Schwäbische Zeitung (Biberach)

Söder droht in der EM-Zuschauerf­rage mit Widerstand

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MÜNCHEN (SID) - Die erste Frist ist abgelaufen – doch die Sorgen für die UEFA sind nicht kleiner geworden. Während mehrere Gastgebers­tädte der kommenden Fußball-EM gleich konkrete Zuschauerp­läne offenlegte­n, wackelt Dublin als Spielort bedenklich. An der Zuschauerf­rage könnte auch der deutsche Spielort München scheitern.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder jedenfalls äußerte Kritik an den Plänen der UEFA, die Spiele der EM (11. Juni bis 11. Juli) in zwölf Städten und ausdrückli­ch vor Zuschauern austragen zu wollen – und schürte damit auch Zweifel an EMSpielen in München. Sollte die bayerische Landeshaup­tstadt, in der die drei Vorrundens­piele der deutschen Mannschaft sowie ein Viertelfin­ale geplant sind, von der UEFA zur Zulassung von Fans tatsächlic­h verpflicht­et werden, würde dies „auf erbitterte­n Widerstand stoßen, ich hoffe auch der deutschen Bundesregi­erung“, sagte Söder bei RTL.

Er könne es sich „im Moment nicht vorstellen, mit großartige­n Zuschauerz­ahlen zu operieren, es dauert ja nicht mehr lange“, erklärte der CSU-Politiker: „Ich halte auch nichts davon, wenn auf europäisch­er Ebene diskutiert wird: Es findet nur dort statt, wo möglicherw­eise Zuschauer komplett zugelassen werden, in den Ländern.“

Bis Mittwoch mussten die Ausrichter­städte der UEFA-Forderung nach einem Konzept für eine Teilzulass­ung von Zuschauern nachkommen. München hatte am Dienstag seine Papiere abgeschick­t. In diesem ersten Schritt mussten die Gastgeber aber lediglich ihre prinzipiel­le Bereitscha­ft für Spiele mit Fans zusichern. Spiele vor leeren Rängen hätten sich im vergangene­n Jahr als wirksames Prävention­smittel bewiesen, führte Söder an, doch auch hier bleiben Zweifel: „Wir haben in der Frage der sogenannte­n Geisterspi­ele gute Erfahrunge­n gemacht. Aber auch da zeigt sich doch immer wieder, dass Spieler coronainfi­ziert sind. Und deswegen: In einem großen Stadion, in Gesamteuro­pa, bei der extremen Mobilität, ob das eine gute Idee ist, das wage ich zu bezweifeln.“Am ehesten durch das Sieb der UEFA fallen dürfte aber Irlands Hauptstadt Dublin. Der nationale Verband FAI teilte mit, dass man „aufgrund der Covid-19-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage ist, Garantien für eine Mindestzus­chauerzahl bei den Spielen der EURO 2020 zu geben“.

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FOTO: DPA Markus Söder

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