Schwäbische Zeitung (Biberach)
Unbekannte feiern Party an der Schussenquelle
Ihren Müll haben sie liegen gelassen, inklusive einem Set Spielkarten – Wer räumt nun auf?
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BAD SCHUSSENRIED - Unbekannte haben am vergangenen Osterwochenende an der Schussenquelle eine Party gefeiert und danach ihren Müll nicht aufgeräumt. Sie hinterließen Dutzende leere Flaschen, Pappbecher, Tüten und sogar ein Set Spielkarten. Die „Schwäbische Zeitung“erreichten mehrere Mails von aufgebrachten Bürgern, die sich über die Umweltverschmutzung ärgerten.
Auch Schussenrieds Bürgermeister Achim Deinet erhielt am Wochenende Mails mit Bildern von dem vermüllten Rastplatz. Er zeigte Unverständnis darüber, warum die Beteiligten ihren Müll nicht wieder mitgenommen haben. Dieses Verhalten sei nicht akzeptabel. Doch wer ist nun dafür zuständig, den Müll aufzuräumen und zu entsorgen? Da es sich um einen Staatswald handelt, sei dies nicht Aufgabe der Stadt, sondern der Forst BW Oberland, so Deinet. Denn die Forst BW bewirtschaftet die staatlichen Wälder im Auftrag des Landes. „Der Landkreis hat nichts dergleichen hinsichtlich Müllentsorgung auf die Stadt übertragen“, teilte Deinet schriftlich der SZ mit. „Es kann ja nicht sein, dass die Stadt auch noch auf Landesflächen den Müll aufräumt. Wir machen das am Katzenbuckel,
dem Grillplatz im Stadtwald. Die Erholungsschwerpunkte im Staatswald wurden früher immer von der Forstverwaltung auch unterhalten und der Müll dort entsorgt. Und die Schussenquelle ist Staatswald.“
Seit der Zerschlagung der Einheitsforstverwaltung zum 1. Januar 2021 habe die Forstverwaltung beziehungsweise das Land das offensichtlich nicht intern abschließend mit dem Kreisforstamt geklärt, wobei dies eigentlich einer Regelung auf Landesebene grundsätzlicher Art bedürfe. Unabhängig davon gebe es immer Aktionen der Vereine, die Wälder von Müll zu befreien. So sei unter anderem der Schwäbische Albverein immer wieder am Schussenursprung aktiv, genau so wie die Jugendfeuerwehr. Laut André Kappler von Forst BW Oberland sind er und seine Mitarbeiter jedoch nur für die Bewirtschaftung der Wälder, jedoch nicht für die Müllentsorgung zuständig. Das sei die Aufgabe des Landkreises Biberach. Und der Landkreis wiederum gebe diese Aufgabe oft an die Kommunen weiter. Er habe sich jedoch bereits mit dem Schussenrieder Rathaus in Verbindung gesetzt und sei dabei, sich deswegen mit Bürgermeister Deinet abzustimmen. Generell käme es seit Beginn der CoronaPandemie häufige als vorher vor, dass im Wald illegale Partys stattfinden würden. Häufig sei das dennoch nicht. Im gesamten Zuständigkeitsbereich
von Forst BW Oberland habe es im vergangenen Sommer drei bis vier solcher Feste gegeben – soweit man davon wüsste. „Immer wenn man den Platz direkt anfahren kann und es dort auch noch eine Grillstelle gibt, ist das natürlich attraktiv, aber diese deswegen abzubauen, wollen wir nicht, denn es ist ja auch schön, wenn die normalen Besucher bei einer Rast auch noch vespern können“, sagt Kappler. Eine so große Vermüllung wie an diesem Wochenende habe es seiner Kenntnis nach an der Schussenquelle bisher noch nicht gegeben.
Ein größeres Problem sei es, wenn Menschen illegal Müll im Wald entsorgen würden. „Vor allem entlang von Straßen kommt das immer wieder vor. Die Menschen fahren in einen Waldweg rein und entsorgen mal eben schnell eine Matratze oder anderes. Und vor allem im ländlichen Bereich ist es nicht möglich, den Wald so zu überwachen, dass so etwas nicht passiert, denn er ist ja fast überall frei zugänglich“, so Kappler.
Wer zukünftig Müll im Wald findet und dies melden will, kann sich direkt an Forst BW Oberland wenden. Telefonnummer 07583-759 4913 oder E-Mail an