Schwäbische Zeitung (Biberach)
In Haslach soll ein Solarpark entstehen
Gemeinderat Rot an der Rot beschließt notwendigen Bebauungsplan aufzustellen
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ROT AN DER ROT-HASLACH - Rund 1,5 Kilometer entfernt vom Roter Ortsteil Haslach soll eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage gebaut werden. Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Aufstellung eines vorgezogenen Bebauungsplans und unterstützt damit das Großprojekt des Energieversorgers EnBW mit seiner Tochterfirma EnBW Solar. Zudem wird der Verbandsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Rot/Tannheim empfohlen, in diesem Bereich den Flächennutzungsplan zu ändern.
Auf der rund zehn Hektar großen Fläche, südwestlich von Haslach gelegen und noch als Grün- und Ackerfläche genutzt, soll ein Solarpark mit etwa 15 000 Solarmodulen entstehen, die eine Gesamtleistung von sieben Megawatt erzielen sollen. Dabei handelt es sich nach Angaben der EnBW um ein festmontiertes Modultischsystem, bei dem die Module in einem festen Winkel zur Sonne ausgerichtet werden können. Sie sollen eine Höhe von 3,50 Meter nicht überschreiten.
Das Plangebiet ist hauptsächlich von landwirtschaftlichen Flächen umgeben, im Südosten grenzt Wald an. Die Verwaltungsgemeinschaft Rot/Tannheim muss den Flächennutzungsplan ändern, weil die geplante Nutzung mit einer Photovoltaikanlage nicht mit der bisherigen Darstellung im Plan übereinstimmt. „Die Verwaltungsgemeinschaft ist verpflichtet, die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen“, erläuterte die Roter Bürgermeisterin Irene Brauchle die Sachlage.
Wie EnBW-Projektleiter Nils Ulbrich in der Sitzung ausführte, wird dies der 23. Solarpark in Deutschland werden, den der Karlsruher Konzern bauen will. Die meisten davon sind in Baden-Württemberg angesiedelt, unter anderem bei Hervetsweiler im Landkreis Biberach. „Mit diesem Projekt tragen wir und auch die Gemeinde Rot an der Rot zur Energiewende bei, die in Deutschland ganz oben auf der politischen Agenda steht. So sollen bis 2050 80 Prozent erneuerbare Energien genutzt werden.“
Dabei spiele die Solarenergie eine ganz entscheidende Rolle. Zumal in Haslach bei rund acht Millionen Kilowattstunden Stromerzeugung pro Jahr auch rund 5000 Tonnen C02 eingespart werden könnten. „Wir freuen uns auf das Projekt“, betonte Bürgermeisterin Irene Brauchle, „um so auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.“
Nach Aussage von Projektleiter Ulbrich profitiere die Gemeinde und deren Bürger durch den Bau der Photovoltaikanlage, denn man könne sich an der Anlage beteiligen durch genossenschaftliche Finanzierung. Die regionale Wertschöpfung werde somit erhöht und die Region trage zu einer nachhaltigen Energiezukunft bei. Zudem trage die EnBW Risiko und Kosten des Projekts.
Das Landschaftsbild, so Ulbrich, werde durch Anpflanzungen und durch den Einsatz von Schafen und Bienen nicht zerstört, sondern sogar noch aufgewertet. „Die Fläche liegt im Außenbereich, muss also durch das Regelverfahren mit einem aufgestellten Bebauungsplan und einer Änderung des Flächennutzungsplans erledigt werden“, so Brauchle. Der Gemeinderat Rot an der Rot stimmte diesem Vorgehen einstimmig zu. Über die genaue Fertigstellung des Solarparks wurde noch nichts bekannt.