Schwäbische Zeitung (Biberach)

Laschet und die sieben Brücken

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Es ist ein bisschen wie beim Eiskunstla­uf. Derzeit drehen die Kanzlerkan­didaten der Union ihre Pflichtrun­den: Laschet stolpert hier, Söder holpert da, große Sprünge macht keiner – und irgendwann folgt die Kür. In die Kategorie „Warmlaufen“passt auch das Interview „99 Fragen an Armin Laschet“im „Zeit-Magazin“. Mehr oder weniger Interessan­tes über den Aachener erfährt man dort. Von der Schuhgröße (41) über Zucker im Kaffee (lieber schwarz) bis zur Musik. „Ich kann fast jeden Schlager der Siebzigerj­ahre im Wortlaut“, behauptet der Gute.

Zuletzt hat er wohl diese Zeilen gesummt: „Manchmal greift man nach der ganzen Welt, manchmal meint man, dass der Glücksster­n fällt (...) Über sieben Brücken musst du gehen“. Hat ihn das zu seinem seltsamen „Brücken-Lockdown“inspiriert? Gewiss muss Laschet noch über viele Brücken gehen, ehe er der helle Schein sein wird. Bis dahin beantworte­t er halt auch Fragen wie „Ist das ,Lasch‘ im Namen Laschet von Nachteil oder, im Gegenteil, sogar ganz sympathisc­h?“oder „Unter uns: Einverstan­den, dass der Markus Söder der Krasseste ist?“

Welche Liedchen ihm da wohl in den Sinn gekommen sind? „Ein bisschen Spaß muss sein“? „Er gehört zu mir“? „Griechisch­er Wein“eher nicht, denn „Die kleine Kneipe“hat ja zu. Einfach ab nach „Mendocino“geht auch nicht. Wenn’s blöd läuft, erklingt im Herbst eh „Im Wagen vor mir“. Am Steuer sitzt das Mädchen Annalena – und der lasche Laschet schafft es nicht, sie zu überholen. Dann muss er sie anflehen: „Komm, gib mir deine Hand“. Das wäre noch krasser als ein Kanzler Söder. (jos)

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FOTO: SASCHA STEINACH/IMAGO IMAGES Die sieben Brücken des Armin Laschet.

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