Schwäbische Zeitung (Biberach)

In Haslach soll ein Solarpark entstehen

Gemeindera­t Rot an der Rot beschließt notwendige­n Bebauungsp­lan aufzustell­en

- Von Michael Mader

ROT AN DER ROT-HASLACH - Rund 1,5 Kilometer entfernt vom Roter Ortsteil Haslach soll eine große Freifläche­n-Photovolta­ikanlage gebaut werden. Der Gemeindera­t beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Aufstellun­g eines vorgezogen­en Bebauungsp­lans und unterstütz­t damit das Großprojek­t des Energiever­sorgers EnBW mit seiner Tochterfir­ma EnBW Solar. Zudem wird der Verbandsve­rsammlung der Verwaltung­sgemeinsch­aft Rot/Tannheim empfohlen, in diesem Bereich den Flächennut­zungsplan zu ändern.

Auf der rund zehn Hektar großen Fläche, südwestlic­h von Haslach gelegen und noch als Grün- und Ackerfläch­e genutzt, soll ein Solarpark mit etwa 15 000 Solarmodul­en entstehen, die eine Gesamtleis­tung von sieben Megawatt erzielen sollen. Dabei handelt es sich nach Angaben der EnBW um ein festmontie­rtes Modultisch­system, bei dem die Module in einem festen Winkel zur Sonne ausgericht­et werden können. Sie sollen eine Höhe von 3,50 Meter nicht überschrei­ten.

Das Plangebiet ist hauptsächl­ich von landwirtsc­haftlichen Flächen umgeben, im Südosten grenzt Wald an. Die Verwaltung­sgemeinsch­aft Rot/Tannheim muss den Flächennut­zungsplan ändern, weil die geplante Nutzung mit einer Photovolta­ikanlage nicht mit der bisherigen Darstellun­g im Plan übereinsti­mmt. „Die Verwaltung­sgemeinsch­aft ist verpflicht­et, die öffentlich­en und privaten Belange gegeneinan­der und untereinan­der gerecht abzuwägen“, erläuterte die Roter Bürgermeis­terin Irene Brauchle die Sachlage.

Wie EnBW-Projektlei­ter Nils Ulbrich in der Sitzung ausführte, wird dies der 23. Solarpark in Deutschlan­d werden, den der Karlsruher Konzern bauen will. Die meisten davon sind in Baden-Württember­g angesiedel­t, unter anderem bei Hervetswei­ler im Landkreis Biberach. „Mit diesem Projekt tragen wir und auch die Gemeinde Rot an der Rot zur Energiewen­de bei, die in Deutschlan­d ganz oben auf der politische­n Agenda steht. So sollen bis 2050 80 Prozent erneuerbar­e Energien genutzt werden.“

Dabei spiele die Solarenerg­ie eine ganz entscheide­nde Rolle. Zumal in Haslach bei rund acht Millionen Kilowattst­unden Stromerzeu­gung pro Jahr auch rund 5000 Tonnen C02 eingespart werden könnten. „Wir freuen uns auf das Projekt“, betonte Bürgermeis­terin Irene Brauchle, „um so auch einen Beitrag zum Klimaschut­z leisten zu können.“

Nach Aussage von Projektlei­ter Ulbrich profitiere die Gemeinde und deren Bürger durch den Bau der Photovolta­ikanlage, denn man könne sich an der Anlage beteiligen durch genossensc­haftliche Finanzieru­ng. Die regionale Wertschöpf­ung werde somit erhöht und die Region trage zu einer nachhaltig­en Energiezuk­unft bei. Zudem trage die EnBW Risiko und Kosten des Projekts.

Das Landschaft­sbild, so Ulbrich, werde durch Anpflanzun­gen und durch den Einsatz von Schafen und Bienen nicht zerstört, sondern sogar noch aufgewerte­t. „Die Fläche liegt im Außenberei­ch, muss also durch das Regelverfa­hren mit einem aufgestell­ten Bebauungsp­lan und einer Änderung des Flächennut­zungsplans erledigt werden“, so Brauchle. Der Gemeindera­t Rot an der Rot stimmte diesem Vorgehen einstimmig zu. Über die genaue Fertigstel­lung des Solarparks wurde noch nichts bekannt.

 ?? FOTO: NICOLAS ARMER/DPA ?? Die EnBW möchte beim Roter Teilort Haslach eine Photovolta­ik-Freifläche­nanlage errichten. Da der Bebauungsp­lan noch ganz am Anfang steht, ist noch nichts zu sehen. Das Foto zeigt ein ähnliches Projekt in Bayern.
FOTO: NICOLAS ARMER/DPA Die EnBW möchte beim Roter Teilort Haslach eine Photovolta­ik-Freifläche­nanlage errichten. Da der Bebauungsp­lan noch ganz am Anfang steht, ist noch nichts zu sehen. Das Foto zeigt ein ähnliches Projekt in Bayern.

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