Schwäbische Zeitung (Biberach)
Vogelgrippe: Das sollte man jetzt wissen
Argenbühl gehört zum Sperrbezirk, Kißlegg und Leutkirch zum Beobachtungsgebiet
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ISNY - „Noch vor Ostern“soll feststehen, ob in fünf Kleinbeständen nahe Isny tatsächlich die Geflügelpest (auch Vogelgrippe genannt) ausgebrochen ist. Das Landratsamt Ravensburg erwartet die Untersuchungsergebnisse des Friedrich-Löffler-Instituts für diesen Donnerstag. Vergangenen Freitag waren die Verdachtsfälle festgestellt und daraufhin insgesamt 30 Hühner getötet worden. Auf Anfrage hat das Landratsamt weitere Informationen bekannt gegeben.
Welche Orte sind Sperr- und Beobachtungsgebiet?
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Der Sperrbezirk mit den strengsten Maßnahmen umfasst die Gemeinden Isny und Argenbühl,
das Beobachtungsgebiet überdies Teile von Leutkirch und Kißlegg.
Was sind dort für Maßnahmen zu treffen?
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Neben der Stallpflicht sind unter anderem allgemein die sogenannten Biosicherheitsmaßnahmen zu beachten. Das heißt, die Geflügelhalter sind aufgefordert, ihre Bestände vor der Infektion zu schützen. So soll der Tierverkehr zwischen Beständen eingestellt werden, der Kontakt von Betriebsfremden auf das Mindestmaß eingeschränkt und auch Produkte wie Eier nicht aus oder in einen Bestand verbracht werden. Tote Tiere müssen so aufbewahrt werden, dass von ihnen kein Infektionsrisiko ausgeht. Detaillierte Maßnahmen gibt die Allgemeinverfügung vor, die „zeitnah“veröffentlicht werden soll.
Können Geflügelhalter ihre Tiere vorsorglich schützen?
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Der Einsatz von Medikamenten ist weder zulässig noch zielführend. Der wirksamste Schutz des Bestands besteht in der Einhaltung der allgemein empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen.
Woran erkennt man erkrankte Tiere?
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Sie zeigen allgemeine Schwäche (Apathie, Appetitlosigkeit), zum Teil hohes Fieber, erschwerte Atmung mit geöffnetem Schnabel, Schwellungen an Kopf, Hals, Kamm, Kehllappen, Beinen und Füßen, Blauverfärbung der Haut und der Schleimhäute, wässerig-schleimigen und grünlichen Durchfall und neurologische Störungen.
Sind Eier von erkrankten Hühnern verzehrbar?
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Auch die vor Eintreten der ersten Symptome gelegten Eier der Hühner sollten vorsichtshalber vernichtet werden.
Haben sich bereits weitere Geflügelhalter gemeldet?
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Ja, es haben sich schon einige bis dato nicht gemeldete Halter gemeldet, um ihre Haltung registrieren zu lassen. Weitere Verdachtsfälle gab es zuletzt nicht.
Müssen sich betroffene Halter trotz der Unwahrscheinlichkeit der Übertragung des Virus auf den Menschen untersuchen lassen?
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Tierhalter sollten sich bei Unwohlsein und grippeähnlichen Symptomen vorsorglich ärztlich untersuchen lassen.