Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neuer Kindergart­en nimmt Formen an

Kirchdorfe­r Rat trifft erste Grundsatze­ntscheidun­gen – Baubeginn könnte 2022 sein

- Von Sybille Glatz

KIRCHDORF - Die Gemeinde Kirchdorf plant neben dem Rathaus einen neuen Kindergart­en zu bauen. Das Bauprojekt nimmt nun immer konkretere Formen an: Der Kirchdorfe­r Gemeindera­t sprach sich in seiner jüngsten Sitzung mehrheitli­ch dafür aus, entlang der Rathausstr­aße keinen großen Längsbau zu errichten, sondern ein Gebäude, das aus zwei bis drei Gebäudekub­en besteht, die miteinande­r verbunden sind und versetzt zueinander stehen.

Zudem wurde beschlosse­n, das Gebäude als Massivbau und nicht als Holzbau auszuführe­n. Eine Mehrheit des Rats befürworte­te außerdem, im Dachgescho­ss des Kindergart­ens zwei Wohnungen unterzubri­ngen und zwar eine Zwei- und eine DreiZimmer-Wohnung. Und auch für den Bau eines Kellers fand sich eine Mehrheit.

In der gleichen Sitzung legte der Rat mehrere Fachplaner fest, die mit den weiteren Planungen beauftragt werden sollen. Als „realistisc­hes Datum für den Baubeginn“gab Architekti­n Julia Niedermaie­r vom Architektu­rbüro Sick und Fischbach Frühjahr 2022 an. Nach einer Kosteneins­chätzung

gefragt, antwortete sie, dass das in dieser frühen Phase schwierig sei. Als ungefähren Anhaltspun­kt nannte sie dem Rat 4,3 Millionen Euro als Kosten für einen viergruppi­gen Kindergart­en, wobei die zwei Wohnungen und der Keller noch nicht enthalten seien.

In einer früheren Sitzung hatte der Rat bereits beschlosse­n, dass der neue Kindergart­en zunächst für vier Gruppen gebaut werden soll, allerdings mit der Möglichkei­t, vier weitere Gruppen anzubauen. Niedermaie­r stellte in der Sitzung Entwürfe vor, wie das konkret aussehen könnte. Auf den Entwürfen waren ein großer Längsbau entlang der Rathausstr­aße, ein L-förmiger Bau und ein Gebäude zu sehen, das aus drei miteinande­r verbundene­n Kuben besteht. Niedermaie­r favorisier­te in der Sitzung den Entwurf mit den versetzt angeordnet­en Gebäudetei­len, alle drei zweigescho­ssig und mit einem Satteldach versehen. „Der Baukörper ist dadurch aufgelocke­rter und fügt sich besser in die Umgebung ein“, so die Architekti­n.

Gebaut würden zunächst zwei der drei Gebäudetei­le. Die ersten zwei Kuben wären so angeordnet, dass zwischen Rathaus und Kindergart­en bei der Rathausstr­aße ein Vorplatz entstünde. „Der Vorplatz wäre der Ort, an dem die Kinder gebracht und abgeholt werden“, erläuterte Niedermaie­r. „Er würde so gestaltet, dass man sich dort gerne aufhält.“Für die Erweiterun­g könnte dann flexibel ein dritter Gebäudekub­us angebaut werden. Von der Straße abgewandt Richtung Süden läge der Spielberei­ch.

Bürgermeis­ter Rainer Langenbach­er lobte den Plan mit dem dreigliedr­igen Baukörper als „tollen Entwurf“. Einige Gemeinderä­te waren skeptische­r. Markus Abler sprach sich für einen Längsbau aus. „Der nördliche Bereich ist für Kinder nicht nutzbar“, meinte er. Auch Wolfgang Häfele kritisiert­e, dass der nördliche Teil des Grundstück­s, also zur Rathausstr­aße hin, gleichsam ein „Totbereich“sei. Er war für einen Längsbau ohne Versatz. „Damit geht Fläche im Norden nicht verloren und wir gewinnen sie im Süden“, so Häfele. Gerhard Mack schlug vor, das Gebäude nach Norden zur Straße hin zu schieben. Ähnlich sah es auch Martina Sälzle, die den Vorschlag einbrachte, das Gebäude nicht nur weiter nach Norden, sondern auch nach Osten zu rücken.

Stefanie Sommer befürworte­te die Variante mit den drei versetzt stehenden Kuben: „Mir gefällt der Entwurf“, sagte die Gemeinderä­tin. Sie gab zu bedenken, dass die Eltern, die morgens ihre Kinder zum Kindergart­en bringen, voraussich­tlich auf den Parkplätze­n am Rathaus parken werden. Niedermaie­r antwortete darauf, dass das auch so gedacht sei: „Es sollen Kurzzeitpa­rkplätze am Rathaus eingericht­et werden. Für die Mitarbeite­r des Rathauses stehen dann immer noch genügend Parkplätze zur Verfügung.“Für die Mitarbeite­r des Kindergart­ens seien etwa 30 Parkplätze im Osten des Geländes eingeplant.

Bei der Frage, ob der neue Kindergart­en aus Holz oder aus Ziegeln gebaut werden solle, sprach sich Sälzle für Letzteres aus. Als Grund gab sie die Befürchtun­g an, dass sich ein Holzbau im Sommer zu sehr aufheize.

Dort, wo in Zukunft der neue Kindergart­en stehen soll, befinden sich aktuell andere Gebäude, darunter die Hofstelle Simmler. Langenbach­er teilte in der Sitzung mit, dass das Denkmalamt keine Einwände gegen den Abbruch der alten Hofstelle habe.

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