Schwäbische Zeitung (Biberach)
Noch ein paar Fragezeichen
Fußball, Verbandsliga: Gros des Süd-Kaders 2021/22 steht – Hymer entlastet Schleker
KIRCHBIERLINGEN (aw/sz) - Der Fußball-Verbandsligist SSV EhingenSüd treibt seine Personalplanung für die Saison 2021/22 voran. Nach weiteren Zusagen aus dem aktuellen Kader und zwei Neuverpflichtungen standen bis vor Kurzem rund 20 Spieler fest.
Eine Verstärkung gibt es abseits des Rasens: Uli Hymer, früher Spieler und Co-Trainer bei den Kirchbierlingern, kehrt als eine Art Teammanager zu Süd zurück.
Noch zu Bezirksliga-Zeiten 2012 war Uli Hymer zu Süd gewechselt, nachdem er zuvor nicht nur bei seinem Heimatverein SV Unterstadion, sondern in Verbands- oder Landesliga beim FV Olympia Laupheim und beim FV Biberach aktiv war. Als Spieler stieg Hymer 2014 mit dem SSV in die Landesliga auf, 2017, als der Sprung in die Verbandsliga gelang, war er Co-Trainer. Im Sommer 2018 verabschiedete er sich vom SSV Ehingen-Süd, wohin er nach einer dreijährigen Pause zurückkehrt.
Den Verbandsligisten aus Kirchbierlingen verlor Hymer nie aus dem Blick. „Der Kontakt ist nie abgerissen“, sagt er. „Ich war regelmäßig zu Gast bei Spielen, auch Freundschaften sind entstanden.“Und nach einer Anfrage von Helmut Schleker entschied sich der 36-Jährige dann, 2021 wieder einzusteigen beim Verbandsligisten – nicht mehr als Co-Trainer (das ist und bleibt Spieler Marco Hahn), weil er aus familiären Gründen nicht mehr vier- oder fünfmal pro Woche auf dem Fußballplatz sein könne, wie er sagt. Sondern in der Organisation – ob als Teammanager oder Sportlicher Leiter, wie man es auch nennen möge, sagt Uli Hymer, der sich auf die neue Herausforderung freut.
Klar ist: Der Rückkehrer soll Bindeglied sein zwischen Mannschaft, Trainerstab und dem Vorsitzenden Fußball des SSV, Helmut Schleker, den er entlasten soll. „Uli Hymer soll nach und nach meine Aufgaben übernehmen“, sagt Schleker, der dafür den langjährigen Süd-Spieler für geeignet hält. „Wir kennen uns schon lange, das Vertrauen ist da, und wir haben die gleichen Vorstellungen. Das ergänzt sich wunderbar.“
In der aktuellen Personalplanung für die Saison 2021/22 steckt Uli Hymer noch nicht drin, das ist Sache von Helmut Schleker und Trainer Michael Bochtler. Der Verbandsligist ist da schon ziemlich weit: Bis vor Kurzem hatten 18 Spieler aus dem bestehenden Kader für die kommende Saison zugesagt, dazu kommen die Zugänge Maurizio Scioscia (zuletzt vereinslos, davor
FV Illertissen) und Timm Bayer (SSV Ulm 1846 Fußball U19). Weitere Neuverpflichtungen sollen folgen.
Bereits fix sind die Abgänge Timo Barwan, der zu Türkspor Neu-Ulm wechselt, sowie die Verteidiger Max
Vöhringer und Jonas Guggenmoser, die aus privaten und beruflichen Gründen den Verein verlassen. „Der Kader wird zwischen 22 und 24 Spieler haben“, sagt Helmut Schleker.
Vor allem auf den Außenbahnen und für den Angriff sucht der Verein nach Verstärkungen. Nach dem sicheren Abgang von Timo Barwan, nicht auszuschließender weiterer Verluste auf diesen Positionen sowie den Unsicherheiten bei den Langzeitverletzten Narciso Filho und Stjepan Saric, die beide für 2021/22 zugesagt haben, sieht Trainer Bochtler hier noch deutlichen Bedarf. Diese Positionen „bereiten mir noch Bauchschmerzen“, so der Trainer. Daher sucht der Verein verstärkt. „Wir führen recht viele Gespräche und erhalten auch Anfragen von Spielern“, sagt Bochtler. „Ich denke, dass wir nach Ostern den einen oder anderen Neuen verkünden können.“
Saric ist nicht der einzige Langzeitverletzte, auf dessen Rückkehr Ehingen-Süd setzt. Torhüter Benjamin Gralla, die früheren Spielführer und Verteidiger Jan Deiss und Fabian Sameisla sowie Mittelfeldspieler Narciso Filho haben in der laufenden Saison und teilweise noch länger kein Pflichtspiel bestritten, doch rechnet Michael Bochtler mit Gralla, Deiss, Sameisla und Filho ab Sommer. Die meisten von ihnen trainieren schon jetzt wieder intensiv mit, jeder für sich und nach Plänen des Trainers. Vier bis fünf Einheiten pro Woche bestreiten die Spieler des Verbandsligisten derzeit, von der Grundlagenausdauer bis hin zu Kraft- und Schnelligkeit, wobei all das „ein Fußballtraining nicht ersetzt“.
Aber die Mannschaft muss sich fit halten und vorbereiten, so lange offen ist, ob die Saison 2020/21 nicht doch fortgesetzt wird – der Württembergische Fußballverband (WFV) hat bekanntlich den 9. Mai als spätesten Termin für den Restart ausgerufen.
Bochtler ist skeptisch, ob der Ball in dieser Saison noch mal rollt.
„Gefühlsmäßig würde ich eher sagen: nein“, so der SSV-Trainer, der auf die Corona-Zahlen in
Württemberg und die Bedeutung der regionalen Inzidenz für mögliche örtliche Lockerungen verweist. Trotzdem müsse man sich rüsten für den Fall, dass es weitergehe. Die Entscheidung darüber will der WFV am 9. April treffen.