz hinkriegen, bevor es mit dem Kitaneubau losgeht, weil die Verwaltung dann mit der Kita ausgelastet ist“, sagte Gemeinderätin Birgit Raudies.
Georg Trittler hakte nach, ob der Aufzug wirklich benötigt wird. Über den oberen und den unteren Eingang seien beide Stockwerke barrierefrei zugänglich, sagte er. „Man muss die Höhe innerhalb des Gebäudes überwinden können, das ist heute so“, antwortete Architekt Thomas Sick.