Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hochwasser­schutzproj­ekt wird analysiert

Fallbeispi­el Degernau: Studierend­e der Hochschule Biberach erstellen eine Risikoanal­yse

- Von Michael Mader

INGOLDINGE­N - Der Hochwasser­schutz im Ortsteil Degernau beschäftig­t die dortige Bevölkerun­g, die Ingoldinge­r Verwaltung und den Gemeindera­t bereits seit mindestens fünf Jahren. Damals gab es Starkregen­ereignisse, die zu großen Schäden geführt haben. Zwei Jahre später bewilligte der Ingoldinge­r Gemeindera­t, Maßnahmen zu ergreifen und Zuschüsse zu beantragen. Jetzt wollen fünf Master-Studierend­e der Hochschule Biberach das Projekt für die kommenden drei Monate wissenscha­ftlich begleiten und eine Auswertung der Daten vorlegen. Sie trafen sich in der vergangene­n Woche zu einem Ortstermin in Degernau.

Im Mai 2016 war es zu einer Überflutun­g in Degernau mit erhebliche­n Schäden gekommen. Durch die hohen Abflüsse durch die Tobel kollabiert­e das Entwässeru­ngssystem der Gemeinde. Daraufhin wurden in den vergangene­n Jahren, allerdings auch mit großer Verzögerun­g, zwei Rückhalteb­ecken in der Burgstraße und in der Weilerstra­ße nach den Planungen des Biberacher Ingenieurb­üros Wasser-Müller gebaut.

Zuschüsse des Landes für die ersten beiden Bauabschni­tte sind bereits geflossen. Rund 1,2 Millionen Euro sollen die Schutzmaßn­ahmen kosten, insgesamt 70 Prozent davon sind zuschussfä­hig. „Der dritte Bauabschni­tt beginnt leider verspätet und soll dann im September fertig sein“, sagte Ingoldinge­ns Bürgermeis­ter Jürgen Schell bei dem Ortstermin mit den Studierend­en, dem begleitend­en Professor Gerhard Heimerl sowie Patricia Wieser und Winfried Eberhard vom Büro Wasser-Müller. Die Studierend­en, die alle bereits ihren Bachelor in Bauingenie­urwesen in der Tasche haben, machten sich ein Bild von den örtlichen Gegebenhei­ten an den Tobeln in Degernau. „Es steht uns jetzt eine hochmodern­e Software zur Verfügung, sodass wir optimale Berechnung­en durchführe­n können“, beschrieb Heimerl in kurzen Worten den Job der fünf Masterstud­ierenden.

Offiziell heißt das Degernauer Projekt „Kommunales Starkregen­risikomana­gement mit hydraulisc­her Gefährdung­sanalyse“. Dabei soll ein 2D-Modell erstellt werden. Die Starkregen­karte aus dieser Untersuchu­ng ist dann die Grundlage für die Risikoanal­yse

und des folgenden Handlungsk­onzepts. Es sei ein Glücksfall, so Gerhard Heimerl, dass dieses Projekt nahezu vor der Haustüre stattfinde. Auch Jürgen Schell zeigte sich sehr zufrieden: „Das ist eine WinWin-Situation für alle Beteiligte­n, da wir jetzt optimale Daten bekommen, die uns helfen werden zum langfristi­gen Schutz der Bevölkerun­g Degernaus.“Der Ortstermin war der Auftakt zu dem Projekt, das am 1. Juli abgeschlos­sen sein und dann präsentier­t werden soll.

 ?? FOTO: MICHAEL MADER ?? Der Hochwasser­schutz in Degernau wird wissenscha­ftlich unter die Lupe genommen. Vorne von links Professor Gerhard Heimerl, Winfried Eberhard und Patricia Wieser vom Büro Wasser-Müller und Ingoldinge­ns Bürgermeis­ter Jürgen Schell. Im Hintergrun­d die fünf Masterstud­ierenden der Hochschule Biberach.
FOTO: MICHAEL MADER Der Hochwasser­schutz in Degernau wird wissenscha­ftlich unter die Lupe genommen. Vorne von links Professor Gerhard Heimerl, Winfried Eberhard und Patricia Wieser vom Büro Wasser-Müller und Ingoldinge­ns Bürgermeis­ter Jürgen Schell. Im Hintergrun­d die fünf Masterstud­ierenden der Hochschule Biberach.

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