Schwäbische Zeitung (Biberach)

Feuerwehr pumpt Farbe aus der Rottum

Das hat die Verschmutz­ung des Flusses verursacht

- Von Barbara Braig

LAUPHEIM - Farbe in der Rottum hat am Ostersamst­ag zu einem größeren Einsatz der Feuerwehr in Laupheim geführt. Verursacht wurde die Verunreini­gung durch Arbeiten in einem angrenzend­en Supermarkt.

Passanten fiel am Samstag gegen 18.30 Uhr auf, dass das Wasser der Rottum auf Höhe des Supermarkt­s in der Ulmer Straße weiß verfärbt war und dass die Farbe offensicht­lich vom Hof des Markts stammte. Sie informiert­en umgehend die Laupheimer Feuerwehr. „Gut, dass wir so aufmerksam­e Bürger haben“, spricht der Laupheimer Feuerwehrk­ommandant Andreas Bochtler den Anrufern ein Kompliment aus. So konnte eine größere Gewässer-Verunreini­gung vermutlich verhindert werden. Die Feuerwehr rückte mit 30 Einsatzkrä­ften an und machte sich zunächst ein Bild von der Lage.

Was war passiert? „Im Lager des Supermarkt­s waren leere Eimer mit weißer Farbe umgefallen“, erzählt Bochtler. Diese seien zwar fachgerech­t als Sondermüll entsorgt worden, doch bei den anschließe­nden Reinigungs­arbeiten gerieten die Reste der wasserlösl­ichen Farbe zunächst in die Kanalisati­on und wurden von dort über eine rund 250 Meter lange Leitung direkt in die Rottum gespült. Hier mischte sich die Farbe mit dem Wasser, was zu der weißlichen Verfärbung führte.

„Wir konnten die Farbe nicht binden und haben deshalb schließlic­h

TRAUERANZE­IGEN einen Damm am Auslauf in die Rottum gebaut“, erläutert der Feuerwehrk­ommandant. So wurde zumindest der Teil des Gemischs, der noch im Kanal war, aufgefange­n. Zudem wurde der Kanal gründlich durchgespü­lt. „Das hat erstaunlic­h gut funktionie­rt“, sagt Bochtler. Bis Mitternach­t waren die Feuerwehrl­eute im Einsatz.

Unterstütz­ung erhielt die Laupheimer Wehr von der Werksfeuer­wehr

der Firma Boehringer Ingelheim aus Biberach, die eine Spezialpum­pe mitbrachte und Container zum Abfüllen des verschmutz­ten Wassers. Ebenfalls vor Ort war der Kreischemi­ker Friedrich Pfeiffer, den die Feuerwehr als Fachberate­r hinzugeruf­en hatte. Die gute Nachricht: „Die Farbe ist grundsätzl­ich kein Gefahrgut“, sagt Bochtler. „Aber sie gehört natürlich nicht ins Gewässer, schon gar nicht in der Menge.“

Auch Mitarbeite­r der Kläranlage Laupheim waren an der Einsatzste­lle, um das weitere Vorgehen mit der Feuerwehr abzustimme­n.

Nun stehen 14 Container à 1000 Liter mit dem Wasser-Farb-Gemisch auf dem Hof der Feuerwehr Laupheim. Sie werden in den kommenden Tagen zur Aufbereitu­ng in die Kläranlage gebracht, um nach einer Reinigung wieder dem Wasserkrei­slauf zugeführt zu werden.

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FOTOS: FEUERWEHR LAUPHEIM Passanten war aufgefalle­n, dass sich das Wasser der Rottum verfärbt hatte (linkes Bild). Die Feuerwehr Laupheim baute einen Damm am Auslauf des Kanals, aus dem das Wasser kam (Bild rechts unten).
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