Schwäbische Zeitung (Biberach)
Feuerwehr pumpt Farbe aus der Rottum
Das hat die Verschmutzung des Flusses verursacht
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LAUPHEIM - Farbe in der Rottum hat am Ostersamstag zu einem größeren Einsatz der Feuerwehr in Laupheim geführt. Verursacht wurde die Verunreinigung durch Arbeiten in einem angrenzenden Supermarkt.
Passanten fiel am Samstag gegen 18.30 Uhr auf, dass das Wasser der Rottum auf Höhe des Supermarkts in der Ulmer Straße weiß verfärbt war und dass die Farbe offensichtlich vom Hof des Markts stammte. Sie informierten umgehend die Laupheimer Feuerwehr. „Gut, dass wir so aufmerksame Bürger haben“, spricht der Laupheimer Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler den Anrufern ein Kompliment aus. So konnte eine größere Gewässer-Verunreinigung vermutlich verhindert werden. Die Feuerwehr rückte mit 30 Einsatzkräften an und machte sich zunächst ein Bild von der Lage.
Was war passiert? „Im Lager des Supermarkts waren leere Eimer mit weißer Farbe umgefallen“, erzählt Bochtler. Diese seien zwar fachgerecht als Sondermüll entsorgt worden, doch bei den anschließenden Reinigungsarbeiten gerieten die Reste der wasserlöslichen Farbe zunächst in die Kanalisation und wurden von dort über eine rund 250 Meter lange Leitung direkt in die Rottum gespült. Hier mischte sich die Farbe mit dem Wasser, was zu der weißlichen Verfärbung führte.
„Wir konnten die Farbe nicht binden und haben deshalb schließlich
TRAUERANZEIGEN einen Damm am Auslauf in die Rottum gebaut“, erläutert der Feuerwehrkommandant. So wurde zumindest der Teil des Gemischs, der noch im Kanal war, aufgefangen. Zudem wurde der Kanal gründlich durchgespült. „Das hat erstaunlich gut funktioniert“, sagt Bochtler. Bis Mitternacht waren die Feuerwehrleute im Einsatz.
Unterstützung erhielt die Laupheimer Wehr von der Werksfeuerwehr
der Firma Boehringer Ingelheim aus Biberach, die eine Spezialpumpe mitbrachte und Container zum Abfüllen des verschmutzten Wassers. Ebenfalls vor Ort war der Kreischemiker Friedrich Pfeiffer, den die Feuerwehr als Fachberater hinzugerufen hatte. Die gute Nachricht: „Die Farbe ist grundsätzlich kein Gefahrgut“, sagt Bochtler. „Aber sie gehört natürlich nicht ins Gewässer, schon gar nicht in der Menge.“
Auch Mitarbeiter der Kläranlage Laupheim waren an der Einsatzstelle, um das weitere Vorgehen mit der Feuerwehr abzustimmen.
Nun stehen 14 Container à 1000 Liter mit dem Wasser-Farb-Gemisch auf dem Hof der Feuerwehr Laupheim. Sie werden in den kommenden Tagen zur Aufbereitung in die Kläranlage gebracht, um nach einer Reinigung wieder dem Wasserkreislauf zugeführt zu werden.