Schwäbische Zeitung (Biberach)
Keine einheitliche Linie für Schüler nach den Osterferien
Schulen spielen wachsende Rolle bei Viruszirkulation
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BERLIN (dpa) - Ungeachtet aller Aufrufe für eine einheitliche Linie für Deutschlands Schulen in der dritten Corona-Welle gehen die Länder getrennte Wege. Die Kultusminister berieten am Donnerstag die Corona-Lage und andere Themen. Mehrere Länder gaben aber bereits zuvor ihre Entscheidungen für die Lehrkräfte und Schüler bekannt. Der CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte sich für eine bundesweit einheitliche Regelung ausgesprochen, wie es für die Schulen nach den Osterferien weitergeht.
In Nordrhein-Westfalen wird nun mit Ausnahme der Abschlussklassen ab Montag Distanzunterricht für alle anderen Schüler stattfinden, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bekannt gab. Für die Schüler der Abschlussklassen soll es auch nach den Osterferien Präsenzunterricht in den Klassenräumen geben. Für die übrigen Jahrgänge gelte der Distanzunterricht vorerst nur eine Woche lang bis zum 16. April.
Gebauer sagte, Mediziner hätten im Rahmen der Kultusministerkonferenz bestätigt, dass das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen zunehme. „Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie“, sagte Gebauer zugleich. Laut Lageberichten des Robert-Koch-Instituts der vergangenen Wochen spielen die Schulen eine wachsende Rolle bei der Viruszirkulation in Deutschland. Auch in den Kitas infizierten sich viele Minderjährige mit der britischen Corona-Variante.
Berlin führt eine Testpflicht für Schüler ein. Ab dem 19. April sollen zwei Corona-Tests pro Woche verpflichtend sein, wie die Senatsverwaltung für Bildung mitteilte.
Auch in Baden-Württemberg kündigte die Landesregierung eine neue Teststrategie an. Lehrkräfte, Schüler und auch Hausmeister dürfen nach dem Willen des Kultusministeriums ab dem 19. April ohne negativen Corona-Test nicht mehr am Unterricht teilnehmen oder das Gelände betreten, wenn es mehr als 100 CoronaNeuinfektionen auf 100 000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen gibt. Wer in der Woche ab 12. April in die Schulen zurückkehrt, kann sich noch freiwillig testen lassen. Allerdings gibt es Präsenzunterricht in der Woche nach den Osterferien zunächst nur für Schüler der Abschlussklassen – im Wechselbetrieb. Für Schüler der Klassen 1 bis 7 wird nur eine Notbetreuung angeboten.