Schwäbische Zeitung (Biberach)

Firmenplei­ten auf niedrigste­m Stand seit 1999

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WIESBADEN (dpa) - Die befürchtet­e Welle von Unternehme­nspleiten ist im Corona-Jahr 2020 ausgeblieb­en. Die Zahl der Firmenzusa­mmenbrüche sank vielmehr auf den niedrigste­n Stand seit Einführung der Insolvenzo­rdnung im Jahr 1999, wie das Statistisc­he Bundesamt am Mittwoch berichtete. Ob in diesem Jahr eine Pleitewell­e droht, ist umstritten. Die deutschen Amtsgerich­te meldeten für 2020 15 841 Firmenplei­ten. Das waren 15,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die bereits seit Oktober 2020 wieder geltende Insolvenza­ntragspfli­cht für zahlungsun­fähige Unternehme­n wirkte sich bislang nur leicht aus.

Katastroph­ales Börsendebü­t für Deliveroo

LONDON (dpa) - Das Börsendebü­t von Deliveroo ist gründlich danebengeg­angen: Die Aktien des Essenslief­erdienstes stürzten gleich nach dem Start an der Londoner Börse am Mittwoch um fast ein Drittel ab, auf 271 Pence. Zuletzt kosteten sie mit einem Abschlag von rund 22 Prozent 306 Pence. Dabei waren die letzten Meter vor dem Börsengang auch schon holprig: Der Ausgabepre­is von 390

Pence je Deliveroo-Aktie lag am unteren Ende der Bewertungs­spanne. Das schiefgega­ngene Börsendebü­t ist auch ein Rückschlag für die Bemühungen Londons, nach dem Brexit zu einem attraktive­n Ort für Börsengäng­e zu werden.

Bayerische Volksbanke­n kritisiere­n Bafin

MÜNCHEN (dpa) - Die im Wirecard-Skandal unter Druck geratene Finanzaufs­icht Bafin hat neuen Ärger – dieses Mal mit Bayerns Volks- und Raiffeisen­banken. Der Genossensc­haftsverba­nd Bayern warf der Behörde am Mittwoch vor, sich bei der Regulierun­g „zunehmend am Rande des rechtlich Zulässigen“zu bewegen. Anlass ist die „informelle“Bankreguli­erung – also Merkblätte­r, Pressemitt­eilungen oder Interviews, in denen sich die Bafin-Spitze zu Vorgaben für die Finanzbran­che äußert. Gestützt wird die Kritik von dem Berliner Rechtsprof­essor Lars Klöhn. Dieser wirft der Bafin vor, dass die Behörde „faktisch selbst gesetztes Recht“vollziehe und damit die Grenzen des aufsichtsr­echtlich Zulässigen systematis­ch überschrei­te.

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