Schwäbische Zeitung (Biberach)

DEL2 beendet Hauptrunde vorzeitig – Towerstars in Play-offs gegen Tölz

Mehrere Clubs mit Coronafäll­en – Ravensburg hätte am Wochenende noch gegen Bietigheim und Heilbronn gespielt

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Wenige Tage vor dem geplanten letzten Spieltag ist die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) am Donnerstag­abend vorzeitig beendet worden. Hintergrun­d sind Coronafäll­e bei mehreren Clubs. Unter anderem betroffen sind die Bietigheim Steelers und die Heilbronne­r Falken, die am kommenden Wochenende die letzten Gegner der Ravensburg Towerstars gewesen wären. Die Towerstars landen in der Abschlusst­abelle, die mit der Quotienten­regel berechnet wurde, auf dem siebten Platz und treffen im Play-off-Viertelfin­ale auf die Tölzer Löwen.

Unter normalen Umständen hätte der Donnerstag bei den Ravensburg Towerstars wie folgt ausgesehen: Die Mannschaft hätte sich auf das letzte Hauptrunde­n-Wochenende in der DEL2 vorbereite­t, wäre womöglich noch einmal durchgegan­gen, wie viele Punkte sie tatsächlic­h noch braucht, um ganz sicher das Play-offViertel­finale zu erreichen – und hätte sich vielleicht sogar noch einmal über den Derbysieg am vergangene­n Montagaben­d beim ESV Kaufbeuren gefreut. Doch das Coronaviru­s hat alles durcheinan­dergewirbe­lt. Beide Spiele der Towerstars – das am Freitag gegen die Bietigheim Steelers und das am Sonntag bei den Heilbronne­r Falken – mussten am Donnerstag abgesagt werden.

Es waren längst nicht die einzigen Partien in der DEL2, die im Endspurt ihrer Saison 2020/2021 empfindlic­h ausgebrems­t wird. Schon die für Mittwoch geplanten Duelle zwischen den Eispiraten Crimmitsch­au und den Löwen Frankfurt sowie dem EC Bad Nauheim und dem EHC Freiburg konten nicht stattfinde­n. Die Bad Nauheimer hatten einen Corona-Verdachtsf­all, deshalb traten auch die Frankfurte­r

– Bad Nauheimer Gegner am Karsamstag – eine vorsorglic­he Quarantäne an. Am Ostermonta­g waren es bereits die Partien der Dresdner Eislöwen gegen die Heilbronne­r Falken und der Bietigheim Steelers gegen die Kassel Huskies gewesen – weil Heilbronn einen positiven Coronatest zu verzeichne­n hatte und Bietigheim sich vorsorglic­h in Quarantäne begab. Denn diese beiden Teams hatten am Samstag zuvor gegeneinan­der gespielt. Kurz zusammenge­fasst: Die halbe Liga war vom Coronaviru­s direkt oder indirekt betroffen. Das machte es für die Vereine und die Liga nicht gerade einfach. Eine Woche Puffer hatte die DEL2 eingeplant für Ersatzterm­ine, bis es am Dienstag, 20. April, mit den Play-offViertel­finals losgehen soll.

Am Donnerstag tagten Liga und Clubs vom späten Vormittag an, um zu klären, wie es weitergehe­n soll. Es dauerte Stunden bis zu einem Ergebnis. Erst nach 18 Uhr sickerte eine erste Nachricht durch. Zunächst vermeldete­n die Bietigheim Steelers, die tags zuvor schon Coronafäll­e öffentlich gemacht hatten, dass sie bis 17. April in Quarantäne verbleiben müssten. Somit war das für den Freitag geplante Duell mit den Towerstars endgültig vom Tisch.

Wenige Minuten später hatte sich gleich die ganze restliche Hauptrunde erledigt. Die DEL2 teilte mit, dass es erst wieder mit den Play-offs weitergehe­n werde. „Nachdem wir nahezu 50 von 52 Spieltagen der Hauptrunde durch den unermüdlic­hen Einsatz der Clubs absolviert haben, hätten wir uns eine vollständi­ge Beendigung dieser Runde gewünscht. Allerdings geht die Gesundheit aller vor. Wir haben seit dem Osterwoche­nende in gleich mehreren Clubs Anzeichen für und zum Teil bereits bestätigte Corona-Fälle, weshalb wir gemeinscha­ftlich ein Fortsetzen der Hauptrunde auf Teufel komm raus nicht befürworte­n. Vielmehr wollen wir Sorge für die Gesundheit der Spieler tragen und mit Blick auf die anstehende­n Play-offs einen dann wieder besseren Rahmen für den Wettbewerb organisier­en“, wurde DEL2-Geschäftsf­ührer René Rudorisch in der Mitteilung zitiert.

Die Abschlusst­abelle werde mit der Quotienten­regel berechnet, hieß es weiter. Konkret änderte sich dadurch aber sehr wenig. Nur die Lausitzer Füchse und der EC Bad Nauheim tauschten die Plätze – während die Lausitzer Rang zehn verbuchen dürfen, beenden die Nauheimer die Saison auf Rang elf.

Auf den ersten acht Plätzen, die zur Teilnahme am Play-off-Viertelfin­ale berechtige­n, tat sich nichts mehr. Die Ravensburg Towerstars treffen als Siebter auf den Hauptrunde­nzweiten Tölzer Löwen. Die Kassel Huskies bleiben Hauptrunde­nsieger und treffen auf die Heilbronne­r Falken, zudem gibt es die Duelle EHC Freiburg gegen ESV Kaufbeuren und Bietigheim Steelers gegen Löwen Frankfurt. Wann genau die Viertelfin­alserie startet, steht im Moment noch nicht fest. „Über das weitere Vorgehen in den Play-offs werden die Gesellscha­fter der DEL2 beraten und das Ergebnis wird schnellstm­öglich verkündet“, hieß es dazu am Donnerstag­abend.

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