Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kanzach wird für ein halbes Jahr zur Baustelle
Für die Kanal- und Straßensanierung wird jeweils ein Teil der Ortsdurchfahrt voll gesperrt
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KANZACH - Startschuss für ein Großprojekt: Ab 7. April wird die Kanzacher Ortsdurchfahrt zur Baustelle. Im nächsten halben Jahr sollen, aufgeteilt in zwei Bauabschnitte, Straße und Kanalisation für insgesamt 880 000 Euro umfassend saniert werden. Verkehrsteilnehmer müssen sich in dieser Zeit auf Umleitungen einstellen.
Jetzt geht’s endlich los: Für Bürgermeister Klaus Schultheiß ist die Sanierung des maroden Kanzacher Kanalnetzes längst überfällig, beschäftigt die Planung die Gemeinde doch bereits seit 2016. Dennoch war zunächst Geduld gefragt. In Absprache mit dem Regierungspräsidium Tübingen wurde das Vorhaben noch einmal zurückgestellt, bis die Arbeiten an der L 270 zwischen Bad Buchau und Moosburg weitgehend abgeschlossen sind. Der bereits bewilligte Zuschuss über 297 700 Euro wurde auf 2021 verlängert – „und das hat auch funktioniert“, freut sich Schultheiß.
Mit dem Baustart in Kanzach am 7. April kommt es nun dennoch zur zeitlichen Überschneidung der beiden Baustellen – und mit der Sanierung der Riedlinger Straße in Bad Buchau steht in der Nachbarschaft schon das nächste große Bauprojekt in den Startlöchern. „Das hat uns einiges abgefordert“, gesteht Klaus Vogel, beim Ingenieurbüro Schwörer für die Bauleitung verantwortlich. „Logistisch ist das nicht ganz einfach, die drei Baustellen miteinander abzugleichen.“Schließlich müssen auch die betroffenen Buslinien berücksichtigt werden. Für die Einrichtung der Umleitungsstrecken (siehe Kasten) hat die Gemeinde Kanzach zusammen mit Bad Buchau ein Fachbüro beauftragt.
Grundsätzlich wurde das Bauvorhaben, das sich über 450 Meter erstreckt, in zwei Abschnitte aufgeteilt.
Zunächst wird der Bereich ab der Kreuzung Marbacher Straße Richtung Dürmentingen angepackt. Die Arbeiten im Untergrund verlaufen bis zur Höhe der Straße „Untere Wiesen“; der Straßenbelag – hier beteiligt sich das Land finanziell – wird bis zur Bachritterburg erneuert. Bis zu den Handwerkerferien, hoffen Schultheiß und Vogel, sollen die Arbeiten fertiggestellt sein, um dann ab August mit dem zweiten Bauabschnitt von der Marbacher Straße bis zum Sportplatz zu beginnen. Bis Ende Oktober soll das Projekt dann komplett abgeschlossen sein. „Eine sportliche Aufgabe“, findet Vogel. Schließlich gestalte sich die Ausführung der Tiefbauarbeiten wegen der Nähe zum Grundwasserspiegel „relativ schwierig“. Insgesamt werden bei dem Projekt 4500 Kubikmeter Erde bewegt und für den Straßenbelag fallen weitere 1750 Kubikmeter Aushub an. 4000 Quadratmeter Asphalt sollen eingebaut, 300 laufende Meter Stahlbetonrohre und 890 Meter Glasfaserkabel verlegt werden.